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Kommentar

Nach 4:4 gegen KSC
Dem 1. FC Köln fehlen bisher Seriosität und ein Plan B

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Lesezeit 3 Minuten
FC-Trainer Gerhard Struber ist nach dem Schlußpfiff gegen Karlsruhe bedient.

FC-Trainer Gerhard Struber ist nach dem Schlußpfiff gegen Karlsruhe bedient.

Spektakel und gute Ansätze reichen bisher nicht. Der 1. FC Köln und sein Trainer sollten etwas ändern, um erfolgreicher zu sein.

Ja, es gibt gute Ansätze beim 1. FC Köln. Einen überwiegend ansehnlichen Spielstil. Junge, talentierte Spieler, denen, was stets gefordert wurde, das Vertrauen geschenkt wird. Und die dieses zurückzahlen und zu Hoffnungsträgern gereift sind. Doch unter dem Strich ist die Ausbeute der Mannschaft des neuen Cheftrainers Gerhard Struber bisher nicht zufriedenstellend. Es gibt erste Alarmsignale. Die ersten sieben Spieltage müssen eingehend aufgearbeitet werden. Und eine erste Erkenntnis sollte sein: Es muss sich etwas ändern. Damit das Ziel, und das muss für den Bundesliga-Absteiger der Aufstieg sein, nicht außer Reichweite gerät.

Neun von 21 möglichen Punkten haben die Kölner bisher geholt. Das reicht nur zu einem Platz im Mittelfeld. Der Rückstand auf die Spitze ist gewachsen. Das ist noch kein Grund zu größerer Besorgnis. Unruhe käme aber auf, sollte dem FC auch am kommenden Samstag gegen Ulm kein Heimsieg gelingen. Sollte der Aufsteiger sogar in Müngersdorf gewinnen, dann hätte der krasse Außenseiter den FC in der Tabelle überholt.

Besorgniserregende Anfälligkeit

Dem 1. FC Köln fehlt bisher die Seriosität im Spiel. Beim spektakulären 4:4 gegen Karlsruhe zeigte sich die Mannschaft zwar in puncto Effizienz deutlich verbessert. Dafür aber präsentierte sie sich in der Defensive besorgniserregend anfällig. Am Ende reichten dem FC nicht mal vier Tore und zwischenzeitliche 3:0- und 4:2-Führungen zum Heimsieg. Die Kölner haben bereits 13 Gegentore kassiert.

Um wieder mehr Kompaktheit ins Spiel zu bekommen, wird sich auch Trainer Gerhard Struber hinterfragen müssen. Seine Mannschaft zeigt sich in der 4:2:2:2-Grundordnung, die manchmal wie ein 2:6:2 wirkt, zwar wuchtig nach vorn. Aber defensiv vor allem auf den Flügeln extrem labil. Wenn Plan A nicht klappt, wäre ein Plan B nicht verkehrt. Ohnehin wäre manchmal ein Tritt auf die Bremse mehr gefragt als auf das Gaspedal.

Man sollte sich zudem eingestehen, dass das bereits in der vergangenen Saison angeschobene Experiment mit Jan Thielmann als Außenverteidiger nicht aufgeht. Und wie ein roter Faden zieht sich bisher durch die Saison, dass dem Team in der zweiten Halbzeit zu oft die Luft ausgeht. Gegner, die man bis dato im Griff gehabt hatte, bauen die Kölner so regelmäßig selbst wieder auf.

Keinerlei Impulse von der Bank

Ein Problem ist dabei, dass von der Bank keinerlei Impulse kommen und Strubers Wechsel bisher verpufften. Dafür kann der Coach nur bedingt etwas. Als für den 1. FC Köln noch Transfers erlaubt waren, verpflichtete Sport-Geschäftsführer Christian Keller zwar auch Eric Martel oder Schnäppchen Denis Huseinbasic, die einschlugen. Aber für teilweise deutlich mehr Geld auch Spieler wie Sargis Adamyan, Steffen Tigges, Rasmus Carstensen, Faride Alidou (schon wieder weg) oder den derzeit verletzten Jacob Christensen, die den FC bisher kein Stück weiterbrachten. Stürmer Adamyan, den Keller gut aus Regensburg kannte und im Sommer 2022 mit einem Vierjahresvertrag beglückte, hat in 27 Monaten in Köln zwei Liga-Treffer erzielt. Jetzt ist Adamyan offenbar nicht mal nicht mehr gut genug für die Bank in der 2. Bundesliga.

In Januar, das wissen die Verantwortlichen selbst, müssen sie auf den neuralgischen Positionen nachlegen. Verbunden ist das mit der Hoffnung, dass der FC dann zumindest in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen ist. Aber dafür muss sich eben etwas ändern.