München – Der 1. FC Köln ist zwar ohne Punkte aus München heimgereist, doch hat Baumgarts Mannschaft vieles mitgenommen, das Zuversicht geben wird für die kommenden Wochen. Baumgart schickte seine Spieler nicht ins Verderben, tatsächlich präsentierten sich die Gäste überraschend stabil und taktisch hochseriös. Baumgart wirbt seit Monaten bei seinen Spielern um das Vertrauen in seine so riskant erscheinende Idee vom Fußball. Spielverläufe wie der am Sonntag werden darauf einzahlen. Der FC scheiterte in München wegen persönlicher Fehler sowie der individuellen Klasse des Gegners, nicht an Baumgarts Stil. Im Gegenteil.
Unter Markus Gisdol gab man sich dem reinen Überlebensfußball hin, verzichtete aus der vermeintlichen Not des schwachen Kaders heraus regelmäßig auf eigene Ansätze. Und ging dann doch immer wieder übel unter, in der vergangenen Saison etwa 1:5 in der Allianz-Arena. Sogar unter Peter Stöger waren die Kölner regelmäßig vornehmlich defensiv orientiert. In der Ersten Liga hat der 1. FC Köln seit Jahren nicht mehr derart entschlossen das Tor des Gegners attackiert wie in diesen Tagen.
Verständlicher Ärger
Von einem 0:2 in München zurückzukommen, die Bayern in der Schlussphase ohne Rücksicht zu attackieren – und trotzdem keine Konter zu fangen: Selbst wenn die Bayern nach einem Sommer wie diesem noch nicht bei voller Stärke sind, verfügen sie doch über einige der besten Fußballer, die der Sport zu bieten hat. Es war ein mutiger Kölner Auftritt, und Mut steckt an. Es ist ein Verdienst des neuen Trainers, dass er nicht nur den Offensivgeist seiner Mannschaft belebt, sondern dafür gesorgt hat, dass der 1. FC Köln in einem Auswärtsspiel bei der besten deutschen Mannschaft wild entschlossen seine Chance suchte.
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Dennoch waren unmittelbar nach der Partie auf Kölner Seite vor allem Worte des Bedauerns zu hören. Es liegt in der Natur eines professionellen Sportlers, jedes Spiel gewinnen zu wollen, daher war die Enttäuschung nachvollziehbar, denn die Kölner waren nicht weit entfernt von der Sensation eines Unentschiedens nach 0:2-Rückstand in München. Der Ärger ist der Mannschaft hoch anzurechnen.
Mit der Niederlage in München ist der Saisonstart also längst nicht verdorben. Tatsächlich sollten die Erkenntnisse aus dem spektakulären 2:3 die Basis bieten, um am Samstag im Duell mit Aufsteiger VfL Bochum einen weiteren Schritt zu tun, um sich vorerst von der Todeszone der Tabelle fernzuhalten.