Bundestrainer Hansi Flick hat sein 26 Spieler starkes WM-Aufgebot vorgestellt. Florian Wirtz ist verständlicherweise nicht dabei. Eine andere Entscheidung birgt hingegen ein Risiko.
DFB-KommentarVerzicht auf Wirtz ist verständlich – Andere Flick-Entscheidung birgt ein Risiko
Im zweiten Großturnier in Folge wird Bayer 04 Leverkusen keinen Spieler der deutschen Nationalmannschaft stellen, Julian Brandt bei der WM 2018 in Russland bleibt der letzte Werkself-Profi im DFB-Dress bei einer Endrunde. Für das Turnier in Katar ist die Nichtberücksichtigung Leverkusener Fußballer allerdings keine große Überraschung. Der einzige Spieler, der reelle Hoffnungen auf eine Nominierung hegen konnte, hat seit einem halben Jahr kein Pflichtspiel mehr absolviert.
Die Entscheidung, Florian Wirtz nicht in den 26er-Kader zu berufen, ist nachvollziehbar. Der 19-Jährige wäre mit Blick auf die starke Konkurrenz im offensiven Mittelfeld sowie seine fehlende Fitness und Spielpraxis wohl ohnehin nur als DFB-Tourist ins Emirat geflogen. So kann sich Wirtz in aller Ruhe mit Bayer 04 auf seine vollständige Wiederherstellung konzentrieren.
Jonathan Tah bringt sich selbst aus Hansi Flicks Blickfeld
Auf den Ausnahmekönner warten, wenn keine weiteren Verletzungen dazwischenkommen, in diesem Jahrzehnt noch einige fußballerische Großereignisse. Jonathan Tah, Leverkusens zweiter Profi im Dunstkreis der DFB-Elf, hatte sich durch teils chaotische Leistungen in der Hinrunde selbst um eine Nominierung gebracht.
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Die Nichtberücksichtigung eines anderen Innenverteidigers mit deutlich besserer Form ist die vielleicht größte Überraschung in Flicks ansonsten erwartbarer Kader-Zusammenstellung. Mats Hummels muss trotz einer sehr ordentlichen Hinrunde bei Borussia Dortmund daheim bleiben. Als „eine der größeren Enttäuschungen“ seiner Karriere beschrieb der Weltmeister von 2014 die Entscheidung kurz nach der Verkündung.
Hansi Flick verzichtet beim Kader auf größere Experimente
Dortmunds Defensive mit den beiden WM-Fahrern Nico Schlotterbeck (linkes Zentrum) und Niklas Süle (rechts) harmonierte in dieser Saison besser, wenn Hummels dazwischenstand. Das Vertrauen auf eingespielte Blöcke aus Vereinsmannschaften hatte sich bei vergangenen Turnieren oft als hilfreich erwiesen. Und weil die DFB-Elf vor dieser WM kaum Zeit zum Einstudieren essenzieller Abläufe hat, ist Flicks Verzicht auf Hummels durchaus riskant.
Sonst wagte Flick keine größeren Experimente. Die Rückkehr des wiedererstarkten Mario Götze war ebenso absehbar wie die Neuaufstellung des Sturms mit den formstarken Niclas Füllkrug und Youssoufa Moukoko nach den Verletzungen von Timo Werner und Lukas Nmecha.