Leverkusen tritt am Samstag bei der TSG Hoffenheim an. Die Vorbereitung gestaltete sich als schwierig. Nur am Freitag hatte Xabi Alonso alle Profis beisammen.
Nach Ende der Bundesliga-SerieBayer 04 hatte trotz Länderspielpause kaum Zeit für Korrekturen
Von Christian Krämer
Lesezeit 3 Minuten
Zurück im Training nach Knie-OP: Exequiel Palacios
Copyright: Bayer 04/Jörg Schüler
Für Alejandro Grimaldo, Granit Xhaka und Victor Boniface ist es eine weitere neue Erfahrung: Training bei Bayer 04 Leverkusen nach einem verlorenen Bundesliga-Spiel. Denn die drei Leistungsträger, jeweils seit Sommer 2023 beim Werksklub unter Vertrag, hatten vor dem 2:3 gegen RB Leipzig am 31. August noch nie ein Bundesliga-Spiel mit Bayer 04 verloren. Bis zur Aufarbeitung musste das Trio allerdings eine Weile warten. Denn nach der Länderspielpause hatte Coach Xabi Alonso erst am Freitag wieder sein komplettes Team beisammen.
„Heute ist unser erstes und letztes Training vor Hoffenheim“, sagte der Spanier am Freitag mit Blick auf die anstehende Bundesliga-Partie bei der TSG am Samstag (15.30 Uhr/Sky). „Es ist eine Express-Vorbereitung und eine Express-Besprechung. Wir werden sehen, ob es effizient ist oder nicht.“ Das Ende der 463 Tage andauernden Erfolgsserie vor knapp zwei Wochen hatte einige Leverkusener Baustellen in den Fokus gerückt. Nach furiosem Beginn war Bayer 04 2:0 in Führung gegangen, gab das Spiel gegen RB nach einer schwachen zweiten Halbzeit aber noch mit 2:3 ab. „Wir hatten genug Zeit, die Fehler zu analysieren“, stellte Xabi Alonso klar.
15 potenzielle Stammkräfte von Bayer 04 Leverkusen waren auf Länderspielreise
Vor allem zwei Defizite waren dem 42-Jährigen und seinem Trainerstab in der Rückbetrachtung aufgefallen. „Wir müssen im Spiel ohne Ball stabiler und aggressiver sein“, sagte der Coach, dazu habe man zu einfach Chancen zugelassen. „Das ist ein Fußball-Thema, aber auch ein Mentalitäts-Thema. Dieses Niveau müssen wir verbessern.“ Viele Möglichkeiten, an Stellschrauben zu drehen, boten sich Xabi Alonso in den vergangenen Tagen allerdings nicht – 15 potenzielle Stammkräfte waren mit ihren Nationalteams unterwegs.
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Wir müssen im Spiel ohne Ball stabiler und aggressiver sein
Immerhin ist nach Auskunft des Trainers kein Spieler mit einer größeren Blessur aus der Länderspielpause zurückgekehrt. „Alle sind gesund, wir haben eine große Vorfreude auf Samstag“, sagte der Spanier. Auch Jeremie Frimpong, der aus familiären Gründen vorzeitig von der Nationalmannschaft abgereist war, trainierte am Freitag wieder in Leverkusen und wird gegen die TSG im Kader stehen. Exequiel Palacios nutzte die Länderspielpause, um den Fitnessrückstand nach seiner Meniskus-Operation aufzuholen. „Er hat Fortschritte gemacht und trainiert mit der Mannschaft“, berichtete Xabi Alonso.
Xabi Alonso lässt Torwart-Frage für Hoffenheim-Spiel offen
Nicht verraten wollte der Coach, ob Kapitän Lukas Hradecky oder Matej Kovar das Leverkusener Tor hüten wird, obwohl er die Entscheidung bereits getroffen hat. Der finnische Routinier hatte gegen Leipzig aufgrund eines Infekts gefehlt, wirklich nutzen konnte Herausforderer Kovar seine Chance nicht. Mit ihren Leistungen bei den Nationalteams konnte keiner der Keeper zufrieden sein. Hradecky patzte beim 0:3 gegen Griechenland schwer und verlor anschließend 0:2 gegen England. Kovar kassierte gegen Georgien und die Ukraine insgesamt sechs Gegentore und muss weiter auf sein erstes Länderspiel mit weißer Weste warten.
Auch Bayer 04 sehnt sich nach der defensiven Stabilität der Vorsaison. Dabei helfen könnte Nordi Mukiele, gegen Hoffenheim winkt ihm ein Platz in der Startelf. Der auf Leihbasis aus Paris verpflichtete Franzose ist Leverkusens einziger Verteidiger, der die letzten zwei Wochen durchgehend unter Xabi Alonso an der Bay-Arena trainierte. Er wollte die Zeit nutzen, um viel mit seinem neuen Coach zu sprechen, hatte der 26-Jährige angekündigt. „Er hat eine gute Einstellung und versteht schon sehr gut, wie wir spielen und was wir wollen“, sagte Xabi Alonso über Mukiele, der bei der Niederlage gegen seinen Ex-Klub Leipzig zwar erstmals im Leverkusener Kader stand, die insgesamt 105 Spielminuten aber auf der Bank verbrachte – und somit bislang nichts anderes kennt als eine Niederlage mit Bayer 04. Nun hofft auch Mukiele auf eine neue Erfahrung.