Bayer 04 lässt Wolfsburg keine Chance und baut die Tabellenführung wieder auf zehn Punkte aus.
2:0-Erfolg gegen WolfsburgLeverkusen lässt sich von Bayerns Tor-Festival nicht beirren und siegt souverän
Den Bundesliga-Spieltag abzuschließen, heißt auch immer, dass die Konkurrenz bereits vorgelegt hat. Im Fall von Bayer 04 ist die Konkurrenz minimiert: auf den FC Bayern. Und die Münchner hatten im Kampf um die deutsche Meisterschaft am Samstag noch einmal den Finger gehoben.
Das 8:1 gegen den FSV Mainz war ein Signal, dass man durchaus bereit wäre, durch die Tür zu gehen, wenn Leverkusen sie denn nochmal aufmachen würde. Doch das beeindruckte die Werkself keineswegs. Sie erledigte die Aufgabe gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag sehr souverän. Das 2:0 war das 36. Pflichtspiel ohne Niederlage. Somit ist der nächste Schritt zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte gemacht. Neun Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung weiter zehn Punkte.
Im Vergleich zum durchwachsenen 2:2 in Baku gegen Karabach im Europa-League-Achtelfinale setzte Trainer Xabi Alonso wieder auf Granit Xhaka und Florian Wirtz von Beginn an. Dass Jeremie Frimpong mit einer Gelbsperre pausieren musste, war klar. Etwas überraschend war aber, dass sich Robert Andrich und Jonas Hofmann auf der Bank wiederfanden. Exequiel Palacios und Nathan Tella standen dafür in der Startelf. Es sollte sich – mal wieder – als richtige Trainerentscheidung erweisen.
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Bayer 04 Leverkusen: Alonso setzt Jonas Hofmann auf die Bank
Alonso setzte zunächst auf ein 4-2-3-1, in dem Grimaldo eine offensivere Position als gewohnt einnahm. Später kehrte Bayer aber auch zum gewohnten 3-4-2-1 zurück. Leverkusen machte von Beginn an das, was es am besten kann: den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren lassen. Wolfsburg beschränkte sich aufs Verbarrikadieren des Strafraums. Daher dauerte es bis zur ersten echten Chance ein bisschen. Nach etwas mehr als 20 Minuten spielte dann Xhaka einen seiner Zuckerpässe auf Wirtz. Der deutsche Nationalspieler entschied sich für einen Abschluss aufs kurze Eck, der Pfosten stand aber im Weg.
Kurz darauf hatte Wolfsburg seine beste Offensivaktion. Lukas Hradecky im Leverkusener Tor lenkte den Fernschuss von Ćerdic Zesiger über die Latte. Wie schon im Spiel beim FC Köln in der Vorwoche schwächte sich kurz darauf der Gegner selbst. Moritz Jenz, der schon Gelb gesehen hatte, stieg Patrik Schick auf den Fuß und musste den Rasen verlassen. Zuvor hatte Yannick Gerhardt Glück, dass er nach einem üblen Tritt gegen Wirtz nicht schon Rot gesehen hatte.
Bayer 04 Leverkusen nutzt Überzahl aus
Wolfsburg-Coach Niko Kovac setzte dann ein Zeichen, wie seine Mannschaft das Spiel angehen sollte, indem er die einzige Spitze, Jonas Wind, vom Platz nahm und Verteidiger Sebastiaan Bornauw brachte. In Überzahl spielten die Hausherren ihre Qualitäten dann immer mehr aus. Angeführt vom überragenden Sechser-Duo Xhaka und Palacios machten sie die Gäste mit vielen Seitenverlagerungen mürbe. Eine führte dann vor der Halbzeit zur verdienten Führung. Piero Hincapie bediente Grimaldo, der mit einem fantastischen Hackentrick Bornauw stehen ließ. Seine Flanke fand den Kopf von Nathan Tella – 1:0.
Wer jetzt dachte, Wolfsburg würde seine Taktik ändern und etwas mutiger auf den Ausgleich spielen, sah sich getäuscht. Nach dem Seitenwechsel sah das Spiel teilweise aus, wie ein nie endender Handball-Angriff. Bayer 04 fand gegen den dicht gestaffelten VfL keine Lösungen, um zu Torchancen zu kommen. Ein ähnliches Bild wie in den vergangenen Ligaspielen gegen Köln und Mainz.
Wirtz mit erlösendem 2:0 gegen VfL Wolfsburg
Alonso bracht in Amine Adli für Hincapie eine weitere Offensivkraft. Es fehlten aber überraschende Elemente im Leverkusener Spiel. So blieb es spannend, ob Wolfsburg mit einem Konter den Spielverlauf auf den Kopf stellen könnte. Xhaka und Grimaldo versuchten es mit Fernschüssen, ohne Ertrag.
Das Warten auf das erlösende 2:0 ging somit weiter bis kurz vor dem Abpfiff. Dann fand Palacios mit einem Ball in die Tiefe den startenden Wirtz, der mit einem Spann-Volley wieder aufs kurze Eck zielte – wieder ging der Ball an den Pfosten, von da aus aber ins Tor. Damit war die Partie entschieden. „Und schon wieder ungeschlagen, SVB“, hallte es durch die im Heimbereich ausverkaufte Bay-Arena.
Für Leverkusen geht es nun am kommenden Donnerstag mit dem Heimspiel gegen Karabach (21 Uhr/RTL) um den Einzug ins Europa-League-Viertelfinale. Darauf folgt die Bundesligapartie beim SC Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr/Dazn). Die Ausgangslage ist weiter klar. Gewinnt Bayer sechs der noch ausstehenden neun Begegnungen, ist Leverkusen erstmals Meister.