Bayer 04 Leverkusen hat die große Chance auf den perfekten Start in der Fußball-Bundesliga. Alonso warnt vor Überheblichkeit.
Alonso will dritten SiegAmiri bleibt bei Bayer 04 – ausverkaufte BayArena gegen Darmstadt
Dieses Duell zwischen Bayer 04 und dem SV Darmstadt sei eigentlich – so erzählt man es sich rund um die BayArena – ein typisches Leverkusen-Spiel, um sich alles Erarbeitete mit einem Schlag wieder kaputtzumachen. So lehre es schließlich die Vergangenheit. Oft hat die Werkself gute Ausgangspositionen oder tolle Formkurven gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner weggeworfen. Als ewige Blaupause gilt dabei die verpasste Meisterschaft in Unterhaching 2000.
So weit, eine echte Titelchance in der Fußball-Bundesliga, oder einem der Pokalwettbewerbe zu haben, ist man freilich noch nicht in Leverkusen 2023. Und doch hat der perfekte Saisonstart mit drei Pflichtspielsiegen Hoffnungen geschürt. Die Arena ist zum Heimspiel am Samstag ausverkauft. Das gibt es in Leverkusen sonst eigentlich nur gegen Gegner mit klangvolleren Namen.
Trainer Xabi Alonso ist dabei der Euphoriestifter. Und als dieser warnt er nun vor Überheblichkeit. „Wir haben darüber gesprochen, dass wir bereit sein müssen. Wir müssen wach sein, dürfen keine Fehler im Detail machen“, sagt der Spanier über seinen Austausch mit der Mannschaft unter der Woche.
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Horrorstart für SV Darmstadt 98
Der Bundesliga-Aufsteiger aus Hessen ist denkbar schlecht gestartet. Im Pokal schieden die Lilien beim Viertligisten FC Homburg aus, in der Liga gab es eine eher unglückliche 0:1-Niederlage im Derby bei Eintracht Frankfurt zum Start, gefolgt von einem 1:4 gegen Union Berlin, bei dem man mehr als 70 Minuten in Überzahl spielte.
Alonso sieht nach den Ligasiegen gegen Leipzig und in Mönchengladbach sein erstes Etappenziel in greifbarer Nähe. Immer wieder hatte der Coach betont, dass er vor der in der kommenden Woche anstehenden Länderspielpause neun Punkte auf dem Konto haben möchte.
Der 41-Jährige weiß, wie wichtig ein gelungener Start ist – in einer Phase, in der keine Englischen Wochen den Rhythmus brechen. Und Alonso weiß auch, was nach dieser internationalen Unterbrechung wartet: Das Topspiel am Freitagabend unter Flutlicht in der Allianz Arena bei seinem ehemaligen Arbeitgeber FC Bayern München (15. September).
Darüber will er natürlich noch nicht sprechen, schließlich will er vorleben, dass Darmstadt auch als Tabellenvorletzter ein ernstzunehmender Gegner ist. „Die Spieler sind fokussiert“, sagt Alonso. „Und zwar für jedes Spiel. Wir wollen für den dritten Sieg kämpfen. Sie haben ein gutes Momentum, strahlen Energie aus, freuen sich auf das Spiel.“
Nadiem Amiri bleibt bei Bayer 04
Im Kader am Samstag wird neben dem letzten Sommerzugang Nathan Tella auch Nadiem Amiri stehen. Der 26-jährige Mittelfeldspieler hatte den Wunsch geäußert, noch im August wechseln zu wollen. Und Bayer 04 war auch bereit, ihn abzugeben. Doch nach einer Transferposse mit Leeds United, in der Spieler und Berater kein gutes Bild abgaben, hatte sich dieser Wunsch erledigt. Das Transferfenster schließt am Freitag. „Er bleibt bei uns“, sagt Alonso. „Es ist normal, dass er über seine Zukunft nachgedacht hat. Aber jetzt müssen alle fokussiert bleiben, wir brauchen ihn. Von meiner Seite aus wird es kein Problem geben.“
Generell ist der Trainer mit dem zusammengestellten Kader zufrieden. „Die Spieler wollen in die erste Elf. Der Kampf um die Plätze ist gut, das wird die Mannschaft verbessern“, sagt Alonso. „Das war eines der wichtigen Themen bei der Kaderplanung. Ich bin zufrieden, wie wir den Kader zusammengestellt haben. Jetzt ist es an der Zeit, zu zeigen, wie gut wir sein können.“
Nur drei Spieler werden gegen Darmstadt nicht mitmischen können. Timothy Fosu-Mensah (Knieprobleme), Piero Hincapie (Reha nach Fußbruch) und Patrik Schick (Aufbautraining nach Adduktoren-OP). Immerhin gibt es bei den beiden Letztgenannten berechtigte Hoffnungen, dass sie bald wieder ein Thema für den Kader sind. Schick trainiert schon wieder mit dem Ball. „Ich will keine Voraussagen zu Patriks Rückkehr treffen“, sagt Alonso. Zu Hincapie erklärt er: „Er wird nicht zur Nationalmanschaft fahren. Er wird individuell trainieren. Wenn alles perfekt läuft, ist er vielleicht ein Thema für München.“