Die Werkself findet bei einer turbulentem Spiel gegen Mainz nach vielen Personalwechseln nie zu ihrer Linie.
Bayer 04 patztLeverkusen verliert chaotisches Spiel gegen Mainz
Torgefahr versprühten die letzten weiten Schläge in Richtung des Mainzer Strafraums nicht. Dafür Ratlosigkeit und Verzweiflung. Denn Bayer 04 Leverkusen musste sich am Ende eines weiteren chaotischen Spiels erneut mit 2:3 geschlagen geben. Am Donnerstag hatte die AS Monaco im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde in der Bay-Arena gewonnen.
Am Sonntagabend war es der FSV Mainz 05 zum Abschluss des 21. Bundesliga-Spieltages. „Wir kriegen wieder ganz komische, fahrlässige Gegentore. Mainz hat uns eiskalt bestraft“, sagte Leverkusens Nadiem Amiri. „Unser Verteidigungs-Niveau war nicht gut, gerade in unserem Strafraum“, kritisierte Trainer Xabi Alonso.
Der Spanier hatte seine Startelf nach der Monaco-Pleite auf gleich sechs Positionen umgestellt. Anstelle eines Weltmeisters und potenzieller Unterschiedsspieler durften sich gegen den FSV Mainz 05 Reservisten versuchen: Daley Sinkgraven, Kerem Demirbay, Sardar Azmoun, Callum Hudson-Odoi, Odilon Kossounou und Amine Adli ersetzen den verletzten Moussa Diaby sowie Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Exequiel Palacios, Piero Hincapie und Adam Hlozek, die allesamt zunächst auf der Bank saßen – wie auch Stürmer Patrik Schick. Leverkusens B-Elf tat sich gegen die kampfstarken Mainzer schwer.
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Die Außenverteidiger Sinkgraven und Kossounou zog es kaum über die Mittellinie, weshalb das Flügelspiel nicht zur Entfaltung kam. Und dennoch hätte Bayer 04 früh in Führung gehen können: Nach einem Freistoß aus zentraler Position ging Azmoun im Strafraum zu Boden. Schiedsrichter Robert Schröder entschied auf Elfmeter und blieb auch nach zweiminütiger Betrachtung der Bilder bei seinem umstrittenen Pfiff. Edmond Tapsoba, beim 2:0 gegen Bochum zuletzt souverän vom Punkt, schrieb allerdings das nächste Kapitel in Leverkusens Horror-Geschichte aus elf Metern. Der Verteidiger scheiterte kläglich an Finn Dahmen (23.).
Kossounous Fehler leitet den Ausgleich ein
Die anderen Werkself-Verteidiger verhielten sich wenig später in ihrem Kernbereich ähnlich unkonzentriert. In der 26. Minute war der Hintermannschaft eine spielerische Befreiung aus dem eigenen Strafraum misslungen. Nach dem folgenden Mainzer Einwurf verlor die Leverkusener Abwehr zwei Kopfballduelle in Folge ehe Kossounou ins Leere trat. Anthony Caci traf den Ball hingegen satt und zum 1:0. Mainz blieb defensiv ebenfalls fehlerhaft. Nach 32 Minuten verlor Edimilson Fernandes den Ball an Azmoun. Der Iraner spielte den mitgelaufenen Amiri frei. Der frühere Nationalspieler traf aus der Drehung zum 1:1.
Es folgte eine turbulente Nachspielzeit. Zunächst konnten Jonathan Tah (1,95 Meter) und Kossounou (1,90 Meter) nicht den Kopfball des 1,80 Meter großen Südkoreaners Jae-Sung Lee verhindern, der optimal auf den Torschützen Leandro Barreiro ablegen konnte (45.+3). Knapp 100 Sekunden später foulte Robert Andrich im eigenen Strafraum, Schiedsrichter Schröder zeigte auf den Punkt. Und kassierte die Entscheidung mehrere Minuten später, weil Adli einige Sekunden zuvor am Mainzer Strafraum gefoult worden war. Die erste Halbzeit endete nach 54 Minuten.
Amine Adlis Foul entscheidet das Spiel für Mainz
In der zweiten Hälfte brachte Xabi Alonso seine bislang geschonten Superstars in zwei Wellen und verlieh der Partie eine neue Dynamik. Es dauerte nicht lange, bis Joker Hincapie weit auf Joker Frimpong flankte. Der Ball prallte über Azmoun und den Pfosten auf Joker Wirtz und von dort auf den Fuß von Joker Schick – der Tscheche hatte aus sechs Metern keine Schwierigkeiten (58.). Weil Bayer 04 in Tah, Tapsoba, Hincapie und Andrich nur noch vier defensiv-denkende Feldspieler auf dem Rasen hatte, entwickelte sich am Karnevalssonntag ein mitunter chaotischer Schlagabtausch in der Bay-Arena.
Seinen Höhepunkt fand er zwischen der 80. und 82. Minute: Außenstürmer Adli hatte im Rückwärtsgang Silvan Widmer unbeholfen umgerannt. Schiedsrichter Schröder entschied auf Notbremse, Rot und Elfmeter. Marcus Ingvartsen verwandelte sicher zum 3:2. In der Schlussphase beorderte Xabi Alonso auch noch seine Verteidiger nach vorne. Doch wirkten die Angriffe zunehmend verzweifelt – und blieben unbelohnt. Dem chaotischen 2:3 gegen Monaco folgte eine weitere kopflose Pleite.