Bayer 04 gelingt gegen die Eintracht der siebte Sieg in Serie und der Sprung auf Platz sechs in der Bundesliga.
Bayer in der AnalyseWerkself schlägt Frankfurt 3:1 – Xabi Alonso bremst Euphorie
Das Wichtigste zuerstBayer 04 Leverkusen hat seine Erfolgsserie mit einem 3:1-Sieg über Eintracht Frankfurt an Ostersamstag in schwindelerregende Dimensionen geschraubt. Acht Siege in einer Folge von neun ungeschlagenen Spielen machen die Werkself zur aktuell erfolgreichsten deutschen Mannschaft.
Die ToreDas 1:0 in der zehnten Minute war ein Beispiel des Bayer-Blitzfußballes des Jahres 2023. Nach einer Pressing-Balleroberung an der Mittellinie schickt Florian Wirtz den Franzosen Amine Adli auf die Reise, der schneller ist als Jakic und Ndicka und den Ball über Nationaltorhüter Kevin Trapp ins Tor nagelt. 24 Minuten und mehrere vergebene Großchancen später folgte Beispiel Nummer zwei. Florian Wirtz, von Adli in Szene gesetzt, spielt einen Traumpass durch einen Mini-Raum hindurch genau in den Sprint von Moussa Diaby, der Trapp kühl überwindet. Dass Frankfurt in 74. Minute zum Anschlusstreffer kommen kann, ist ein Geschenk der Leverkusener Angreifer, die große bis größte Chancen ungenutzt ließen. Dann dürfen Kamada und Max ungestört durchs Mittelfeld spazieren und Djibril Sow in zentraler Position frei anspielen. Der Frankfurter versenkt den Ball präzise im Leverkusener Tor. Das Zittern beendet der eingewechselte Sardar Azmoun in der fünften Minute der Nachspielzeit mit einem Kontertor, das er mit viel Willen allein gegen Jakic und Trapp erzielt.
Das war gutDas Selbstverständnis und die Autorität, mit der die Werkself zunächst die Mannschaft beherrschte, gegen die sie in der Vorrunde im zweiten Spiel unter Xabi Alonso mit 1:5 Toren unterging. Bayer 04 beherrschte die Zweikämpfe, das Mittelfeld, die Umschaltmomente und blieb zweimal im Abschluss eiskalt. Außerdem überzeugte die Geschlossenheit, mit der Bayer 04 am Ende gegen die unnötige Spannung ankämpfte und die Partie ganz spät entschied.
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Das war schlechtDie fehlende Konsequenz bei der Jagd auf das mögliche 3:0,mit dem das Spiel entschieden gewesen wäre. Diese gewisse Nonchalance im Gefühl der Überlegenheit hätte sich leicht rächen können und hat am Ende auf jeden Fall viel Kraft gekostet.
Mann des SpielsMan darf diesen Titel diesmal zwischen zwei Spielern aufteilen. In der Offensive Amine Adli, in der Defensive Jonathan Tah. Der Franzose entwickelt sich im Bedrohungsschatten von Moussa Diaby und Jeremie Frimpong immer mehr zu dem Mann, den die Gegner nicht mehr in der Griff bekommen, wenn sie sich ganz mit der Schnelligkeit der beiden anderen befassen. Der Franzose ist nicht mehr länger das Spekulationsobjekt aus der zweiten französischen Liga, längst tragen seine Aktionen viele Zeichen von Klasse und einstige Rohheit hat Schliff bekommen. Jonathan Tah ist vom zeitweiligen Optionsspieler diesmal zum Abwehrchef geworden, als den er sich selbst gern sieht. Diesmal mit lange vermisster Konsequenz, Präzision und Entschlossenheit. Dass Top-Scorer Kolo Muani kaum zur Entfaltung kam, war auch sein Verdienst.
Moment des SpielsAls Joker Sardar Azmoun kurz vor halb sechs mit viel Willen das 3:1 erzielte und den Sieg perfekt machte. Danach feierten die Bayer-04-Fans ihre mittlerweile beängstigende Erfolgsserie.
Das sagen die Trainer
Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen): „Ruhig bleiben, Füße auf den Boden und weitermachen. Es gibt keine andere Formel für uns. Wir sind natürlich zufrieden, gegen eine Top-Mannschaft wie die Eintracht zu gewinnen. Das ist ein wichtiger Schritt, aber es gibt noch viel Arbeit zu tun.“
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): „Aus unserer Sicht ist das natürlich bitter, weil wir alle drei Gegentore mit eingeleitet haben. Leverkusen hat seine Stärke, das Umschaltspiel, perfekt eingesetzt. Wir haben in der Defensive zu viele Fehler gemacht, wir waren zu fehleranfällig und vorne zu wenig effizient.“
Das sagen wirDer siebte Pflichtspielsieg in Folge zeigte die Geschlossenheit einer Mannschaft, die immer wieder neue Wege findet, Spiele zu gewinnen, auch wenn sie einmal zu viele Chancen vergibt. Wenn Bayer 04 den Lauf noch vier, fünf Wochen fortsetzen kann, könnte aus einer bereits verloren und zerstört geglaubten Saison noch ein kleines Fußball-Märchen werden. Am kommenden Donnerstag gegen St. Giloise im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales soll das nächste Kapitel folgen.