Bayer Leverkusen setzt eine beeindruckende Siegesserie fort und erhält sich somit alle Chancen für das Erreichen der Europapokalplätze.
Bayer setzt Siegesserie fortRB Leipzig dominiert, Leverkusen entscheidet das Spiel dank Elfmeter
Bayer 04 Leverkusen hat seinen Höhenflug drei Tage nach dem Erreichen des Europa-League-Halbfinales auch in der Bundesliga fortgesetzt. Trotz extremer personeller und körperlicher Schwächung besiegte die Werkself RB Leipzig nach hartem Kampf am Sonntagnachmittag mit 2:0 Toren und erhält sich auch in der Liga alle Optionen für das Erreichen des Europapokals.
Florian Wirtz: Ausfall wegen Magen-Darm
Die schlechte Nachricht erreichte alle Bayer-04-Fans gut eine Stunde vor Anpfiff in Form der Aufstellung. Es fehlten die Namen Florian Wirtz, Edmond Tapsoba und Exequiel Palacios. Magen-Darm, Muskelbeschwerden und Muskelverletzungen in zwei Fällen waren die Ursachen. Damit fehlte der Werkself gegen das auf allen Positionen glänzend besetzte Spitzenteam aus Sachsen die beiden besten Passgeber und eine Zweikampfmaschine im Mittelfeld.
RB Leipzig schien gewillt, diesen Vorteil auszunutzen gegen ein Team, das weniger als 70 Stunden zuvor noch eine Europapokal-Schlacht geliefert hatte. Mit dem Ex-Leverkusener Benjamin Henrichs auf der linken Seite dominierte RB die erste halbe Stunde physisch und schaffte es, die schnellen Bayer-Angreifer weit vom eigenen Tor fernzuhalten.
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Werkself mit Willen zu verbissenen Zweikämpfen
Dass daraus kein Schaden entstand, hatten die Gastgeber ihrem Willen zu verbissenen Zweikämpfen und der Aufmerksamkeit ihrer letzten Reihe zu verdanken. Der Ballbesitz der Gäste erreichte Mitte der ersten Halbzeit fast die 70-Prozent-Marke. Und doch fuhr ihnen nach 32 Minuten erstmals der Schreck in die Glieder. Piero Hincapie war mit dem Ball nach vorn marschiert und haute, weil keine bessere Option verfügbar war, aus 25 Metern einfach mal drauf. Torhüter Janis Blaswich verschätzte sich und ließ die Hände unten. Der Ball aber senkte sich dramatisch und klatschte an die Latte.
Acht Minuten später half dem Schlussmann auch höhere Gewalt nicht mehr. Robert Andrich inszenierte mit einem Pass auf Moussa Diaby einen perfekten Konter, der Franzose enteilte auf der rechten Seite allen Leipzigern und fand mit einem Pass in den Rücken der Abwehr den freien Adam Hlozek, der perfekt mit dem linken Fuß ins linke Eck vollendete. Leverkusen führte tatsächlich 1:0 und ging mit einem Glücksgefühl in die Pause.
RB Leipzig dominant, Bayer mit den Treffern
Allerdings änderte sich in der zweiten Halbzeit an den Kräfteverhältnissen im Spiel nichts. Leipzig wurde sogar noch dominanter, schraubte die statistischen Werte in dramatische Bereiche und drückte die Werkself permanent in deren Straf- oder sogar Fünfmeterraum. Mehrfach schien die Leipziger Führung unvermeidbar. In der 66. Minute rettete Hradecky großartig gegen Timo Werner, der Ball trudelte vor dem leeren Tor in Richtung Linie, Nkunku verpasste um Zentimeter. Eine Ecke folgte auf die andere. Immer wieder war es eine andere Leverkusener Fußspitze, die den Ausgleich verhinderte.
Umschaltmomente, die früher Konter hießen, gab es praktisch keine mehr. Bis zur 85. Minute. Plötzlich war Raum für Jeremie Frimpong und dessen Schnelligkeit. Von der Mittellinie aus sprintete der Niederländer in den Strafraum, wo er von Szoboszlai gelegt wurde. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Elfmeter und zeigte dem Ungarn Rot. Der eingewechselte Nadiem Amiri trat an und verwandelt – seit Neuestem eine Leverkusener Qualität – den Strafstoß zum 2:0. Das Spiel war entschieden.
Die Statistik spielte keine Rolle mehr, 26:7 Torschüsse, 9:0 Eckbälle und 69 Prozent Ballbesitz für RB spielten keine Rolle mehr. Die Punkte blieben bei einer Werkself, die ohne drei Schlüsselspieler ihren zehnten Sieg im 13. Spiel ohne Niederlage erkämpft hatte.