Leverkusen – Dem Rat des Kapitäns an die Gesellschaft ließen Profis, Trainer- sowie Funktionsteam von Bayer 04 Leverkusen am Montag Taten folgen. Es gab den wichtigen Booster für die vollständig geimpfte oder genesene Werkself. Eine der wenigen nicht-englischen Wochen eignet sich gut für die Auffrischung des Schutzes vor dem Coronavirus, alle Impflinge haben genügend Zeit, sich von eventuellen Nebenwirkungen zu erholen. Am Freitag erhalten auch die knapp 300 Mitarbeiter des Vereins ein Booster-Angebot.
„Ich würde allen raten, sich impfen zu lassen, das hilft“
Es ist ein starkes Zeichen am Tag nach dem ersten Geisterspiel der laufenden Bundesliga-Saison, das Bayer 04 3:1 (2:0) bei RB Leipzig gewonnen hatte. Anschließend sagte Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky: „Auswärts zu spielen ohne Zuschauer ist natürlich kacke. Aber die Situation ist so, wie sie ist. Ich hoffe, dass wir die Menschen im Stadion halten können. Jeder weiß, was man für die anderen und für sich selbst zu tun hat. Ich würde allen raten, sich impfen zu lassen, das hilft.“
Sportlich hatte Bayer 04 die Rückkehr von Patrik Schick nach überstandener Bänderverletzung geholfen, als eine Art Booster fürs Selbstvertrauen. Leverkusen hatte sich spielfreudig und kaltschnäuzig gezeigt. Florian Wirtz (21.) und Moussa Diaby (34.) erzielten fantastisch herausgespielte Tore, die Defensive stand über eine Stunde tadellos. Und auch von André Silvas Anschlusstor (62.) hatte sich Bayer 04 nicht aus dem Konzept bringen lassen – Jeremie Frimpong antwortete prompt mit dem 3:1 (64.). Dass Dominik Szoboszlai mit einem Handelfmeter kurz vor Schluss am Pfosten und an Hradeckys Rücken scheiterte, passte gut ins Bild. Bayer 04 festigte seine Stellung als beste Auswärtsmannschaft der Liga, die Werkself ist auf fremden Plätzen noch unbesiegt (sieben Spiele, vier Siege, drei Unentschieden).
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Trainer Gerardo Seoane freute sich über eine „sehr komplette Leistung“. Er lobte seine Mannschaft für das starke Verteidigen im Kollektiv, die Ballgewinne und die schnellen Angriffe, aus denen zwei der Leverkusener Tore resultierten. Als Schlüssel sah auch der Schweizer die Rückkehr seiner Stürmer – Lucas Alario war nach einer knappen Stunde für Schick ins Spiel gekommen. „Sowohl Patrik als auch Lucas geben uns die Möglichkeit, das gegnerische Pressing zu überspielen. Mit ihrer Physis können sie die Bälle halten“, sagte der Trainer.
Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld von Bayer 04
Ex-Kapitän Charles Aránguiz ist nach knapp einmonatiger Pause aufgrund einer Muskelsehnenverletzung ebenfalls wieder einsatzbereit, in Leipzig hatte man dem Chilenen nur noch nicht die ganzen 90 Minuten zugetraut. Allerdings muss sich Aránguiz einen Stammplatz erst wieder erkämpfen. Robert Andrich glänzte in den vergangenen Wochen als Anführer und Torschütze, auch bei Exequiel Palacios zeigt die Formkurve nach oben – nicht nur wegen seiner schönen Vorlage auf Wirtz vor dem 1:0. „Er war sehr ballsicher. Er ist ein gutes Pendent zu Andrich. Er hat die technischen Fertigkeiten unter Druck und Andrich vielleicht ein bisschen mehr Robustheit für die Zweikämpfe. Beide Spieler haben sich sehr gut ergänzt“, lobte Seoane. „Mit Kerem Demirbay, Palacios, Aránguiz und Andrich haben wir vier Spieler, die kompatibel sind. Alle haben verschiedene Stärken und Qualitäten. Wenn alle gesund sind, haben wir eine sehr gute Auswahl.“
Mitte der Woche soll auch Karim Bellarabi wieder ins Training einsteigen. Nach einem Muskelfaserriss hatte sich der Außenstürmer auch noch eine Mandelentzündung eingefangen.