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Kommentar zu Bayer 04Die Werkself erlebt mehr als nur einen Fehlstart

Lesezeit 2 Minuten
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Gerardo Seoane während des Spiels gegen Bremen

Leverkusen – Etwa 20 Prozent der Bundesliga-Saison sind absolviert. Bei fünf Punkten aus mittlerweile sieben Spielen immer noch nur von einem Fehlstart von Bayer 04 Leverkusen zu sprechen, ist eine gefährliche Beschönigung der Tatsachen. Aktuell spricht nicht viel dafür, dass die Werkself zeitnah wieder in Tabellenregionen vordringt, die ihrer ambitionierten Zielsetzung entsprechen – da hilft auch das starke 2:0 gegen Atlético in der Champions League nicht. Stand heute war das ein Ausrutscher nach oben.

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Bayer 04 hat derzeit zu viele Großbaustellen, als dass Leistungen wie gegen Madrid zur Regel werden könnten. Stürmerstar Schick, Fixpunkt im Angriff der letzten Saison, traf beim 1:1 gegen Werder Bremen wieder in fast allen Situationen die falsche Entscheidung. Kapitän Hradecky patzte erneut entscheidend und kann seine Führungsrolle momentan nicht mit sportlicher Qualität ausfüllen. Dazu herrscht im Kader eine Unwucht. In der Startelf spielten vier Profis positionsfremd: Hincapie hinten links, Kossounou hinten rechts, Frimpong vorn rechts und Hudson-Odoi auf der Zehn. Als Alternativen saßen kriselnde (Azmoun, Bakker, Fosu-Mensah), unfertige (Hlozek, Sertdemir), eigentlich aussortierte Profis (Sinkgraven, Amiri) sowie Routinier Aránguiz auf der Bank. Bellarabi und Adli werden noch Wochen fehlen, mit einer zeitnahen Rückkehr von Florian Wirtz ist nicht zu rechnen.

Seoanes Verantwortung

In der sportlichen Verantwortung steht Trainer Seoane. Der Schweizer wirkt mit seinen wiederholten Ankündigungen von Analysen und der Beschwörung positiver Energie zunehmend ratlos. Auch Frust wäre verständlich, die Leistungen seiner Mannschaft waren zwar weit entfernt vom gewünschten Niveau, aber nicht so desaströs, wie es die Punkteausbeute abbildet. Doch ist nach dem Tabellenstand alles Weitere sekundär. Und hier hat Seoane keine guten Argumente. Sein Punkteschnitt (1,63 in 54 Partien) liegt deutlich unter denen seiner entlassenen Vorgänger Bosz (1,79) und Herrlich (1,72).

Entsprechend dünn fiel auch das Bekenntnis der Vereinsführung am Sonntag aus. Es sei die „Intention“, dass Seoane in zwei Wochen beim Bundesliga-Spiel in München auf der Leverkusener Bank sitzt.