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Sieg gegen GlasgowBayer 04 qualifiziert sich für Europa-League-Finalturnier

Lesezeit 3 Minuten
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Torschütze Moussa Diaby (links) und Lars Bender

Leverkusen – Am Donnerstagabend um kurz vor 21 Uhr wurde in der Bay-Arena offiziell die Heimspiel-Saison beschlossen. Das Achtelfinal-Rückspiel gegen Glasgow Rangers war die letzte Partie des Spieljahres in Leverkusen. Erwartungsgemäß managte sich die Werkself fast fünf Monate nach dem 3:1-Sieg im Ibrox-Stadion ins Viertelfinale der Europa League. Die Schotten hatten dem fünften der Bundesliga nur eine ordentliche Berufsauffassung entgegenzusetzen. Mit dem 0:1 waren sie dann aber ganz ordentlich bedient. Im Viertelfinale wartet am Montag um 21 Uhr in Düsseldorf ein Gegner von anderem Kaliber auf Bayer 04. Inter Mailand wird weniger Fehler verzeihen als die braven Schotten an diesem Abend. „Es war natürlich nicht alles überragend, aber es waren gute Ansätze dabei“, sagte Kapitän Lars Bender, „wir haben verdient gewonnen und hatten noch Chancen für weitere Tore, die wir im nächsten Spiel vielleicht nutzen sollten. Es ist nur ein Spiel, das ist der Vorteil, aber auch der Nachteil.“

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Peter Bosz hatte vor dem Donnerstagabend weder Fragen, noch Gedanken zum Viertelfinale zugelassen. „Ich denke nur an Glasgow“, hatte er glaubhaft beteuert. Seine Gedanken brachten eine Startelf mit dem 17-jährigen Florian Wirtz auf der klassischen Spielmacherposition zum Vorschein. Außerdem tauchte im defensiven Mittelfeld Exequiel Palacios auf.

Die Schotten begannen so, wie es zu erwarten war: Abwartend, um Ordnung bemüht. Mit Hurra-Fußball, das war dem prominenten Trainer Steven Gerrard schon klar, würde er nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel einen bitteren Abend erleben. Und zuhause hat gerade die Saison begonnen, sein Team hatte Aberdeen am Wochenende 1:0 geschlagen. Da käme eine Demütigung in einem innerlich fast schon abgehakten Wettbewerb zur falschen Zeit.

Fehlender Rhythmus bei Bayer 04

Bayer 04 hatte erst einmal viel Ballbesitzzeit und wenige Chancen. Schnell zeichnete sich ab, dass man hier nicht mehr in Gefahr kommen würde. Kai Havertz, der im rechten Mittelfeld auflief, wollte dennoch zeigen, warum er demnächst der teuerste deutsche Transfer wird. Er traf zunächst die Latte (20.) und wurde dann von Palacios mit einem Pass in die Tiefe wunderbar freigespielt. Ballannahme, zwei Schritte und Abschluss frei vor Torhüter McGregor waren eine fließende Bewegung. Im Prinzip ein wunderschönes Tor, wenn Havertz den Ball nicht knapp am rechten Pfosten vorbei geschossen hätte. Kurz vor der Halbzeit setzte der Jungstar den Kollegen Diaby in Szene, der den Ball über das Tor knallte. Bayer 04 zeigte spielerisch Zeichen von Rost, wenn es um den letzten Pass und das Ausspielen von Kontern ging. Das ist gemeint, wenn von fehlendem Rhythmus gesprochen wird, den die zuletzt pausierenden Mannschaften als Nachteil gegenüber jenen in den Europapokal bringen, die nach Beendigung ihrer nationalen Saison keine lange Pause hatten.

Die zweite Halbzeit zeigte auch, dass Spielminuten auf hohem Niveau das Mittel dagegen sind. Als Charles Aránguiz den Ball in die Tiefe legte, sprintete Moussa Diaby hinterher und knallte den Ball über McGregor hinweg zum 1:0 ins Tor.

Montag gegen Inter Mailand

Die Schotten, denen nun vier Treffer zum Einzug ins Viertelfinale fehlten, gaben zwar nicht auf, hatten aber allen Glauben an die Mission verloren, und Trainer Peter Bosz konnte es sich leisten, wichtige Spieler bereits für den Montag zu schonen. Dann heißt der Gegner Inter Mailand. Und was das bedeutet, war am Donnerstagabend noch ziemlich unklar.