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Vor Wiedersehen mit Ex-Trainer HerrlichAdrenalinschub für Bayer 04

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Im Aufwind: Leon Bailey (links) und Karim Bellarabi

Leverkusen – 0:0, 1:1, 1:1, 1:0 – das ist in Zahlen ausgedrückt die bisherige Bundesliga-Saison von Bayer 04 Leverkusen. Drei Tore erzielt, zwei bekommen. Nichts, was für Euphorie gesorgt hätte rund um die Werkself. Vor diesem Hintergrund muss der 6:2-Sieg über OGC Nizza in der Europa League bewertet werden – als Adrenalinschub in einer zuvor unterkühlten Saison. „Das haben wir gebraucht“, sagte Lars Bender, der durch den Ausfall seines Nachfolgers Charles Aránguiz schneller wieder Kapitän von Bayer 04 war, als er es sich nach seinem Rückzug von diesem Amt vielleicht gedacht hatte. Torhüter Lukas Hradecky sagte es so: „Wir müssen den Schwung jetzt in die Bundesliga mitnehmen.“

Montag gegen Augsburg

Das Tagesgeschäft hat dem Team von Peter Bosz bislang reichlich Mühe bereitet. Die eigentlich dringend benötigte Vitaminspritze in Form von Neuzugängen nach dem Verkauf von Kai Havertz (FC Chelsea) und Kevin Volland (AS Monaco) ist ausgeblichen, weil sich die Neuzugänge Patrik Schick (Muskelfaserriss) und Santiago Arias (Wadenbeinbruch und Sprunggelenk-Schaden) nach jeweils einem vielversprechenden Einsatz von Beginn an schwer verletzt haben. Doch ausgerechnet, als die Personalsituation am schlimmsten schien, hat sich die Mannschaft zur spektakulärsten Leistung seit langem aufgerafft. „Wir haben ein Zeichen gesetzt“, schwärmt der Jamaikaner Leon Bailey, dem in der Europa League zwei Vorlagen gelangen.

Wiedersehen mit Heiko Herrlich

Am Montag erwartet Bayer 04 im Heimspiel gegen den FC Augsburg (20.30 Uhr, Dazn) allerdings eine Aufgabe der anderen Art. Ex-Trainer Heiko Herrlich setzt mit seinem Team ganz auf Physis, Kollektivverteidigung, Umschaltverhalten und Nadelstiche. An die rund 18 Monate in Leverkusen (Juni 2017 bis Dezember 2018) erinnert er sich gern. „Ich habe die Mannschaft nach einem schwierigen Jahr übernommen und Stabilität reingebracht. Wir haben attraktiven Fußball gespielt“, sagt Herrlich, dem am Ende der Saison nur ein Punkt zum Erreichen der Champions League fehlte, was ihm nach eigener Einschätzung dann ein halbes Jahr später den Job gekostet hat: „Ich war von Anfang an angezählt“, glaubt er. Dass er trotz zweier Siege vor der Winterpause dann gehen musste, schmerzt immer noch ein wenig. Aber als Fazit bleibt: „Ich bin Bayer 04 Leverkusen dankbar, es war eine schöne Zeit.“

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Beim FC Augsburg sind die Ziele anders, aber nicht einfacher zu erreichen. Solange er sich von der Abstiegszone fernhält, wird Heiko Herrlich keine Kritik fürchten müssen. In Leverkusen darf er die gemochte Außenseiterrolle einnehmen. Die Frage ist allerdings, ob er nicht zur falschen Zeit an seinem ehemaligen Arbeitsplatz auftaucht.