In der Nationalmannschaft findet ein Umbruch statt. Aus diesem Grund will Bundestrainer Hansi Flick auch im Kader für Veränderungen sorgen.
Hansi Flick will „Mutige Überraschungen“Diese acht Spieler haben das Potenzial für die Nationalelf
Neue Fußball-Helden braucht das Land: Hansi Flick wird beim Neustart der deutschen Nationalmannschaft auf bewährte Kräfte wie Thomas Müller und Ilkay Gündogan verzichten und will mit „mutigen Überraschungen“ für frischen Wind sorgen. „Wir haben ein Positionsprofil, Spieler analysiert, die uns helfen können und die wir ausprobieren wollen“, sagte er vor der Kader-Nominierung für die Länderspiele gegen Peru und Belgien (25. und 28. März) am Freitag.
Die Neuen müssten keine „klaren Stammspieler“ im Verein sein, betonte der Bundestrainer. Wichtig sei „das Potenzial, uns auf einer bestimmten Position mittelfristig weiterzuhelfen“. Diese acht Spieler könnten für Flick interessant sein:
Mergim Berisha, FC Augsburg
Mergim Berisha (24/FC Augsburg). FCA-Coach Enrico Maaßen sieht „wenige bessere Neuner in Deutschland“ als den U21-Europameister von 2021, Torwart Rafal Gikiewicz stellte ihn sogar über zwei Weltstars. „Er hat gute Tore geschossen und gegen Upamecano gute Zweikämpfe gewonnen - mehr als Mbappe und Messi“, sagte er nach Berishas Doppelpack beim FC Bayern. In vier Spielen gegen den Rekordmeister hat er fünfmal (!) getroffen, sogar dessen Sportchef Hasan Salihamidzic lobte: „Er ist vor der Kiste sehr gut.“ Den „Adler auf der Brust zu tragen“, sagte Berisha, „war immer mein Traum“.
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Malick Thiaw, AC Mailand
Malick Thiaw (21/AC Mailand). Dem früheren Schalker reichten seine ersten 90 Minuten in der Champions League, um bei der großen AC Mailand zur „neuen Legende“ aufzusteigen, wie die Gazzetta dello Sport nach dem 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel gegen Tottenham schrieb. Der Innenverteidiger brillierte auch im Rückspiel (0:0) gegen Stürmerstar Harry Kane. Bei Milan lerne er von Abwehrlegende Paolo Maldini, sagte der U21-Nationalspieler, Italien sei „die perfekte Defensivschule“. Im Verein spielt er Dreierkette, die Flick testen will.
Luca Netz, Borussia Mönchengladbach
Luca Netz (19/Borussia Mönchengladbach). Der U21-Nationalspieler steht in Gladbach noch im Schatten von Ramy Bensebaini, der im Sommer nach Dortmund wechseln soll. Flick hatte den Linksverteidiger auf wärmste Empfehlung seines Zuarbeiters Hermann Gerland schon für die WM im Blick. Die EM 2024, sagte Netz, „ist das Ziel“.
Kevin Schade, FC Brentford
Kevin Schade (21/FC Brentford). Die DFB-Elf sei „ein Traumziel“, sagte Schade, der im Winter auf Leihbasis aus Freiburg auf die Insel wechselte. Im Sommer wird eine Ablöse von 25 Millionen Euro fällig - Rekord für beide Klubs. Flick schickte ihm nach seinem Transfer eine Motivations-Nachricht. In der U21 hat Schade in fünf Spielen vier Mal getroffen.
Vitaly Janelt, FC Brentford
Vitaly Janelt (24/FC Brentford). Als der defensive Mittelfeldspieler im Februar 2022 in London Flick traf, glaubte er an einen Zufall. Doch der Bundestrainer habe ihm „bestätigt“, dass er seinetwegen gekommen war. Seit seinem Wechsel für 600.000 Euro von Bochum auf die Insel 2020 ist der Marktwert des früheren U21-Europameisters um das 26-fache gestiegen.
Florian Wirtz, Bayer Leverkusen
Florian Wirtz (19/Bayer Leverkusen). Der viermalige Nationalspieler verpasste die WM wegen seines Kreuzbandrisses - auch für Flick „ein harter Schlag“. Umso größer ist die Vorfreude auf den Edeltechniker, der jetzt laut Bundestrainer „ein noch besserer Spieler ist“. Dass Wirtz „im Eins-gegen-Eins an den Leuten vorbeikommt, ist eine neue Qualität“.
Rani Khedira und Robin Knoche, Union Berlin
Rani Khedira (29) und Robin Knoche (30/beide Union Berlin). Das „eiserne“ Defensiv-Duo ist zwar im reiferen Fußballeralter, Flick aber vom Höhenflug der Köpenicker beeindruckt. Khedira habe er schon für Katar auf dem Zettel gehabt, sagte er. (sid)