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DFB-Pokalmärchen geht weiter1. FC Saarbrücken schlägt Borussia Mönchengladbach und steht im Halbfinale

Lesezeit 3 Minuten
Amine Naïfi von Saarbrücken bejubelt seinen Ausgleichstreffer zum 1:1.

Amine Naïfi von Saarbrücken bejubelt seinen Ausgleichstreffer zum 1:1.

Der Fußball-Drittligist schaltet im nachgeholten Viertelfinale den nächsten Bundesligisten aus. Der Siegtreffer fällt in der Nachspielzeit.

Triumph in der Regenschlacht: Die Sensationskicker des 1. FC Saarbrücken haben ihrem Fußballmärchen ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Der aufopferungsvoll kämpfende Fußball-Drittligist bezwang Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal etwas glücklich mit 2:1 (1:1) und zog bei schwierigen Platzverhältnissen zum fünften Mal ins Halbfinale ein. Dort geht es am 2. April ins brisante Südwest-Derby gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.

„Geisteskrank. Wir sind eine Pokal-Mannschaft. War das ein Kampf. Wir sind nur dem Ball hinterhergerannt. Das ist Wahnsinn“, sagte Matchwinner Kai Brünker im ZDF: „Jetzt wollen wir nach Berlin."

Amine Naifi (11.) und Kai Brünker (90.+3) sorgten nach den Erfolgen gegen Karlsruhe, Bayern und Frankfurt für den vorläufigen Höhepunkt des Pokal-Siegeszugs, 2020 war es gar als Regionalligist bis ins Halbfinale gegangen. 34 Tage nach der wetterbedingten Absage reichte Gladbach die anfängliche Führung von Robin Hack (8.) nicht. Nach der Pokal-Blamage dürfte die Saison für das auch in der Bundesliga schwache Team von Trainer Gerardo Seoane nicht mehr zu retten sein.

Saarbrücken: Platz trotz Neuerungen schwer bespielbar

Am 7. Februar war die Partie nur fünf Minuten vor dem geplanten Anpfiff wegen der Wassermassen auf dem Platz abgesagt worden, die Verletzungsgefahr war schlicht zu groß. Anschließend wurde das Grün im Ludwigspark für 200.000 Euro erneuert, doch wegen der weiter fehlenden Drainage blieben Sorgen. Das finale Go von Schiedsrichter Robert Hartmann gab es am erneut verregneten Dienstag erst kurz vor dem Anstoß.

„Bespielbar, aber schwierig“, sagte Gladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus im ZDF. „Wir müssen unsere Spielweise den Bedingungen anpassen“, forderte Seoane. Doch es brauchte vor 15.903 Zuschauern eine gewisse Eingewöhnung - die Anfangsminuten gehörten dem Außenseiter, Kasim Rabihic verzog nach 180 Sekunden einen Schlenzer nur knapp, ein abgefälschter Schuss von Robin Becker ging drüber (7.).

Borussia Mönchengladbach nutzt Chancen nicht

Die nachfolgende Ecke nutzte Gladbach zum Konter. Nach Fehler von Marcel Gaus kam Franck Honorat rechts auf die Grundlinie, den flachen Querpass verwertete Hack mühelos. Doch Naifi antwortete mit einem knallharten Schuss aus 18 Metern. In Folge wurde der FCS übermütig, lud die Fohlen zum Kontern ein. Rocco Reitz vertändelte allein vor Tim Schreiber (15.), dann rettete Lucas Boeder nach einer Dreifachchance artistisch auf der Linie (18.) und Hack verzog freistehend (21.).

In Folge zogen sich die Saarländer weiter zurück, Gladbach hatte damit deutlich mehr Probleme. Das Spiel plätscherte bis zur Pause vor sich hin. Nach dem Wechsel stand noch mehr Wasser auf dem Platz, gepflegtes Kurzpassspiel war kaum noch möglich. Es entwickelte sich ein Abnutzungskampf mit vielen hohen Bällen, indem sich die Rheinländer immer mehr vorm FCS-Tor festsetzten. Den Gästen mangelte es aber an Kreativität und Genauigkeit. Chancen ergaben sich daher nicht. Dann schlug der Außenseiter zu. (sid)