Köln – Innerhalb von fünf Tagen haben die Kölner Haie, weil es der Spielplan der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) so wollte, das zweite Duell mit den Nürnberg Ice Tigers bestritten. Die KEC-Profis hatten somit am Donnerstag die Chance, schnelle Wiedergutmachung für das 3:6 zu leisten, das sie am Sonntag in Nürnberg hatten hinnehmen müssen.
Wieder einmal ging der Plan der von Mike Stewart gecoachten Haie jedoch nicht auf. Sie stellten vielmehr einen negativen Vereinsrekord auf, denn sie kassierten vor 10 128 Zuschauern in der Lanxess-Arena ein 2:3 (1:0, 0:1, 1:2) gegen die Ice Tigers und damit die neunte Niederlage in Serie. So oft hintereinander haben die Kölner Haie in der DEL überhaupt noch nie verloren. „Jeder kämpft, aber man muss Tore schießen und gut verteidigen, um Eishockey-Spiele zu gewinnen. Ich denke nicht, dass wir schlecht gespielt haben. Wir machen aber einfache Fehler, die zu Gegentoren führen. Das müssen wir ändern. Wir werden nicht mit schön spielen gewinnen“, sagte Stürmer Marcel Müller.
Zunächst ein guter Kampf in Abwehr und Angriff
Dabei hatte es am Anfang gut ausgesehen für den KEC. Stewart gab die Devise „Defence first“ aus. Und tatsächlich konzentrierten sich die Kölner anfangs darauf, in der Abwehr keine Fehler zu begehen und vor Gustaf Wesslaus Tor gut abzuräumen. Sie gewannen an Sicherheit, da der Kanadier Zach Sill den KEC in der vierten Minute in Führung schoss. Es war ein typisches Kämpfertor. Sill sah, dass der Puck hinter Nürnbergs Goalie Niklas Treutle lag und brachte ihn über die Linie. Jason Bast und Lucas Dumont vergaben im ersten Drittel weitere gute Chancen für die Haie. Die Nürnberger kamen dagegen zunächst selten gefährlich vor das Haie-Tor.
Nach dem zweiten Drittel, in dem das Spiel Fahrt aufnahm, sollte es dennoch 1:1 stehen. James O’Brien glich in der 38. Minute für Nürnberg aus, er war mit einem Handgelenkschuss von der blauen Linie erfolgreich. Der Spielverlauf war sehr ärgerlich für die Kölner, denn sie hatten vorher vorbildlich weitergekämpft und verteidigt gegen Nürnberger, die im Mittelabschnitt deutlich präsenter wurden.
Chronisches Leiden machte sich bemerkbar
Doch es machte sich das chronische Leiden der KEC-Profis bemerkbar: die Sturmschwäche. So scheiterte Jon Masumoto nach einem Solo bei Unterzahl an Treutle (26.). Auch Freddie schaffte es nach einem Alleingang nicht, den Keeper der Ice Tigers zu überwinden (24.) Zu Beginn des Mitteldrittels folgte der nächste Dämpfer für die Haie. Quasi aus dem Nichts gelang Chad Bassen das 2:1 für die Ice Tigers – mit einem Schuss, den der Kölner Verteidiger Dominik Tiffels ungewollt abfälschte.
Die Kölner versuchten danach viel, um das Unheil abzuwenden. Doch da Treutle gut aufgelegt und ihre Aktionen immer überhasteter wurden, nutzte es ihnen nichts. Chris Brown traf in der Schlussphase ins leere Kölner Tor, bevor Jason Bast acht Sekunden vor Ende das zweite Kölner Tor erzielte – zu spät.
Kölner Haie: Wesslau - – Gagné, Aronson - Mo. Müller, D. Tiffels –– Zerressen, Kindl - Ugbekile – Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels –Hanowski, Sill, Akeson – Bast, Smith, Dumont – Uvira, Genoway, Oblinger.
Zuschauer: 10.128
Schiedsrichter: Rohatsch, Iwert.
Strafmin: Köln 2/Nürnberg 2.
Tore: 1:0 Sill (4:00), 1:1 O“Brien (37:07), 1:2 Bassen (42:14), 1:3 Brown (58:59), 2:3 Bast (59:52).