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DEL in der Corona-KriseWird der Abstieg noch einmal ausgesetzt?

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Haie-Trainer Uwe Krupp

Köln – Die Iserlohn Roosters haben am Sonntag die Reise zum Auswärtsspiel in Augsburg nicht antreten können, denn sie hatten keine Spieler mehr. Die Mannschaft wurde vom örtlichen Gesundheitsamt in häusliche Isolation geschickt, und einen Profi, der einen positiven PCR-Corona-Test hatte, in Quarantäne. Es gab zudem, wie die Iserlohner in einer Mitteilung wissen ließen, „zahlreiche Spieler, die bereits am Samstagmorgen Symptome einer Corona-Erkrankung aufwiesen“. Ob jemand ernsthaft erkrankt ist, teilte der DEL-Klub nicht mit, klar ist aber: Die Deutsche Eishockey Liga gerät immer mehr in die Termin-Bredouille.

In den vergangenen Tagen gab es bereits diverse positive Corona-Tests beim EHC Red Bull München und bei der Düsseldorfer EG, darunter einige Impfdurchbrüche, so dass einige Begegnungen verlegt werden mussten. Am Sonntag fanden drei von sieben Begegnungen nicht statt.

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Falls es so weiter gehen sollte, dürfte es fast unmöglich werden, Ausweichtermine zu finden. Der DEL-Spielplan ist in dieser Saison ohnehin enger als in anderen Jahren. Einerseits, weil nach dem Aufstieg der Bietigheim Steelers 15 Vereine in der DEL spielen – und nicht 14 wie sonst. Andererseits, weil die Liga während der Olympischen Winterspiele im Februar in Peking, für die Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft qualifiziert ist, zwei Wochen pausiert. „Es ist klar, dass das für die Spielplan-Gestaltung eine große Herausforderung ist“, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke in der vergangenen Woche.

Die DEL wird ihr Test-Konzept überdenken müssen. Momentan ist es laut Ligaprotokoll nur Pflicht, die nicht gegen Corona geimpften Mitglieder einer Mannschaft, also Spieler, Trainer und Betreuer, regelmäßig vor den Partien zu testen. Viele Tests sind das nicht, die Impfquote unter den DEL-Profis soll annähernd 90 Prozent betragen.

80 Prozent Impfquote bei den Kölner Haien

Die Kölner Haie, in deren Mannschaft 80 Prozent der Spieler gegen Corona geimpft sind, verfolgen einen aufwendigeren Plan. Sie testen, unabhängig vom Impfstatus, stets das komplette Team auf Corona. So wie es in der Vorsaison vorgeschrieben war, als es noch kein Impfangebot für alle gab. Der Gedanke hinter dem Vorgehen des KEC: Jede Corona-Infektionen kann früh erkannt werden, so dass es im Idealfall zu keiner weiteren Verbreitung des Virus kommt.

Das erscheint sinnvoll, vor allem in Anbetracht des Falls der Münchner: Beim EHC Red Bull liegt die Impfquote des Teams bei 97,5 Prozent, dennoch wurden 22 positive Corona-Tests gezählt. Angaben darüber, ob es auch schwer Erkrankte gibt, liegen nicht vor.

Wir der Abstieg noch einmal ausgesetzt?

Unabhängig vom Testprozedere wird darüber diskutiert, ob die DEL den Abstieg, den es am Ende dieser Saison geben soll, nicht noch einmal verlegt. Er sollte ursprünglich schon in der vergangenen Saison eingeführt werden. Man verschob ihn mit dem Argument, die Lage der Liga sei aufgrund von Corona zu unsicher. Haie-Trainer Uwe Krupp meint: „Man kann darüber nachdenken, den Abstieg noch einmal auszusetzen. Wir haben jetzt schon mehr Spielausfälle als in der ganzen letzten Saison.“

Der momentane Plan sieht vor, dass der Tabellenletzte in die DEL 2 absteigt. Auch den Vorletzten könnte es erwischen, und zwar wenn Frankfurt Meister der DEL 2 wird. Die Löwen sind die einzige Mannschaft der DEL 2, die die Aufstiegs-Auflagen erfüllt. Das bedeutet auch: Sollte der Abstieg noch einmal verschoben werden und Frankfurt gleichzeitig aufsteigen, hätte die Liga 16 Vereine.