Aus ihrem Winter Game gegen die Adler Mannheim haben die Kölner Haie einen Eishockey-Winterzauber gemacht. 40.163 Zuschauer kamen am Samstag zu dem Freiluftspiel ins Rhein-Energie-Stadion, und sie sahen eine hochklassige, schnelle und dramatische DEL-Begegnung, die der KEC von Beginn an dominierte und bei perfektem Eishockey-Wetter verdient mit 4:2 (2:0, 2:1, 0:1) gewann.

Haie-Kapitän Müller froh über ersten Sieg im Winter Game

„Ein tolles Gefühl, hier zu spielen, toll auch, dass wir gewonnen haben“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller. Trainer Uwe Krupp befand: „Es war ein rundherum gutes Spiel, ich freue mich für die Jungs.“ Das Publikum war ebenfalls begeistert. Nach Spielende wurden kölsche Lieder angestimmt, die Zuschauer blieben und sangen mit. Zum krönenden Abschluss gab es ein Feuerwerk.

Es war trocken und bei Temperaturen von zwei bis drei Grad knackig kalt.  Das Eis war somit hart, härter und besser sogar als in der wohl temperierten Lanxess-Arena, der sonstigen Heimspielstätte des KEC. Und so konnte das zweite Kölner Winter Game ohne jedes Handicap über die Bühne gehen, bei der ersten Freiluftpartie der Haie in Müngersdorf hatte es im Januar 2019 geregnet.

Kölner Haie brauchen im Winter Game keine Anlaufzeit

Die KEC-Profis passten sich den perfekten äußeren Bedingungen an und legten einen Traumstart hin. Nach 60 Sekunden erzielte Stürmer Maxi Kammerer nach Vorarbeit von Andreas Thuresson mit einem satten Schuss vom linken Bullypunkt das 1:0. Die Haie hielten Mannheim fortan gut in Schach und erhöhten in der zwölften Minute auf 2:0. Nach Pass von Kammerer spielte der kanadische Angreifer Louis-Marc Aubry Mannheims Goalie Felix Brückmann aus und bejubelte sein achtes Saisontor.

Im zweiten Drittel kamen die Adler besser ins Spiel und durch Ryan MacInnis zum 2:1 (29.). Doch davon ließen sich die Haie nicht schocken. Sie hielten ihre aggressive und offensive Linie und nutzten ihre Chancen im Powerplay: Bei fünf gegen drei schoss Verteidiger Nick Bailen das 3:1 (32.), 55 Sekunden später ließ David McIntyre bei fünf gegen vier das 4:1 folgen. Danach wurde es ruppig, denn die Adler versuchten über Härte zurückzukommen. Zunächst gab es einen Faustkampf zwischen dem Kölner Nachwuchsmann Luis Üffing und Matt Donovan mit Vorteilen für den Mannheimer (35.) und fünf Strafminuten für beide Akteure. Kurz darauf streckte David Wolf den Kölner Stürmer Landon Ferraro mit einem versteckten Check nieder, einem Blind-Side-Hit.

Haie sichern Sieg mit souveräner Leistung im letzten Drittel

Ferraro blieb zunächst liegen und musste vom Eis begleitet werden. Das Spiel war für ihn beendet, er wurde zu einer Untersuchung in Krankenhaus gebracht. Wolf bekam für das Foul nur zwei Strafminuten. Es tue ihm sehr leid, es sei keine Absicht gewesen, er habe Ferraro nicht gesehen, sagte Wolf später.

Es war Feuer auf dem Eis, das Drittel endete mit diversen Rangeleien. „Wir müssen cool bleiben und die Strafbank vermeiden“, sagte Bailen im Pauseninterview. Das Spiel beruhigte sich tatsächlich, allerdings kam Mannheim auf 2:4 heran, es traf Borna Rendulic (46.). Doch da die Haie sich nicht beirren ließen, clever spielten und die defensive Ordnung hielten, brachten sie den Vorsprung über die Zeit. Fast hätte Jon Matsumoto am Ende sogar das 5:2 geschossen, doch Puck traf den Pfosten.

Tore: 1:0 Kammerer (1:00), 2:0 Aubry (11:28), 2:1 MacInnis (28:29), 3:1 Bailen (31:59), 4:1 McIntyre (32:54), 4:2 Rendulic (45:30).