Der 27-jährige Stürmer, der als einziger KEC-Profi beim Deutschland Cup spielte, hat sich unter Anleitung von Trainer Uwe Krupp entscheidend entwickelt.
Stürmer der Kölner HaieMaxi Kammerer will sich WM-Traum erfüllen – Lob von KEC-Coach Krupp
Maxi Kammerer hat in den vergangenen Tagen im Gegensatz zu seinen Haie-Teamkollegen keinen Kurzurlaub genießen dürfen. Der 27-jährige Stürmer war während der Novemberpause der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als einziger KEC-Profi beim Deutschland Cup in Landshut im Einsatz, den die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag gewann.
Für den Offensivmann aus Bad Tölz in Oberbayern war das Turnier in der niederbayerischen Eishockey-Metropole fast ein Heimspiel. „Es war eine tolle Atmosphäre, eine super Stimmung in der Halle, es hat Spaß gemacht, eine sehr, sehr positive Woche“, berichtet Kammerer, der in zwei von drei Länderspielen auflief und dabei eine Vorlage leistete. Seine Sturmpartner waren der Berliner Leo Pföderl und der Straubinger Joshua Samanski.
Kammerers Traum ist die Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien
Kammerers Traum ist es nun, im nächsten Frühjahr auch für die Eishockey-Weltmeisterschaft in Tschechien nominiert zu werden, zum ersten Mal in seiner Profi-Karriere an einer A-WM teilzunehmen. In diesem Jahr stand der Sohn des früheren Nationalspielers Axel Kammerer zunächst im Kader für die Weltmeisterschaft in Finnland, bei der die DEB-Auswahl sensationell das Endspiel erreichen sollte.
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Kurz vor dem Turnier strich ihn Bundestrainer Harold Kreis jedoch noch aus dem Aufgebot. „Es war bitter und enttäuschend, am Schluss aussortiert zu werden. Diesmal ist es mein Ziel, es in die Mannschaft zu schaffen, es dem Trainer so schwer wie möglich zu machen, sodass er nicht an mir vorbeikommt. So etwas geht, wenn man ehrlich ist, nur über gute Leistungen im Verein.“
Und im Verein läuft es für Kammerer in dieser DEL-Spielzeit bislang sehr gut. In seinem dritten Jahr in Köln hat er sich ein gutes Stück weiterentwickelt. Im Sommertraining arbeitete er unter anderem daran, Muskeln aufzubauen - mit Erfolg. Er ist gewohnt schnell, dabei aber durchsetzungsfähiger auf dem Eis geworden. Nach 18 Saisonspielen stehen acht Tore und zehn Vorlagen in seiner Statistik, damit liegt er im KEC-internen Ranking auf Position zwei hinter Gregor MacLeod, der in 13 Partien auf fünf Treffer und 14 Assists kam. „Ich glaube, dass ich einen guten Start hatte. Das ist wichtig, denn dann nimmt man Selbstbewusstsein mit“, meint Kammerer.
Haie-Trainer Uwe Krupp stellt Maxi Kammerer sehr gutes Zwischenzeugnis aus
Haie-Trainer Uwe Krupp, der den Stürmer im Sommer 2021 vom Ligarivalen Düsseldorfer EG zum KEC holte, stellt ihm ein sehr gutes Zwischenzeugnis aus. „Maxi kam als junger Spieler zu uns. Wir waren damals happy, dass sich ein junger deutscher Profi seines Kalibers für uns entschieden hat. In der Zeit in Köln ist er als Spieler und auch als Person gereift. Maxi war und ist bereit zu arbeiten, und der vielleicht wichtigste Aspekt in der Entwicklung eines Spielers ist, dass er sich auf unser Programm und den Trainerstab einlässt.“
In der Regel stürmt Kammerer beim KEC – wie in der vergangenen Spielzeit – in der bewährten Reihe mit dem Kanadier Louis-Marc Aubry und dem Schweden Andreas Thuresson. Da zuletzt aber fünf Haie, Thuresson, Jason Bast, Tim Wohlgemuth, Brady Austin und Nick Bailen, verletzt ausfielen, stellte Trainer Uwe Krupp die Formationen um – und Kammerer bewährte sich auch im Zusammenspiel mit MacLeod und Alexandre Grenier. „Es sind alles Topspieler, es macht schon Spaß mit ihnen“, sagt er.
Vor der Pause landeten Kammerer und seine Teamkollegen, nachdem sie vorher dreimal verloren hatten, mit ihrem dezimierten Kader zwei beeindruckende Siege: Ein 1:0 nach Penaltyschießen beim Tabellenführer Berlin, wobei Kammerer als einziger Spieler im Shoot-out traf. Und ein 3:2 bei den vorher in heimischer Halle ungeschlagenen Schwenninger Wild Wings. „Die Punkte aus den letzten zwei Spielen waren sehr wichtig für uns, um den Anschluss nicht zu verlieren. Wenn ein paar Leistungsträger fehlen, ist es nicht leicht, es hat uns als Truppe aber noch enger zusammengeschweißt. Wir haben ein bisschen einfacher gespielt, weniger Fehler gemacht.“ Und weiter: „Die Jungs hatten Pause, hoffentlich sind bald alle wieder fit. Dann greifen wir richtig an.“
Vermutlich kehren in dieser Woche, wie zu hören ist, aber noch nicht viele der Verletzten zurück in die Haie-Mannschaft, voraussichtlich wird allein Stürmer Wohlgemuth sein Comeback geben – nach auskurierter Gehirnerschütterung. Das erste Spiel nach der Pause am Freitagabend (19.30 Uhr) bei den Nürnberg Ice Tigers werden die Haie somit noch mit einem Not-Team bestreiten müssen. Genauso wie das Heimspiel am Sonntag in der Lanxess-Arena (19 Uhr) gegen die Augsburger Panther. Der Ticketverkauf der Kölner, deren Zuschauerschnitt bei 17.550 liegt, läuft weiterhin sehr gut, es werden am Sonntag mindestens 15.000 Besucher in der Deutzer Halle erwartet.
Kammerer freut sich darauf: „Es ist ein Ansporn für uns, unglaublich, was die Fans abliefern“, sagt er. „Es ist schon ein cooles Gefühl rauszukommen, und die Halle ist immer fast ausverkauft. Das pusht uns nach vorne.“