Köln – Die Kölner Haie haben ihrem kanadischen Coach Mike Stewart die Nibelungentreue geschworen. Das 2:8, das der KEC am Freitag im DEL-Spiel in Krefeld kassierte, war zwar Niederlage Nummer zwölf in Serie und eines der schwächsten Auswärtsspiele, das man seit sehr langer Zeit von einem Haie-Team gesehen hat. Mutlos, ohne Energie und Selbstbewusstsein, die Mannschaft ergab sich ohne größere Gegenwehr ihrem Schicksal.
Jeder Oberligist hätte in einer vergleichbar verzweifelten Lage längst den Coach gefeuert, um einen Impuls zu setzen. Geschäftsführer Philipp Walter ist jedoch der Meinung, dass der Trainer weitermachen soll und in der Lage sei, die Haie aus dem negativen Strudel zu befreien. „Wir besprechen intern alle Probleme“, sagte Walter am Samstag. Die Frage, ob es sich die Haie vielleicht finanziell gar nicht leisten könnten, Stewart, dessen Vertrag bis 2021 läuft, zu feuern, verneinte Walter.
Die Quälerei geht weiter
So geht die Quälerei weiter, am Sonntag um 19 Uhr gastiert in der letzten Partie vor der knapp zweiwöchigen Nationalmannschaftspause der EHC Red Bull München in der Lanxess-Arena, gegen den die Haie auch in besseren Zeiten so gut wie immer verloren haben. Eventuell wird Stürmer Lucas Dumont dem KEC fehlen, denn die Liga eröffnete am Samstag ein Ermittlungsverfahren gegen den 22-Jährigen – wegen eines Checks gegen den Kopf des Krefelders Grant Besse.
Realistisch gesehen können die Kölner, die 42 von 52 Hauptrundenspielen hinter sich haben, noch Platz zehn im DEL-Klassement erreichen, den letzten Pre-Playoff-Rang. Ihr Rückstand auf die Augsburger Panther auf der zehnten Position beträgt allerdings bereits vier Punkte, wobei Augsburg ein Spiel weniger bestritten hat. Nürnberg auf dem neunten Platz liegt acht Punkte vor den Haien.
Das könnte Sie auch interessieren:
Oder gibt es doch einen Plan B beim KEC? Wie es der Zufall so will, ist der frühere Haie-Trainer Uwe Krupp seit Freitag ohne Job, da ihn der tschechische Erstligist Sparta Prag entließ, obwohl das Team Platz drei belegt. Sportdirektor Mark Mahon sagte jedoch, es stehe nicht zur Debatte, Krupp als Retter in der Not zu verpflichten. Krupp selbst erklärte auf Anfrage: „Ich habe keine Eile, mich in irgendetwas hineinzustürzen.“