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Nächste Heimpleite trotz AufholjagdKölner Haie unterliegen Berlin in der Verlängerung

Lesezeit 3 Minuten
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In der Lanxess-Arena ging es zur Sache.

Köln – Im Jahr 2020 läuft es sehr schlecht für die Kölner Haie. Gegen die Eisbären Berlin war die Lanxess-Arena zwar wie bei den Heimspielen zuvor sehr gut besucht. Doch die KEC-Profis spielten wieder einmal nur in einem Drittel gut. Nach einem 0:3-Rückstand glichen die Kölner im letzten Abschnitt aus, kassierten schließlich aber vor 17.146 Zuschauern eine 3:4 (0:1, 0:2, 3:0, 0:1)-Niederlage in der Verlängerung gegen Berlin. Es war für die Mannschaft von Trainer Mike Stewart bereits die sechste Pleite in Serie. 2020 lautet die KEC-Bilanz: Vier Spiele, ein Punkt, 6:13 Tore. „Es ist uns lange schwergefallen, ein Tor zu schießen. Es war dann ein tolles Comeback, leider sind wir nicht belohnt worden“, kommentierte KEC-Kapitän Moritz Müller, dessen Team in der Tabelle den Anschluss nach oben verliert.

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Stewart hatte Haie-Angriffsreihen neu durchgemischt, nach nur drei Toren, die seine Angreifer in den drei Spielen zuvor geschossen hatten. Haie-Stürmer Jason Akeson, der drei Spiele verletzt ausgesetzt hatte, war wieder dabei. Doch all das nutzte zunächst wenig. Denn gerade waren 75 Sekunden gespielt, da durften die Eisbären jubeln. Marcel Noebels tankte sich unbedrängt an einer Reihe von Kölnern vorbei, legte quer auf James Sheppard, der Gustaf Wesslau im Haie-Tor überwand. Nach dem frühen Schock sammelten sich die Haie zwar und versuchten, auf den Ausgleich zu drängen. Ihre Bemühungen waren jedoch harmlos, auch in zwei Überzahlspielen. Und dabei waren die sonst eher auswärtsschwachen Berliner kein übermächtiger Gegner.

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Das zweite Drittel verlief lange recht ereignislos. Es gab viele Puckverluste in der neutralen Zone und kaum Torszenen. Zwei Situationen reichten den Gästen, um weitere Tore zu schießen. Ryan McKiernan spielte einen sehr langen Pass auf Noebels, und der brachte den Puck per Rückhandschuss in Wesslaus Kasten unter. 57 Sekunden später folgte das 3:0 durch Kai Wissmann, der, nah beim rechten Torpfosten postiert, den Puck bekam und zuschlug.

Stewart wechselt den Keeper

Da Stewart etwas tun musste, wechselte er im letzten Drittel den Torwart. Hannibal Weitzmann kam für Wesslau. Es zahlte sich aus. Weitzmann machte seine Sache gut, und seine Vorderleute tankten Energie und mühten sich verstärkt, ein Tor zu schießen. Den Auftakt machte der Kölner Kämpfer Alexander Oblinger (53.) und 81 Sekunden später war Rückkehrer Akeson erfolgreich (54.). Hatte man vorher vor allem die Gäste-Fans im Oberrang gehört, so war es nun laut in der Halle. Die Haie drängten in einer Schlussoffensive auf den Ausgleich. Als Zach Sill in der 58. Minute eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt, wurden die Haie zunächst ausbremst. Doch es gab auch noch eine Strafe gegen den Berliner McKiernan, Weitzmann ging vom Eis und Freddie Tiffels traf acht Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 3:3. Der Jubel war entsprechend frenetisch.

Das Zwischenhoch war damit allerdings beendet. In der Verlängerung durften die Haie zwar 189 Sekunden in Überzahl spielen. Doch es half ihnen nichts, ihr Powerplay ist das schwächste der ganzen Liga. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf. Als die Eisbären gerade wieder vollzählig waren, markierte Sheppard nach Vorlage von Leo Pföderl den Berliner Siegtreffer.