Köln – In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hören sie die Bezeichnung „Pre-Playoffs“ nicht gern. Sie haben die Qualifikation für das Viertelfinale deshalb vor einigen Jahren in „1. Playoff-Runde“ umbenannt, um damit klarzustellen, dass es sich auch bei den Duellen zwischen dem Tabellen-Siebten und Zehnten sowie Achten und Neunten schon um echte Playoffs handelt. Als Beweis für die Playoff-Authentizität dieser Spiele könnte man die Serie zwischen den Kölner Haien und dem ERC Ingolstadt heranführen, die der KEC am Donnerstag in Partie zwei der „Best of 3“-Serie in Ingolstadt mit einem 3:2 n.V. zu seinen Gunsten entschieden hat. Beide Begegnungen, auch das 4:3 des KEC am Dienstag in Köln, waren Nervenkrimis, spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Echte Playoff-Fights.
Im Februar drohte der Untergang
Dass der KEC nun als Tabellen-Zehnter das Viertelfinale erreicht hat, ist ein kleines Wunder. Denn noch im Februar befand sich Uwe Krupps Mannschaft in Abstiegsgefahr und spielte wie ein Team, das den Glauben an sich selbst verloren hat. Der Wendepunkt kam, nachdem die Haie Ende Februar in Nürnberg ein 4:7 kassiert hatten. Dem sonst meistens besonnenen Trainer Krupp platzte der Kragen, er faltete seine Spieler in der Kabine nach allen Regeln der Kunst zusammen. Offenbar landete er damit einen Wirkungstreffer, denn fortan rissen sich die Profis zusammen.
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Und sie bekamen im März wichtige Unterstützung durch den norwegischen Verteidiger Jonas Holös, der seine Knieverletzung auskuriert hat und sich wie erhofft als Teamleader mit Sieger-Gen erweist. So schafften es die Haie, sich aus der negativen Dynamik zu befreien, wieder Selbstbewusstsein aufzubauen und es kontinuierlich zu steigern.
In den nun anstehenden maximal fünf Viertelfinal-Spielen gegen die Eisbären Berlin sind die Kölner deutlicher Außenseiter, zumal sie in der Hauptrunde viermal gegen das Spitzenteam, einen ihrer Angstgegner, verloren haben. Ein kleiner Vorteil könnte es sein, dass die Haie in der 1. Playoff-Runde (aka Pre-Playoffs) bereits in den Alles-oder-Nichts-Modus geschaltet haben, den die Eisbären erst noch finden müssen. Besonders in der ersten Partie könnte sich dieser Faktor bemerkbar machen. Am Sonntag um 14 Uhr geht in Berlin es los.