Nick Bailen, einer der besten Transfers des KEC in der jüngeren Vergangenheit, will mit den Haien die DEL gewinnen.
Gala der Deutschen Eishockey-LigaKEC-Verteidiger Nick Bailen gleich in zwei Kategorien nominiert
So sieht perfektes Timing aus: Am 23. Februar, an einem spielfreien Tag zwischen den vielen Auswärtsbegegnungen der Kölner Haie im Saisonendspurt der DEL, brachte Nick Bailens Frau Shelby ihre zweite Tochter zur Welt. Banksie Mae heißt das in Köln geborene Bailen-Baby, das sogar bereits Eishockeyluft geschnuppert hat. Als die KEC-Profis und ihr US-amerikanischer Starverteidiger am vergangenen Sonntag die DEL-Hauptrunde in der Lanxess-Arena mit einem 8:2 gegen Bietigheim beendeten, kam Shelby Bailen nach Spielende mit der Kleinen und deren zweijähriger Schwester Swayzie Mae aufs Eis, um den Erfolg mit den anderen zu feiern.
„Ich bin ein sehr glücklicher Vater und Ehemann“, sagt Nick Bailen, der mit den Kölner Haien nun auch in den Playoffs das sportliche Glück finden will. Zunächst im Viertelfinale gegen die Adler Mannheim, das am kommenden Dienstag auswärts in der SAP-Arena startet. „Wir haben gegen Mannheim gut gespielt, aber das war in der regulären Saison und bedeutet in den Playoffs nichts mehr“, stellt der 33-Jährige in schöner Playoff-Prosa und Anspielung darauf fest, dass der KEC in der Saison dreimal gegen Mannheim gewann - und nur einmal verlor.
Nick Bailen: 19 Tore und 26 Vorlagen
Bevor es auf dem Eis weiter geht, ist Bailen am Samstag zu Gast in Düsseldorf auf der Gala der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Dort werden die besten Spieler der bisherigen 56 Spiele ausgezeichnet, Powerplay-Spezialist Bailen könnte gleich in zwei Kategorien geehrt werden. Als bester Verteidiger der Liga, der er mit 19 Toren und 26 Vorlagen in der Statistik war. Und eventuell außerdem als DEL-Spieler des Jahres, auch hier gehört er zu den Kandidaten mit Siegchancen. Der letzte Kölner Hai, dem letztere Ehrung zu Teil wurde, war 2013 der Schwede Andreas Holmqvist. Über eine Auszeichnung würde er sich sehr freuen, sagt Bailen und fügt, wie es sich für einen ordentlichen Teamplayer gehört, hinzu: „Was zählt, ist der Erfolg der Mannschaft. Wir konzentrieren uns auf das erste Playoff-Spiel. Es ist wichtig, gut in die Serie hineinzukommen.“
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Unabhängig davon, wie es weitergeht, steht bereits jetzt fest: Bailen ist der beste Transfer, der dem KEC in der jüngeren Vergangenheit gelungen ist. Im vergangenen Sommer kam er aus der russischen KHL, wo er zuletzt fünf Jahre lang bei Traktor Tscheljabinsk aktiv war und 2021/22 die Auszeichnung des besten Verteidigers jener Liga erhielt. Den Übergang von der KHL in die DEL bekam in Fredonia im US-Bundesstaat New York geborene Profi schnell hin. „Ich brauchte vielleicht fünf bis zehn Spiele, um mich umzustellen und an das Spiel hier anzupassen“, berichtet er. In Russland werde etwas passiver und abwartender gespielt. „Hier ist es ein physischer, nordamerikanischer Stil, bei den Haien spielen wir einen sehr physischen Stil.“
Schon vor Monaten haben die Haie Bailens Vertrag verlängert, er läuft bis 2026. Mit ihm ist das Powerplay der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp zu einer Waffe geworden. Als Playmaker spielt Bailen im ersten Überzahl-Bock zusammen mit den Stürmern Nick Baptiste, Andreas Thuresson, Maxi Kammerer und Louis-Marc Aubry. „Ich hatte eine gute persönliche Saison, die anderen hatten es auch, wir spielen im Powerplay sehr gut zusammen“, meint Bailen. Es schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Insgesamt schoss der KEC bei Überzahl 44 Tore.
Nur Hauptrundensieger München war mit 45 Treffern noch besser. Bailens weiteres Ziel ist klar: „Alle Spieler, die in die Playoffs gehen, wollen das Gleiche: den Titel gewinnen.“ Und dabei wollen ihn viele Menschen zusehen. Für das erste Heimspiel der Serie „Best of 7“ in der Lanxess-Arena gegen die Adler am 17. März hat der KEC schon 17000 Tickets verkauft.