Die Kölner Haie feiern bei ihrem ersten Winter-Game-Triumph einen perfekten Tag in Müngersdorf. Dem Stadion bleibt der KEC nach dem 4:2 gegen Mannheim vorerst treu.
Triumph im Winter GameKölner Haie feiern perfekten Tag in Müngersdorf – Folgen weitere?
Uwe Krupp sang am Ende mit, als der kölsche Klüngelköpp-Hit „Stääne“ („Sterne“) im Rhein-Energie-Stadion angestimmt wurde. Der 57-jährige Haie-Trainer, ein gebürtiger Kölner, zeigte sich textsicher und wirkte auch ein bisschen gerührt. Verständlicherweise angesichts der Leistung, die seine Haie-Mannschaft am Samstag im spektakulären Freiluftspiel beim 4:2 gegen die Adler Mannheim gezeigt hatte, im fünften Winter Game der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Die KEC-Profis waren vor 40,136 Zuschauern auf den Punkt fit und derart motiviert und entschlossen, dass sie die Mannheimer 60 Minuten lang dominierten, einen nie gefährdeten Erfolg einführen und ihren Coach stolz machten. „Um Mannheim zu schlagen, mussten wir nicht nur irgendein gutes Spiel machen, sondern ein besonderes. Und das war es in allen Belangen. Nicht nur die Zuschauerkulisse war außergewöhnlich, sondern auch unser Auftreten“, sagte Krupp. Und KEC-Kapitän Moritz Müller, ebenfalls rundum glücklich, meinte: „Es war heute von Anfang an ein tolles Gefühl.“
Für die Kölner Haie lief fast alles perfekt
An diesem Abend, der mit einem hübschen Feuerwerk im Stadion endete, lief für die Haie tatsächlich so gut wie alle alles perfekt. Es war Stimmung im Stadion, unter den Zuschauern befanden sich auch einige hundert Fans aus Mannheim. Das Eis, an dem drei Wochen lang gearbeitet wurde, war bei Temperaturen von zwei bis drei Grad so hart und glatt, dass schnelles und präzises Spielen möglich war. Und das kam den beiden technisch versierten Teams sehr entgegen.
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Nachdem die Kölner im ersten Drittel durch Tore von Maxi Kammerer und Louis-Marc Aubry mit 2:0 in Führung gegangen waren, versuchten die Adler über Härte ins Spiel zu kommen. Das schien die Haie jedoch überhaupt nicht zu stören, im Gegenteil: Sie nahmen den Kampf an und wirkten noch motivierter zuvor. Nach dem Treffer zum 1:2 von Ryan MacInnis im zweiten Abschnitt folgte der spielentscheidende Doppelschlag im Powerplay durch Nick Bailen bei fünf gegen drei und David McIntyre bei fünf gegen vier. So stand es 4:1.
KEC spielt wie ein Playoff-Kandidat und Titel-Aspirant
Auch im Schlussdrittel blieb der KEC überlegen, trotz des zweiten Mannheimer Tores durch Borna Rendulic. Kurz: Die Haie, die in dieser DEL-Saison schon einige Aufs und Abs erlebt haben, spielten am Samstag in der prestigeträchtigen Partie gegen eines der besten Teams der Liga wie die Mannschaft, die sie sein wollen: Ein Playoff-Kandidat und Meisterschaftsaspirant.
Es gab allerdings auch einen unschönen Moment: Der Kölner Angreifer Landon Ferraro wurde im zweiten Drittel vom Mannheimer David Wolf mit einem verdeckten Check mit dem Ellbogen niedergestreckt. Und zwar so, dass Ferraro schon K.o. war, bevor er aufs Eis fiel und dort liegen blieb. Vier Helfer mussten den 31-Jährigen in die Kabine begleiten. Ferraro verbrachte die Nacht im Krankenhaus, er erlitt eine Gehirnerschütterung. Damit ist er für mindestens zwei Wochen komplett aus dem Trainingsbetrieb heraus. „Ich habe ihn nicht gesehen. Es tut mir sehr leid“, sagte Wolf später, der für das Foul im Spiel nur eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt.
Erster Winter-Game-Sieg für die Kölner Haie
Für die Haie war es bei der dritten Teilnahme an einem DEL Winter Game der erste Sieg. 2015 unterlagen sie im Düsseldorfer Fußball-Stadion der DEG mit 2:3. Im ersten Kölner Winter Game in Müngersdorf im Januar 2019 verlor der KEC wieder gegen Düsseldorf, diesmal mit 2:3 nach Verlängerung. Das nächste DEL Winter Game soll, so viel steht bereits fest, in der Spielzeit 2024/25 stattfinden. Werden sich die Kölner Haie wieder bewerben? Geschäftsführer Philipp Walter wollte sich nicht festlegen: „Wir haben gezeigt, dass wir es können.“
Kölner Haie absolvieren zwei weitere Partien in Müngersdorf
Dass sie es können, dürfen die Haie in den nächsten Wochen noch zweimal unter Beweis stellen, denn sie treten in der DEL auch am 22. Dezember gegen Bremerhaven und am 8. Januar gegen Augsburg im Rhein-Energie-Stadion an. Allerdings ohne das große Winter-Game-Rahmen-Programm. Auch in Sachen Publikum kalkulieren die Haie bescheidener: „Wir hoffen, dass dann 15,000 bis 20,000 Zuschauer kommen“, sagte Walter. Die Haie haben diesen Weg gewählt, da es in der Lanxess-Arena, ihrer sonstigen Heimspielstätte, rund um Weihnachten nicht genügend freie Termine für sie gab. Alternativ hätten sie an Vormittagen in Köln spielen oder in eine andere Stadt, etwa Krefeld, ausweichen müssen. Und das wollten sie nicht.
In der DEL geht es für die Haie zunächst vergleichsweise unspektakulär weiter. Nach einem freien Sonntag bereiten sich Krupp und seine Profis ab Montag auf das Heimspiel gegen Schwenningen am Dienstagabend (19.30 Uhr) in der Lanxess-Arena vor.