Beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart II erzielt der 27-Jährige bei seiner zehnten Einwechslung seinen siebten Saisontreffer.
Dritte LigaSerhat Semih Güler entwickelt sich bei Viktoria Köln zum Rekordjoker
Ein kurzer Einsatz hat gereicht, um Serhat Semih Güler an den Rand der Erschöpfung zu führen. „Ich war ziemlich platt, obwohl ich nur zehn Minuten gespielt habe“, gestand der Angreifer des FC Viktoria Köln am Freitagabend nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den VfB Stuttgart II in der Dritten Liga.
Der Angreifer hat in den vergangenen Monaten ausreichend Gelegenheit bekommen, sich mit seiner Rolle in Höhenberg zu arrangieren, zum zehnten Mal wechselte Trainer Olaf Janßen ihn im 13. Saisonspiel ein, zum siebten Mal erzielte er einen Treffer. Der 27-Jährige stellte damit den Joker-Rekord der Dritten Liga ein, doch seine Rolle stellt den 1,80 Meter großen Stürmer aufgrund des für einen Leistungssportler typischen Ehrgeizes nicht restlos zufrieden. „Ich will natürlich jedes Mal von Beginn an spielen“, betonte Güler nach der Partie bei „Magenta Sport“, bevor er hinzufügte: „Gott sei Dank ist es nicht mein Job, das zu entscheiden, der Trainer macht das.“
Zum Leidwesen von Güler gibt es für Coach Janßen jedoch keinen Grund, von seiner bevorzugten Aufstellung Abstand zu nehmen, in der Tyger Lobinger die Position im Angriffszentrum besetzt – und dies mit sieben Saisontreffern nicht minder erfolgreich als Güler. „Die Wechsel waren alle durch die Bank wieder ziemlich cool“, bemerkte Janßen zufrieden.
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Es war dem 58-Jährigen ein wichtiges Anliegen, die Leistung des gesamten Teams in den Vordergrund zu rücken und weniger die individuellen Lichtblicke zu rühmen. „Jeder ist sehr viel unterwegs gewesen und hat versucht, den Spielaufbau des Gegners zumindest zu stören“, analysierte der Coach, „wenn ich allein Bryan Hennig sehe, der gefühlt sieben Millionen Mal angelaufen ist. Wir haben den Sieg unbedingt gewollt.“
Nach zuletzt vier Spielen ohne Erfolg waren die Punkte für die Rechtsrheinischen durchaus wichtig, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen zu wahren. Genau dort hatten viele Experten die Kölner vor der Saison vermutet, doch allmählich stellt sich heraus, dass der Kader durchaus die Qualität hat, sich zu behaupten. Den Beweis seines großen Potenzials erbrachte auch der 18-jährige Said El Mala erneut, als er sein Team nach 13 Minuten in Führung brachte.
In der Folge allerdings versäumten es die Gastgeber, gegen den weitgehend harmlosen VfB, mit einem weiteren Treffer die Vorentscheidung herbeizuführen, was auch die Spieler zu beunruhigen begann, wie Simon Handle erklärte. „Ich bin sehr glücklich, dass wir die Punkte behalten haben, weil es wieder ein sehr gutes Spiel von uns war. Aber es war auch klar, dass Stuttgart stärker aufkommen würde, je länger wir es versäumen, das 2:0 zu erzielen.“
Viktoria Köln muss bis zum Schluss um den Erfolg bangen
Tatsächlich blieb das Match bis in die Schlussphase hinein offen. Genau so lange, bis die Zeit anbrach, in der Güler seine Akzente zu setzen pflegt. Diesmal beseitigte er mit seinem Treffer in der sechsten Minute der Nachspielzeit alle Zweifel am Erfolg der Viktoria. Und diese Leistung war umso einzuschätzen, da nach eigener Aussage schon nicht mehr viel Energie übrig war.
Viktoria: Dudu - Sticker, Greger, Dietz, Handle (73. Lopes Cabral) - Lofolomo, Engelhardt (77. Schulz) - S. El Mala (73. May), Henning, Vrenezi - Lobinger (84. Güler). - Zuschauer: 447. - Tore: 1:0 Said El Mala (13.), 2:0 Serhat-Semih Güler (90. + 6.).