Auf der Gala in der Flora feierte der Kölner Sport sich und seine Besten. Ein Handballer, eine Judoka und ein Hockey-Team wurden geehrt.
Kölsche SportnachtAuszeichnungen für Julian Köster, Anna-Maria Wagner und Kölner Hockeyspieler

„Kölns Sportlerin des Jahres 2024“: Judoka Anna-Maria Wagner (r.) mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker
Copyright: Herbert Bucco
Zwei Meter groß, kurze Haare, ein Vorzeige-Athlet. Als Moritz Köster am Samstagabend bei der Kölschen Sportnacht in der Flora die Bühne betrat, mussten die meisten der rund 500 Gäste wohl zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass der Bruder des Gummersbacher Handballstars aufgestanden war – und nicht Julian Köster selbst. Denn der 25-Jährige hatte seine Teilnahme an der Gala kurzfristig aufgrund einer Erkrankung absagen müssen und seinen jüngeren Bruder als Ersatz entsandt. Der durfte auch direkt stellvertretend die Auszeichnung zu „Kölns Sportler des Jahres 2024“ entgegennehmen.

Christian Hümmeler (r.), Stellvertreter des Chefredakteurs beim „Kölner Stadt-Anzeiger“, ehrt Moritz Köster, Bruder von Preisträger Julian Köster.
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Julian Köster, seit 2020 beim Traditionsklub VfL Gummersbach unter Vertrag, hatte im vergangenen Sommer mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille gewonnen. „Für mich ist Julian ein Vorbild. Nicht nur beim Handball, sondern natürlich auch menschlich. Er ist mein bester Freund“, sagte Moritz Köster, der ebenfalls Handballer ist und in der 2. Bundesliga bei Bayer Dormagen unter Vertrag steht.
„Kölner Stadt-Anzeiger“ ist erstmals Medienpartner der Kölschen Sportnacht
Zum siebten Mal hatte der Kölner Sport sich und seine Besten im Rahmen der Kölschen Sportnacht gefeiert. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ war erstmals als Medienpartner dabei. „Diese Bandbreite aus Breitensport, Ehrenamt und Spitzensport, die hier in der Flora versammelt ist, die möchten wir auch Tag für Tag in unserer Zeitung abbilden“, sagte Christian Hümmeler, Stellvertreter des Chefredakteurs des „Kölner Stadt-Anzeiger“.
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Die Preisträgerinnen und Preisträger der Kölschen Sportnacht mit OB Henriette Reker
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Während sich bei den Männern Handballer Julian Köster in einer Kombination aus Online- und Jury-Wahl durchsetzte, durfte bei den Frauen eine Judoka jubeln: Nach 2021 wurde Anna-Maria Wagner zum zweiten Mal zu „Kölns Sportlerin des Jahres“ gekürt. Die 28-Jährige hatte sich 2024 in Abu Dhabi in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm WM-Gold erkämpft und wurde anschließend – gemeinsam mit Basketball-Superstar Dennis Schröder – für die Olympischen Spiele als deutsche Fahnenträgerin ausgewählt. Eine Medaille blieb Wagner in Paris allerdings verwehrt. „Mittlerweile blicke ich sehr positiv auf das Jahr 2024 zurück. Ich habe tolle Erfolge gefeiert. Mein Special-Moment bleibt natürlich die Eröffnungsfeier als Fahnenträgerin. Das war der Wahnsinn, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte Wagner.
Jürgen Cremer als „Person des Kölner Sports“ ausgezeichnet
Als „Kölns Team des Jahres“ wurden ebenfalls olympische Medaillengewinner ausgezeichnet: die Kölner Spieler der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, die sich in Paris nach einem hochdramatischen Finale gegen den Erzrivalen Niederlande mit Silber begnügen mussten. Inzwischen ist der Frust über die Niederlage jedoch längst dem Stolz auf das Erreichte gewichen, wie Jean-Paul Danneberg bekräftigte, Nummer eins der Nationalmannschaft und von Bundesligist Rot-Weiss Köln.
In der Sonderkategorie „Person des Kölner Sports“ wurde Ehrenamtler Jürgen Cremer ausgezeichnet, der als Sportwart der TFG Nippes im Kölner Norden fast schon einen Legenden-Status beim Thema Abnahme des Sportabzeichens einnimmt. „Kölns Nachwuchssportler des Jahres“ ist Rollstuhlfechter Clemens Cursiefen, der 2024 unter anderem U-23-Weltmeister wurde.
„Die Sportlerinnen und Sportler sind die Visitenkarte unserer Stadt“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Ich behaupte immer, dass Köln eine Sportstadt ist. Da sind einige Menschen hier im Publikum anderer Meinung. Aber die kann ich gut verstehen. Wir müssen mehr in die Sportlerinnen und Sportler investieren. Vor allem, wenn wir bei Olympia eine gute Rolle spielen wollen.“