Der 23-jährige Mittelfeldspieler hat sich von einer langen Verletzungspause erholt.
Nach langer VerletzungspauseDonny Bogicevic setzt bei Viktoria Köln wieder Ausrufezeichen
Die Routine eines Profifußballers kann ermüdend sein. Das gilt erst recht, wenn es sich um die Abläufe vor einer Auswärtspartie handelt: Training, Anfahrt im Mannschaftsbus, Aufenthalt im Hotel, Spiel. Die monoton erscheinende Struktur des Alltags kann andererseits ein wichtiger Anker für die Psyche sein – vor allem, wenn es nach einer langen Pause darauf ankommt, zurück zu seinem Rhythmus zu finden.
Donny Bogicevic hat durchaus mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass sich beim FC Viktoria Köln auch nach seiner Abwesenheit nicht allzu viel geändert hat. „Es war alles wie vor fast einem Jahr, als ich noch nicht raus war“, erklärte der Mittelfeldspieler. Am vergangenen Samstag gab der 23-Jährige beim 2:1 in der Partie bei Hannover 96 II sein Comeback, eine Viertelstunde vor Schluss wechselte Trainer Olaf Janßen ihn für Bryan Henning ein. Es war das Ende einer langen Leidenszeit, die im Februar mit einem Syndesmoseriss begann und im Sommer mit noch einmal der gleichen Blessur ihre unheilvolle Fortsetzung fand.
Es gibt in solchen Phasen für ehrgeizige und ungeduldige Athleten wenige Lichtblicke. Für Bogicevic war es immerhin ein kleiner Trost, dass er gemeinsam mit seinem ebenfalls langfristig verletzten Teamkollegen Robin Velasco das Reha-Programm absolvierte. Zudem vermittelten ihm seine Mitspieler auch in der schwierigen Zeit das beruhigende Gefühl, weiterhin ein unverzichtbarer Teil der Mannschaft zu sein. Das erleichterte die Rückkehr immens. „Ich habe mich nicht gefühlt wie ein Neuzugang“, betonte Bogicevic. „Wir haben eine tolle Truppe, in der man auch dann keine lange Anlaufzeit braucht, wenn man einige Monate nicht dabei war.“
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In der letzten Partie des Jahres am Samstag gegen den SV Sandhausen (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) wird Bogicevic versuchen, seine Kreativität noch einige Minuten länger als zuletzt zur Geltung zu bringen. Vollständig entfalten wird er seine Qualitäten ebenso wie Velasco aber erst 2025 wieder, dessen ist sich auch Janßen bewusst. „Beide können natürlich noch nicht bei hundert Prozent sein. Ich hoffe, dass das dann nach der Vorbereitung in der Rückrunde der Fall ist“, sagt der Coach.
Mit 26 Punkten hat sich der FC Viktoria eine komfortable Ausgangslage geschaffen, Bogicevic könnte zweifellos seinen Beitrag dazu leisten, den Klassenerhalt schnell zu besiegeln. Insbesondere die Angreifer Serhat-Semih Güler (neun Saisontreffer) und der am Samstag nach seiner fünften gelben Karte gesperrte Tyger Lobinger (acht Tore) könnten von den Ideen des Mittelfeldspielers enorm profitieren. „Es ist ja kein Geheimnis, dass Donny sehr wichtig für uns ist“, so Janßen. „Er hat in der Liga schon einige Ausrufezeichen gesetzt und gezeigt, dass er ein Unterschiedsspieler sein kann, wenn er fit und gesund ist.“
Bogicevic ist auf dem Weg zurück zu seiner Bestform. Und wenn er sich gewissenhaft an die geregelten Tagesabläufe eines Profis hält, wird er sie wohl bald erreicht haben.