Nach der Niederlage gegen den Tabellenführer finden sich die Höhenberger im Tabellenmittelfeld wieder.
Dritte LigaViktoria Köln erlebt beim 1:5 gegen Dynamo Dresden einen gebrauchten Abend
Moritz Fritz war am Ende eines aus Kölner Sicht entsetzlichen Abends komplett bedient. Einige Minuten nach dem desaströsen 1:5 (0:3) gegen Spitzenreiter Dynamo Dresden hatte sich Kölns Kapitän zumindest wieder so weit im Griff, um die gut 90-minütige Vorführung in Worte zu fassen: „Wir haben uns viel vorgenommen, aber das war nicht gut heute“, bemerkte der Routinier völlig frustriert. „Die Tore fallen durch uns selbst, wir haben uns die Dinger selber reingehauen.“
Kurzum: Der FC Viktoria hat gegen den bereits enteilten Tabellenführer nicht nur die erste Heimniederlage erlitten, sondern obendrein noch reichlich Lehrgeld bezahlen müssen.
Der Abend hatte ohnehin nicht besonders aussichtsreich begonnen für die bislang so heimstarken Höhenberger: Weil gleich fünf Stammspieler ausgefallen waren, war Trainer Olaf Janßen zum Improvisieren gezwungen, der erst 20-jährige David Kubatta musste als Linksverteidiger aushelfen und erlebte einen schaurigen Abend in der Dreierkette.
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Kölns Christoph Greger sieht noch vor der Pause Gelb-Rot
Wobei ihm einer seiner beiden erfahrenen Nebenleute auch nicht unbedingt eine Hilfe war: Christoph Greger, der in die Zentrale gerückt war, sah bereits vor der Pause Gelb-Rot und hatte auch zuvor einiges falsch gemacht in der Defensive: Nachdem sich der kernige Bayer zunächst furchtlos in einen beherzten Schuss des Dresdners Paul Will geworfen hatte, entschied der Schiedsrichter auf Handelfmeter – eine äußerst fragwürdige Entscheidung, wie Gregers Coach später befand: „Er dreht sich ja noch weg, aber daran will ich es auch nicht festmachen“, sagte Janßen am Freitagabend.
Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke trifft dreimal
Trotz des angelegten rechten Arms wies der Unparteiische Florian Exner (Münster) auf den Punkt, Dynamos Kapitän Stefan Kutschke verwandelte souverän (17.) und entwickelte sich fortan zum personifizierten Viktoria-Schreck: Das 0:2 durch den formidablen Ex-FC-Profi Niklas Hauptmann bereitete Kutschke mit vor (32.), den dritten Treffer nach einem Foul von Greger an Jakob Lemmer resultierte aus einem vom 35-jährigen Stürmer verwandelten Strafstoß (45.+4), beim 1:4 durch den einstigen Viktoria-Angreifer Robin Meißner (83.) hatte Kutschke ausnahmsweise einmal nicht seine Füße mit im Spiel, dafür sorgte der erfahrene Mittelstürmer mit seinem dritten Treffer des Abends noch für den Schlusspunkt (85.).
Nach der fünften Saison-Niederlage und der zweiten Pleite in Folge ist die Viktoria im Niemandsland der Tabelle angekommen und dürfte erleichtert sein, aufgrund des bevorstehenden Länderspiel-Wochenendes in der nächsten Woche einmal durchschnaufen zu dürfen.
Auch der konsternierte Olaf Janßen hat nun etwas Zeit, das verheerende Debakel gegen die von Markus Anfang betreuten Sachsen zu verdauen: „Die Art und Weise tut schon weh“, meinte der 57-Jährige. „Es ist maximal unglücklich für uns gelaufen. Die Elfmeter waren Geschenke, vorne ist nichts gelaufen, dann bekommen wir noch eine gelb-rote Karte.“ Dieser prägnanten Analyse ist wahrlich nichts hinzuzufügen.
FC Viktoria: Voll – Schultz, Greger, Kubatta (78. de Meester) – Koronkiewicz, Fritz, Bogicevic, Handle - Philipp (68. Najar), Marseiler (68. Mustafa) - Becker (46. Sticker). – Zuschauer: 6262. – Tore: 0:1 Kutschke (17./HE), 0:2 Hauptmann (32.), 0:3 Kutschke (45.+4 /FE), 1:3 Bogicevic (55.), 1:4 Meißner (83.), 1:5 Kutschke (85.). - Gelb-Rot: Christoph Greger (Viktoria/wiederholtes Foulspiel/45.+3).