Nach der 0:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten geht es für den Drittliga-Sechsten am Sonntag beim Halleschen FC weiter.
Dritte LigaFC Viktoria Köln mobilisiert nach Pokal-Highlight gegen Eintracht Frankfurt seine Kräfte
Es war eine kurze Nacht für Olaf Janßen: Von Mittwoch auf Donnerstag hatte der Trainer des FC Viktoria Köln kaum in den Schlaf gefunden, was ja auch kein Wunder ist nach einem Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen einen Vertreter aus der Bundesliga.
Nach dem respektablen 0:2 gegen Eintracht Frankfurt war der Coach erst am frühen Donnerstagmorgen heimgekehrt und hatte sich die Partie seiner Mannschaft gegen den Tabellensiebten anschließend gleich ein weiteres Mal zu Gemüte geführt.
Was den Laien zunächst irritieren mag, ist in der Profi-Branche üblich – das wissen auch Janßens Fußballer, die sich am Tag danach bereits wiedersahen und das enge Duell gemeinsam mit ihrem Trainer noch einmal gründlich sezierten. Am Ende überwog bei allen Beteiligten der Stolz über eine couragierte Leistung gegen einen Conference-League-Teilnehmer und weniger die Pein über das Ausscheiden in der zweiten Runde. Janßen hatte die Partie trotz ihrer enormen Strahlkraft rasch abgehakt und richtete den Fokus bereits am Donnerstagnachmittag auf das bevorstehende Tagesgeschäft in der Dritten Liga.
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Auf Frankfurt folgt die Partie in Halle
Im letzten Spiel des 14. Spieltags gastiert die Viktoria am Sonntagabend (19.30 Uhr, Leuna-Chemie-Stadion) beim Halleschen FC, dem Drittletzten. Trotz des Highlights gegen die Eintracht glaubt Janßen nicht an einen Stimmungsabfall bei seinem Team: „Ich denke schon, dass wir den Switch vom Pokal zur Liga ganz gut hinbekommen werden“, bemerkte der 57-Jährige einige Stunden nach dem Aus gegen effektive Frankfurter. „Andererseits hatten wir nun zwei englische Wochen am Stück. Aber das müssen wir so hinnehmen.“
Wobei der kräftezehrende Fight durchaus Spuren hinterlassen hat: Niklas May, Kölns Linksaußen, verletzte sich am Mittwoch bereits nach einer guten halben Stunde am Oberschenkel, musste ausgewechselt werden und wird den Höhenbergern in Sachsen-Anhalt fehlen. Überdies verletzte sich auch Mays´ Backup Simon Handle im Verlauf der Partie und könnte in Halle ebenfalls ausfallen.
Womöglich rückt Suheyel Najar in die Startelf, der Zugang vom SV Wehen Wiesbaden kommt nach längerer Verletzungspause allmählich in Form und wäre zumindest eine Alternative auf dem linken Flügel.
Niklas May verletzt sich am Oberschenkel, der Einsatz von Simon Handle ist fraglich
Die vom einstigen Profi Sreto Ristic betreuten Hallenser stehen nach gut einem Drittel der Saison bereits gehörig unter Druck und sollten im Heimspiel gegen den FC Viktoria dringend punkten. Zuletzt gelang dem HFC ein Coup beim starken Aufsteiger SSV Ulm: Der Tabellenachtzehnte gewann an der Donau mit 3:2 und wittert offenbar wieder Morgenluft.
Olaf Janßen ist ohnehin überrascht von der aktuellen Platzierung des Gegners: „Von ihren Inhalten müssten sie eigentlich besser dastehen“, findet Kölns Trainer. „Was die Balleroberungen angeht, liegen sie im Moment sogar auf Platz fünf.“
Bereits am Samstagmittag wird die Höhenberger Reisegruppe gen Osten starten und erst am späten Montagnachmittag wieder ins Rheinland zurückkehren. Spätestens dann sind auch die letzten Erinnerungen an einen denkwürdigen Pokalabend verwischt.