Leistungsträger Bryan Henning hat sich beim 4:0 gegen Mondorf einen Kreuzbandriss zugezogen.
MittelrheinpokalViktoria Köln muss Sieg beim TuS Mondorf teuer bezahlen – Saisonaus für Leistungsträger
Richtig freuen konnte sich beim FC Viktoria tatsächlich niemand an diesem nasskalten Mittwochabend. Die Höhenberger hatten die erste Hürde im Mittelrheinpokal mühelos überwunden und den Landesligisten TuS Mondorf durch Tore von André Becker (21.), Donny Bogicevic (29.), Seokju Hong (33.) und Luca de Meester (67.) locker mit 4:0 (3:0) bezwungen.
Trotz des Einzugs in Runde zwei, die Mitte Dezember ausgetragen wird, stand Trainer Olaf Janßen im matten Flutlicht des Sportparks Niederkassel jedoch der Schrecken ins Gesicht geschrieben: „Rein sportlich bin ich zufrieden“, bemerkte der 57-Jährige unterkühlt. „Das Ganze wird aber natürlich überschattet von Bryan Hennings Verletzung am Knie. Das Spiel müssen wir bitterböse bezahlen. Es sieht so aus, dass etwas kaputtgegangen ist.“
Bryan Henning erleidet Kreuzbandriss
Einen Tag später bestätigten sich die Befürchtungen des erfahrenen Coaches: Henning unterzog sich in der Mediapark-Klinik einer MRT-Untersuchung, beim Königstransfer des Sommers – der gebürtige Berliner war von Eintracht Braunschweig für das zentrale Mittelfeld verpflichtet worden – wurde ein Kreuzbandriss diagnostiziert. Für Henning ist die Saison wohl gelaufen.
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„Das ist wirklich sehr bitter“, sagte Olaf Janßen einen Tag später. „Aber wir sind jetzt auch nicht am Boden zerstört, schließlich verfügen wir über einen breit aufgestellten Kader.“ Gleichwohl steht fest, dass den Rechtsrheinischen nicht nur der unumschränkte Taktgeber in der Zentrale fehlen wird, sondern auch eine große Persönlichkeit. Und das auf unbestimmte Zeit. Doch Viktorias Trainer wird gewiss Einfälle haben, wie Bryan Henning halbwegs gleichwertig ersetzt werden kann.
Viktoria Köln steht vor Heimspiel am Samstag gegen TSV 1860 München
Vor dieser Aufgabe steht der gebürtige Krefelder bereits am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) im Heimspiel gegen den TSV 1860 München. Die Verletzung des Kölner Neuzugangs könnte nämlich gleichzeitig die Chance für Kapitän Moritz Fritz sein – sofern man in diesem Zusammenhang überhaupt von Chance sprechen mag.
Fritz musste sich nach überschaubarem Saisonstart zuletzt mit einem Platz auf der Bank abfinden; gegen die Löwen könnte Viktorias Wortführer im defensiven Mittelfeld nun für reichlich Präsenz und Ordnung sorgen. Auch David Philipp wird nach ausgeheiltem Außenbandriss wohl wieder in den Kader rücken, zu früh kommt die Partie gegen München noch für Verteidiger Lars Dietz, der nach seinem Zehenbruch unter der Woche nach langer Zeit wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte.
Die Partie gegen wacklige und kaum zu entschlüsselnde Sechziger möchte Sportleiter Stephan Küsters keinesfalls als Probe für den DFB-Pokal-Kracher am Mittwoch (20.45 Uhr, Sportpark Höhenberg, live auf Sky) gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt begreifen: „Es geht nur um das Spiel gegen München, und zwar zu 100 Prozent“, betont der 52-Jährige die Bedeutung des Drittliga-Duells. „Die Begegnung gegen Frankfurt darf in den Köpfen definitiv keine Rolle spielen.“
Seit Mittwoch ist das kleine Stadion restlos ausverkauft, exakt 8343 Zuschauer werden in der Zweitrunden-Partie gegen die von Dino Toppmöller betreuten Hessen für einen stimmungsvollen Rahmen sorgen.
Olaf Janßen derweil beschäftigt sich nach zuletzt drei sieglosen Spielen nur mit der Meisterschaft, und mit dem nächsten Kontrahenten: „Es ist nicht schwer, die Jungs auf den Samstag zu fokussieren“, glaubt Kölns Trainer. „Wir bereiten uns immer nur auf den kommenden Gegner vor. Und der heißt München 1860.“
Nach der 2:3-Niederlage in der Vorwoche beim VfB Lübeck steht der FC Viktoria vor einem wegweisenden Spiel: Nur bei einem Sieg kann sich die Mannschaft im Tableau nach oben orientieren. Ein schwieriges Unterfangen, vor allem ohne Beteiligung des verletzten Bryan Henning.