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Dritte LigaDritte Niederlage in Serie – Viktoria Köln plagt sich mit Formkrise und Personalsorgen

Lesezeit 4 Minuten
21.02.2024, Köln, Fußball, bwin 3. Liga Herren, Sportpark Höhenberg, 21. Spieltag, Saison 2023 2024, FC Viktoria Köln FC Viktoria Köln 1. FC Saarbrücken: Enttäuschte Gesichter nach der 2:5 Niederlage gegen Saarbrücken - Simon Handle Viktoria Köln neben Luca de Meester de Tilbourg Viktoria Köln. DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi-video. Nordrhein-Westfalen Deutschland *** 21 02 2024, Köln, Fußball, bwin 3 Liga Herren, Sportpark Höhenberg, 21 Spieltag, Saison 2023 2024, FC Viktoria Köln FC Viktoria Köln 1 FC Saarbrücken Disappointed faces after the 2 5 defeat against Saarbrücken Simon Handle Viktoria Köln next to Luca de Meester de Tilbourg Viktoria Köln DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video Nordrhein Westfalen Germany

Simon Handle (Mitte) und Luca de Meester (r.) müssen mit Viktoria Köln den nächsten Rückschlag verarbeiten.

Nach dem 2:5 gegen den 1. FC Saarbrücken geht es für die Höhenberger am Samstag mit der Partie gegen den SV Sandhausen weiter.

Trotz einer am Ende verheerenden Niederlage wahrte Olaf Janßen die Contenance, zumindest nach außen hin. Klitschnass und vom Dauerregen völlig durchtränkt stand der Trainer des FC Viktoria Köln nach dem herben 2:5 (0:1) gegen den 1. FC Saarbrücken auf dem tiefen Rasen des Sportparks Höhenberg und konnte dennoch lächeln.

Womöglich auch, weil der 57-jährige Coach mit einer Heimniederlage gerechnet hatte. Ohne acht gefühlte Stammspieler waren die Kölner gegen den DFB-Pokal-Viertelfinalisten in die Partie gegangen; die dritte Drittliga-Begegnung in Folge ohne Punkte schien also beinahe programmiert.

Uns ist bewusst, in welcher Situation wir sind. Entscheidend ist, dass uns solche Ergebnisse nichts anhaben dürfen, sondern uns anstacheln
Olaf Janßen, Trainer des FC Viktoria Köln

Entsprechend milde ging Janßen am Mittwochabend mit seiner dezimierten Mannschaft um, für die der in der Winterpause vom Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach verpflichtete Thomas Idel sein Profidebüt feierte: „Wir werden uns nicht auseinanderdividieren lassen“, verkündete der erfahrene Übungsleiter überzeugt. „Und wir möchten jetzt auch nicht den jungen Spielern die Schuld zuschieben. Uns ist bewusst, in welcher Situation wir sind. Entscheidend ist, dass uns solche Ergebnisse nichts anhaben dürfen, sondern uns anstacheln.“

Neben Idel blieb Janßen nichts anderes übrig, als erneut dem Nachwuchs zu vertrauen, etwa dem 20-jährigen David Kubatta und dem 19-jährigen Jonah Sticker, denen der gute Wille zwar nicht abzusprechen war, die für Liga drei aber wohl noch nicht reif genug sind. In den letzten zehn Minuten verhalf Kölns Trainer noch dem gerade 17-jährigen Said El Mala zu dessen ersten Drittliga-Spiel – die personelle Not ist groß in diesen Tagen.

Viktoria Köln hat trotz des Negativtrends acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge

Wobei sich der Negativtrend noch nicht in der Tabelle niedergeschlagen hat: Weil auch die Konkurrenz zuverlässig patzt, beträgt der Vorsprung der Kölner auf den ersten Abstiegsrang acht Zähler.

Ein Erfolg am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SV Sandhausen würde dem Nervenkostüm des FC Viktoria aber äußerst gut zu Gesicht stehen. „Realität ist, dass wir für den Klassenerhalt 45 Punkte brauchen“, prognostizierte Janßen am Mittwoch. „Wir werden uns jetzt schütteln und am Wochenende wieder Gas geben.“ Kein unbedingt leichtes Unterfangen gegen den von Ex-FC-Profi Jens Keller betreuten Zweitliga-Absteiger.

Ordentlich auf das Gaspedal traten während der Woche die Saarbrücker: Bereits nach drei Minuten war der FCS durch Amine Naifi in Führung gegangen, anschließend wackelten die Gastgeber bedenklich und hatten Glück, lediglich mit einem 0:1-Rückstand in die Pause geschickt zu werden.

Der überforderte Kubatta leitete mit einem schweren Fehler den zweiten Saarbrücker Treffer durch Kai Brünker ein (47.), immerhin konnte André Becker per Abstauber verkürzen (55.).

Der starke und umso bemitleidenswertere Kölner Keeper Ben Voll entschärfte im Laufe des zweiten Abschnitts zunächst einen Strafstoß von Kasim Rabihic, war gegen den Nachschuss von Naifi aber machtlos (68.). Luca Kerber erhöhte auf 1:4 (85.), immerhin gelang dem eingewechselten und ebenfalls erst 20-jährigen Luca de Meester ein feiner Schlenzer zum 2:4 (90.+1), ehe Tim Civeja den Schlusspunkt setzte (90.+2).

Viktoria Köln muss weiterhin auf Stammspieler verzichten

Die Viktoria kann nur hoffen, dass der ein oder andere Stammspieler demnächst zurückkehrt. Bis es so weit ist, wird sich das junge Team noch gedulden müssen: Christoph Greger fehlt aufgrund eines Anrisses der Kniescheibe noch mehrere Wochen, Lars Dietz laboriert an einer schweren Gehirnerschütterung, Kapitän Moritz Fritz benötigt auch noch mindestens 14 Tage bis zu einem möglichen Comeback.

Neben den Defensiv-Spezialisten fallen mit David Philipp (Adduktorenprobleme) und Donny Bogicevic (Syndesmosebandriss) zwei wichtige Eckpfeiler für den Angriff aus. Ganz zu schweigen von den Dauerverletzten Bryan Henning und Niklas May, die erst in der kommenden Saison zurückerwartet werden.

FC Viktoria: Voll – Schultz, Lorch (76. Koronkiewicz), Kubatta – Sticker, Russo, Handle, Lopes Cabral (84. Hong) - Idel (46. de Meester), Marseiler (81. S. El Mala) – Becker (76. Anselm). – Zuschauer: 4004. – Tore: 0:1 Naifi (3.), 0:2 Brünker (47.), 1:2 Becker (55.), 1:3 Naifi (68.), 1:4 Kerber (85.), 2:4 de Meester (90.+1), 2:5 Civeja (90.+2). – Bes. Vorkommnis: Voll hält Foulelfmeter gegen Rabihic (67.).