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Nachwuchs-TrainerDer ungewöhnliche Aufstieg des Benjamin Adam bei Bayer 04

Lesezeit 4 Minuten
Benjamin Adam, Co-Trainer von Bayer 04 Leverkusens A-Junioren

Benjamin Adam, Co-Trainer von Bayer 04 Leverkusens A-Junioren

Der neue Co-Trainer von Bayer 04 Leverkusens U19 kann auf einen ungewöhnlichen Werdegang zurückblicken.

Einen sanften Einstieg sieht der Bundesliga-Spielplan für die A-Junioren-Fußballer von Bayer 04 wahrlich nicht vor. Zum Auftakt haben die Macher die Partie gegen Borussia Dortmund angesetzt (So., 13 Uhr, Haberland-Stadion). Die Mannschaft aus Westfalen ist Vizemeister und stellt traditionell eines der stärksten Teams der Weststaffel.

„Ich finde diesen Start richtig gut“, gibt sich Bayer-Coach Benjamin Adam unbeeindruckt. Der Kontrahent zähle zwar zum Favoritenkreis, sei zum jetzigen Zeitpunkt aber mit Sicherheit noch nicht so eingespielt wie in einigen Wochen. „Das Timing ist gut. Ich freue mich auf das Spiel“, sagt er. Adam verbreitet Zuversicht und Tatendrang. Und damit vermutlich jene Tugenden, die ihm den Sprung vom Cheftrainerposten der Leverkusener U-16-Mannschaft an die Seite von A-Junioren-Coach Sven Hübscher ermöglicht haben.

Benjamin Adam in der Leverkusener Nachwuchsabteilung befördert

Die Beförderung in das älteste Nachwuchsteam von Bayer 04 ist der vorerst letzte Schritt eines langen Wegs, den der gebürtige Sachse mit Beharrlichkeit und Qualität bei dem Profiklub am Rhein gemacht hat.

Anders als viele andere Nachwuchstrainer kommt Adam ohne das Plus einer erfolgreichen Profikarriere daher. An Türen, die sich Alt-Internationalen beinahe von selbst öffnen, musste er zweifellos etwas mehr Geduld beweisen. Ein großes Thema ist das für den 32-Jährigen nicht. Er verweist viel lieber darauf, nach Heiko Scholz und Michael Ballack bereits der dritte Görlitzer zu sein, der es in Leverkusen zu etwas gebracht hat. „Ich bin die Nummer drei aus dieser Stadt, das ist schon eine ungewöhnliche Geschichte“, findet er.

Nach Leverkusen kam Benjamin Adam per Initiativbewerbung

2018 kam Adam nach Leverkusen. Nicht etwa auf Empfehlung von Scouts und anderer Insider. Eine Initiativbewerbung ebnete ihm den Weg zum Vorstellungsgespräch und schließlich zur Einstellung als U-13-Trainer. Zuvor hatte der einstige Landesliga-Fußballer bei Rot-Weiß Erfurt unterschiedliche Nachwuchsmannschaften sowie eine Weile äußerst erfolgreich die U-23-Elf in der Oberliga betreut und sich nebenbei auch um Thüringer Landesauswahlteams gekümmert.

Bei Bayer 04 startete Adam dann durch. Und auch im Rheinland ist er längst angekommen. Er lebt in Leverkusen, ist ledig und kinderlos, „also vogelfrei“, wie er mit einem Lachen schlussfolgert. Die Offenherzigkeit der Menschen an Rhein und Dhünn habe ihm das Ankommen leicht gemacht, blickt er zurück.

Gemeinsames Training mit den Bayer Giants

Leverkusen ist damit vorerst auch ohne Wenn und Aber das Revier, für das er seine Pläne schmiedet. „Ich will meinen Input einbringen“, sagt Adam, der sich selbst als energiegeladen und extrovertiert charakterisiert.

Sein Input ist etwa intensives Positionstraining und die Einbindung anderer Sportarten in den Trainingsalltag, um andere Bewegungsmuster auszuprobieren und einen anderen Fokus zu setzen. „Wir haben zum Beispiel mit den Basketballern der Bayer Giants trainiert, um bestimmte Abläufe in einer intensiv, aber fair agierenden Abwehr kennenzulernen“, so der A-Plus-Lizenzinhaber. Die Zusammenarbeit mit Trainer Sven Hübscher funktioniere reibungslos. „Er ist der Chef und wir ergänzen uns trotz kurzer Kennenlernphase schon gut“, so Adam, der zudem ein Sportmanagement-Studium absolviert hat.

Gemeinsam verfolgt das Duo in der kommenden Spielzeit seine Ziele. Über allem steht die Ausbildung der Spieler. Einen zehnten Platz im Abschlussklassement wie zuletzt will man bei Bayer 04 jedoch auch nicht noch einmal sehen. „Das entspricht nicht unserem Anspruch. Wir wollen eine bessere Runde spielen und oben mitmischen“, macht Adam deutlich. Zu den größten Rivalen zählt er neben Dortmund noch den FC Schalke 04, den 1. FC Köln, VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach.

B-Junioren von Bayer 04 Leverkusen treffen auf Bielefeld

Ein besonderes Wiedersehen wartet auf die B-Junioren-Fußballer von Bayer 04. Am Samstag (13 Uhr, Haberland-Stadion) geht es gegen Arminia Bielefeld und damit gegen jenes Team, das den Leverkusener Youngsters am vierten Spieltag der Vorsaison eine herbe 1:7-Niederlage beibrachte. Diese Pleite hinterließ Spuren. Auf beiden Seiten.

Während die Ostwestfalen anschließend ihre beeindruckende Form bewahrten und letztlich zum ersten Mal den Deutschen B-Junioren-Meistertitel in der Klubgeschichte feiern konnten, liefen die Leverkusener vergeblich dem insgesamt durchwachsenen Saisonstart hinterher. So musste sich das Team um Bayer-Trainer Sergi Runge letztlich trotz einer langen Siegesserie mit Platz drei begnügen. Aus der erhofften Halbfinalteilnahme wurde nichts.

U17 von Bayer 04 setzte mit Sieg gegen Dortmund ein Ausrufezeichen

Runge sieht dennoch nicht den Moment für große Revanchegelüste gekommen. „Diese Begegnung spielt keine große Rolle mehr. Wir sind danach noch einmal in einem Turnier-Endspiel auf Bielefeld getroffen und haben gewonnen. Außerdem sind ja nun auch viele neue Spieler dabei“, so der Spanier. Die größere Motivation bestehe in der Chance, den Titelverteidiger zu bezwingen.

Dabei hat Bayer 04 durchaus gute Karten. Zum Auftakt setzte man mit einem 2:1 bei Borussia Dortmund ein erstes Ausrufezeichen. Bielefeld musste sich hingegen mit einem 2:2 gegen Rot-Weiss Essen begnügen. Bayer 04 muss allerdings auf seinen Doppeltorschützen Ken Izekor verzichten, der in der Auftaktpartie für eine ungestüme Grätsche Rot sah und zunächst gesperrt ist.