Die beiden Eigengewächse stehen vor vielversprechenden Karrieren.
Sofie Zdebel und Sofia CavaDiese Spielerinnen könnten Bayer 04 Leverkusens Zukunft prägen
Die Mehrheit der Leverkusener Erstliga-Fußballerinnen konnte die zurückliegende spielfreie Zeit recht entspannt angehen. Mit dem jüngsten 2:0 gegen den MSV Duisburg hatte sich Bayer 04 zuvor wohl entscheidend von der Abstiegszone distanziert. Und so fand eine Trainingseinheit des Liga-Sechsten dann auch auf dem Padel-Tennis-Court statt auf den Fußballplatz statt.
Lisanne Gräwe hatte zudem Gelegenheit, vor dem Heimspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden die bereits im November angekündigte Fritz-Walter-Medaille in Gold entgegennehmen. Ihre ebenfalls ausgezeichnete Teamgefährtin Clara Fröhlich hatte diese Auszeichnung Ende Januar erhalten.
Zwei weitere Leverkusener Talente rückten andernorts ins Blickfeld: Sofie Zdebel und Sofia Cava Marin bestritten mit dem deutschen U-19-Team ein Nationen-Turnier. Mit Zdebel in der Startelf gewann das DFB-Team zum Auftakt gegen England (2:1). Beim folgenden 3:3 gegen Italien wurde Marin zur zweiten Halbzeit eingewechselt und beim abschließenden 3:0 gegen Schweden kam Zdebel in der 63. Minute auf den Platz.
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Dass die beiden auch auf internationaler Ebene Akzente setzen, wundert Achim Feifel nicht. „Sofie Zdebel hat alle Nachwuchsmannschaften des DFB durchlaufen. Auch wir haben frühzeitig ihr Talent gesehen und sie zum Bundesliga-Team hochgezogen“, sagt der Sportliche Leiter von Bayer 04. Obwohl die 1,60 Meter große Mittelfeldspielerin erst 18 Jahre alt ist, sind seit ihrem Erstliga-Debüt bereits zwei Jahre vergangen. Inzwischen hat sie 23 Bundesliga-Einsätze absolviert.
Achim Feifel von Sofie Zdebel überzeugt
Woher sie ihr Talent hat, liegt auf der Hand: Ihr Vater Thomas Zdebel, heute Co-Trainer der Leverkusener B-Junioren, stand Anfang des Jahrtausends 14 Mal für die polnische Nationalmannschaft auf dem Platz und machte sich als Profi in Belgien, der Türkei und der deutschen Bundesliga, unter anderen beim VfL Bochum, 1. FC Köln und Bayer 04, einen Namen. Die Tochter steht noch am Anfang ihrer Karriere. Feifel ist von ihrem Potenzial überzeugt. „Sie ist beidfüßig und technisch stark, sie verfügt über ein gutes Passspiel und kann ein Spiel lesen. Außerdem versteht sie es, ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen.“
Ihre Begeisterung für den Fußball sei früh zu sehen gewesen, erinnert sich Vater Zdebel. „Sie hat immer mit ihrem Zwillingsbruder gekickt“, so der 49-Jährige, der die Entwicklung der Tochter mit Stolz verfolgt. „Das Wichtigste ist, dass sie Spaß an der Sache hat. Sie hat durch den Fußball schon so viele tolle Erlebnisse gesammelt. Die kann ihr niemand mehr nehmen“, meint er.
Genau wie Zdebel ist auch Sofia Cava Marin ein Leverkusener Eigengewächs. Auch sie ist 18 Jahre alt und meistert den Spagat zwischen Training und Schule. Cava Marin wartet jedoch noch auf ihr Bundesligadebüt und läuft im Liga-Alltag für die Reserve in der Regionalliga auf. „Sie bestreitet dort ihr zweites Jahr und hat sich gut entwickelt“, findet Feifel. Daher gebe man ihr – wann immer das der Schulalltag hergebe – die Chance, sich beim Training des Bundesliga-Kaders zu zeigen.
Der Sportliche Leiter bescheinigt der Innenverteidigerin eine gute Physis, überzeugendes Pass- und Kopfballspiel, gutes Zweikampfverhalten sowie eine ordentliche Spieleröffnung. „Sie schaltet sich gerne nach vorne ein und das macht sie gut“, so Feifel über das 18-jährige Talent.
Derby beim 1. FC Köln am Sonntag
Die Fußballerinnen von Bayer 04 steigen nach zwei spielfreien Wochenenden mit einem Derby wieder ins Bundesliga-Geschehen ein. Im Kölner Franz-Kremer-Stadion trifft das Team um Bayer-Coach Robert de Pauw am Sonntag (13 Uhr) auf einen abstiegsbedrohten Gegner.
Als Tabellenneunter mit zehn Zählern auf dem Konto haben die Kölnerinnen den punktgleichen MSV Duisburg im Nacken, Werder Bremen – und damit der erster Abstiegsplatz – ist nur drei Zähler entfernt. Die zurückliegenden Wochen haben dem FC dabei vor allem eines beschert: Rückschläge.
Zweimal musste das Team von Coach Sascha Glass in diesem Jahr auswärts ran, zweimal kehrte es mit einem 0:4 zurück. Die SGS Essen und die TSG Hoffenheim erwiesen sich als zu stark. „Die Situation der Kölnerinnen sorgt für zusätzliche Brisanz in diesem ohnehin besonderen Vergleich“, macht Achim Feifel, der Sportliche Leiter von Bayer 04 deutlich. Er hofft, dass die erkrankten Dina Blagojevic, Chiara Bücher und Alexandra Emmerling rechtzeitig fit werden. Verzichten muss Bayer 04 weiterhin auf Verena Wieder (Trainingsrückstand) sowie die verletzten Milena Nikolic und Ivana Fuso. Lisanne Gräwe ist indes wieder dabei.