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Kölner KreisligaWas der SV Bergfried mit dem Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen gemeinsam hat

Lesezeit 3 Minuten
16.12.2023, Fussball Bitburger-Pokal

SV Bergfried Leverkusen - S.C. Fortuna Köln

links: Sven Wilk (Bergfried Leverkusen)
rechts: Leon Demaj (Fortuna)

Foto: Uli Herhaus

Bergfried-Kapitän Sven Wilk (links) im Mittelrhein-Pokalspiel gegen Fortuna Köln.

Am Sonntag steht das Spitzenspiel zwischen Schwarz-Weiß Köln und dem SV Bergfried an. Das Leverkusener Team um Kapitän Sven Wilk kann einen vorentscheidenden Schritt zum Aufstieg vollziehen.

Aller guten Dinge können drei werden. Wenn die Fußballer des SV Bergfried am Sonntag zum Spitzenspiel nach Köln reisen, wollen sie beim SC Schwarz-Weiß den vorentscheidenden Schritt zur A-Liga-Meisterschaft vollziehen. Zweimal sind Sven Wilk und seine Teamkollegen bereits am Aufstieg in die Bezirksliga gescheitert, diesmal soll der große Wurf gelingen.

„Wir haben in dieser Saison nur ein Pflichtspiel verloren“, stellt der Kapitän des Tabellenführers vor dem Duell beim zwei Punkte schlechter dastehenden Zweiten klar – „und das war im Achtelfinale gegen Fortuna Köln“.

Tatsächlich versetzte das Überraschungsteam aus Leverkusen Steinbüchel in den Pokalspielen auf Kreis- und Verbandsebene gleich drei Landesligisten den K.o. Ehe in der Runde der besten 16 gegen den Regionalligisten aus der Kölner Südstadt Schluss war. In Kombination mit den vier Unentschieden und 20 Siegen in der Liga ergibt sich der Vergleich zu den sechs Kilometer weiter westlich angesiedelten Titelsammlern an der BayArena fast von selbst.

Wir haben uns von Bayer 04 abgeguckt, einfach nur von Spiel zu Spiel zu denken. Zwei Drittel unserer Mannschaft sind Leverkusen-Fans und selbst die Jungs, die aus Köln dazu gekommen sind, feiern die unfassbare Saison
Sven Wilk, Kapitän des SV Bergfried Leverkusen

„Wir haben uns von Bayer 04 abgeguckt, einfach nur von Spiel zu Spiel zu denken“, sagt Wilk mit Blick auf den Deutschen Meister 2024, „zwei Drittel unserer Mannschaft sind Leverkusen-Fans und selbst die Jungs, die aus Köln dazu gekommen sind, feiern die unfassbare Saison“, fährt der Kapitän fort.

Auch die ehemaligen Kalker Leon Stöppel, Yassine El Khannaji, Mike Keou Tientcheu und Marc Philavanh, die am Sonntag (15 Uhr) nach Köln zurückkehren werden, taten in den vergangenen Wochen gut daran, nicht auf SW Köln zu schauen. „Die Kalker Jungs haben sich super eingeführt bei uns und das Familiäre direkt aufgesaugt“, stellt Kapitän Wilk klar.

Auch deswegen konnte sich der Spitzenreiter vom psychischen Druck, der durch die Konstanz von Schwarz-Weiß in den Fernduellen automatisch entstand, freimachen. „Wenn der schärfste Konkurrent nichts liegenlässt, sondern seine Spiele oft auch noch in den Schlussminuten gewinnt, kannst du das natürlich nicht ganz ausblenden“, gibt der Bergfried-Kapitän zu, „aber wir haben es ja gegen Poll am Wochenende auch mal ganz spät zum Sieg geschafft“. Nach dem 1:0 in der 90. Minute durch Rene Rekus gibt es also eine weitere Gemeinsamkeit mit dem großen „Laterkusen“.

Wir wollen ungeschlagen durch die Saison gehen
Sven Wilk, Kapitän des SV Bergfried Leverkusen

„Wir wollen ungeschlagen durch die Saison gehen“, stellt Wilk nach 64 Punkten aus 24 Spielen klar. Mit einem 1:1 wie im Hinspiel würden die Kicker aus dem Nordosten Leverkusens den Nimbus der Unbesiegbarkeit ligaintern behalten. Wie die Werkself wollen sie aber mehr: „Schwarz-Weiß hat zwar den besten Angriff der Liga“, gibt der Gästekapitän bei 121 Kölner Treffern zu bedenken, „aber wir haben auch die beste Abwehr“, fährt er mit nur 16 Gegentreffern in der eigenen Hinterhand fort.

„Wenn wir gewinnen, haben wir fünf Punkte Vorsprung und könnten die Meisterschaft schon im Spiel gegen TFC Köln perfekt machen“, blickt Wilk auf den 5. Mai voraus.

Am 5. Mai gegen den TFC Köln könnte der SV Bergfried die Meisterschaft perfekt machen

Diese Herangehensweise wäre Xabi Alonso fremd, doch beim Bergfried gibt es einen speziellen Grund für den Fokus über den aktuellen Spieltag hinaus. „Da gibt es ja noch die Vorgeschichte mit dem wiederholten Hinspiel“, erinnert der Kapitän an die Partie aus dem November, die wegen eines Schiedsrichter-Fehlers neu angesetzt und dann 4:1 gewonnen wurde.

„Wir hatten den TFC vor der Saison eigentlich als stärksten Konkurrenten auf dem Zettel und nach dem Einspruch gegen die Hinspiel-Wertung wäre es eine besondere Genugtuung, gegen sie die Meisterschaft klarzumachen“.

Bevor es soweit ist, müssen Wilk und sein Team aber erstmal die schwarz-weiße Festung am Kolkrabenweg einnehmen. Auf ihrem Kunstrasen haben die Ehrenfelder alle 13 Punktspiele gewonnen. „Für uns als Mannschaft und für den ganzen Verein wäre das etwas Großes“, stellt Sven Wilk klar. „Und wir hätten es uns nach den letzten vergeblichen Versuchen auch verdient“.