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Entscheidung am letzten SpieltagRot-Weiss Köln steigt aus der Tennis-Bundesliga ab

Lesezeit 3 Minuten
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Dustin Brown erreichte mit Rot-Weiss am letzten Spieltag ein Unentschieden.

Köln – Nachdem der erste Schock überwunden war, versammelten sich Spieler und Verantwortliche des Kölner THC Stadion RW nochmal im eigenen Klubhaus in Müngersdorf. Obwohl die Tennisherren in ihrer sechsten Saison haarscharf, bitter und gefühlt unnötig aus der Bundesliga abgestiegen waren, aßen sie gemeinsam zu Abend und redeten sich den Frust von der Seele.

Nach neun langen Spieltagen hatte ein weniger gewonnenes Match gegen den Vorletzten und für die punktgleichen Acht-, Siebt- und Sechstplatzierten aus Krefeld, Aachen und Düsseldorf entschieden. Nicht nur am letzten Doppelspieltag freitags beim 2:4 zuhause gegen den Gladbacher HTC und dem finalen 3:3 am Sonntag beim HTC BW Krefeld war viel passiert. Insgesamt brachte die erste und hoffentlich auch einzige Corona-Saison viel Gesprächsbedarf. „Eigentlich war die Stimmung sogar ganz gut“, beschrieb Ralph Grambow das Abstiegs-Mahl, „wir haben den Klassenerhalt nicht am letzten Spieltag verpasst.“

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Adam Pavlasek muss mit seinem Team in die Zweite Liga.

Ob es das 0:6 im verlegten Sennelager-Spiel Mitte Juli war, oder die überraschenden Siege der Konkurrenten Aachen (4:2 gegen Großhesselohe) und Krefeld (5:1 in Rosenheim) am vorletzten Spieltag. Damit die Kölner, die schon Anfang August – vier Spieltage vor Schluss – sechs Pluspunkte hatten, absteigen konnten, musste schon viel zusammenkommen. Das 3:3 bei den ebenfalls akut bedrohten und mit ihrem italienischen Quartett besser besetzten Krefeldern ordnete Trainer Grambow in der Kategorie „sehr passabel“ ein. „Wir wussten, dass wir für einen Sieg zwei Einzel gewinnen müssen. In den Doppeln habe ich uns von vorneherein überlegen gesehen“, meinte der KTHC-Sprecher.

Vorentscheidender 0:2-Rückstand

Symptomatisch lief schon die erste Einzelrunde: Vor lautstarkem Krefelder Publikum lieferten sowohl Dustin Brown als auch der rekonvaleszente Tscheche Adam Pavlasek starke Matches an den Positionen zwei und vier ab. „Sie sind schwer reingekommen und haben jeweils den ersten Satz abgegeben. Dann kamen sie mit den gewonnenen zweiten Sätzen rein und haben leider in ihren Champions-Tiebreaks schnell die ersten sechs Punkte weggegeben.“ Binnen fünf Minuten entschieden sich die Matches von Brown gegen Federico Gaio (6:7, 7:5, 3:10) und Pavlasek gegen Andrea Arnaboldi (3:6, 6:3, 5:10) gegen Grambows Schützlinge. „Das 0:2 war der Killer“, sagte der Chefcoach.

Coppejans verkauft sich gut

Da konnte sich Kimmer Coppejans danach im Spitzeneinzel noch so gut verkaufen. Schon beim 2:4 gegen Gladbach am Freitag hatte der Belgier den einzigen Einzelsieg geholt und somit die KTHC-Flagge bis zum Doppel hochgehalten. Gegen Stefano Travaglia, der am Abschlusstag als einziger Profi in Krefeld in den Top-100 der Welt steht, gab es ein 4:6, 5:7 aus Rot-Weiss-Sicht.

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Aller Ehren wert war der 7:6, 6:0-Erfolg von Andrea Vavassori gegen seinen italienischen Landsmann und Namensvetter Collarini. Beim Stand von 1:3 steckten die Müngersdorfer nicht auf, sondern gewannen mit Vavassori/Pavlasek (6:7, 7:5, 10:2 gegen Gaio/Lorenzi) und Brown/Naw (6:4, 6:4 gegen Pellegrino/Arnaboldi) beide Doppel. Weil Düsseldorf 6:0 gegen Sennelager gewann und Aachen ein Match beim 1:5 in Gladbach holte, reichte es nicht.

Eine Nacht nach diesem Tiefschlag kündigte Ralph Grambow an: „Es ist ganz klar, dass wir direkt wieder hochgehen wollen. Wir halten die Mannschaft so gut es geht zusammen und verstärken sie eher noch.“