Köln/Neuss – Vor den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch hoffen viele Profi-Sportvereine auf weitere Schritte in die Richtung des Maximalziels: ausverkaufte Stadien und Hallen.
Der Chef der Basketball-Bundesliga, Stefan Holz, spricht von einem „Weg in die richtige Richtung.” Als hätten sie sich abgesprochen, wählte der Handball-Geschäftsführer Frank Bohmann eine identische Beschreibung des Wegs in die „richtige Richtung.”
Komplette Öffnung ab 20. März?
In einem ersten Beschlussvorschlag für die Bund-Länder-Gespräche am Mittwoch ist von einer Auslastung von 40 Prozent der jeweiligen Hallenkapazität ab dem 4. März die Rede, wobei die Personenzahl von 4000 nicht überschritten werden darf. In dem Vorschlag, der der dpa vorliegt, heißt es außerdem: „In einem dritten und letzten Schritt ab dem 20. März 2022 entfallen alle tiefgreifenderen Schutzmaßnahmen.” Inwieweit das für die Beschränkungen in den Stadien und Hallen gilt, ist jedoch offen, da es noch keinen konkreten Entwurf für das Beschlusspapier der Bund-Länder-Gespräche darstellt.
Die vielen unterschiedlichen Wendungen in etwa zwei Jahren Corona-Pandemie haben auch bei den Vereinen ihre Spuren hinterlassen und auch vor dem bevorstehenden Gipfel sind einige Funktionäre skeptisch. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat noch zurückhaltend auf die Pläne reagiert. Man müsse „die genauen Beschlüsse” abwarten, sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. „Doch natürlich wäre es sehr positiv und ein wichtiges Zeichen, wenn bei den Sportereignissen wieder mehr Zuschauer möglich sind.”
Bohmann warnt vor zu großen Erwartungen
Auch der 57-jährige Handball-Chef warnte vor zu großen Erwartungen. „Mit einem Fingerschnippen wird es nicht getan sein. Nicht überall werden die Zuschauer wieder strömen. Da werden wir an der einen oder anderen Stelle nacharbeiten müssen”, sagte Bohmann. Die Vereine würden sich immer noch im Krisenmodus befinden und sie sehnten nach dem normalen Geschäft. Obwohl der HBL-Geschäftsführer wegen der Pandemie noch einige Spielausfälle erwartet, äußerte er sich aber grundsätzlich zuversichtlich: „Ich denke, wir werden bis zum Saisonende gut durchkommen.”
Insgesamt sieht Holz die Basketball-Liga bislang gut durch die Saison gekommen. „Darauf hätte ich zu Beginn der Omikron-Welle nicht gewettet. Das ist nicht einmal ein blaues Auge, mit dem wir bislang davongekommen sind”, sagte der BBL-Boss. Mit der bisherigen Zahl der nachzuholenden Begegnungen käme man sehr gut klar.
Wie bereits gestern berichtet wurde, dürfen die Vereine der Fußball-Bundesliga auch auf die Zulassung von deutlich mehr Zuschauern von bis zu 25 000 ab dem 4. März hoffen. Eine Auslastung von 60 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität dürfe dabei aber voraussichtlich nicht überschritten werden.
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