Seit der 18-Jährige Profifußball spielt, überragt er im Angriff von Viktoria Köln. Bald wird das Märchen beim FC weitergehen – egal in welcher Liga.
Torflaute beim FC5 Gründe, warum Said El Mala beim 1. FC Köln einschlagen wird

Said El Mala verzückt Viktoria Köln seit gut einem Jahr mit konstant starken Leistungen in der Dritten Liga. Im Sommer geht es für das Talent zum 1. FC Köln. Die Voraussetzungen dort könnten kaum besser sein.
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Der aktuell beste Flügelstürmer des 1. FC Köln spielt bei Viktoria Köln. Was sich nach einer steilen These anhört, ist beim näheren Hinsehen recht offensichtlich: Der 18-jährige Said El Mala traf am Samstag im Drittliga-Spiel gegen die SpVgg Unterhaching einmal mehr sehenswert und wirbelte die Gegner mit seinen Dribblings immer wieder durcheinander. Beim FC dagegen kommt viel zu selten Torgefahr auf.
Es scheint: Lässt man das junge Sturm-Talent im Sommer auch beim 1. FC Köln direkt von der Leine, bahnt sich womöglich das größte Kölner Ding seit Lukas Podolski an – aus den folgenden Gründen.
1. Ein Fußball-Märchen von null auf Hundert
Vor rund einem Jahr feierte Said El Mala bei Viktoria Köln als 17-Jähriger sein Startelf-Debüt – und wurde sofort zum Blickfang. Ein Ziehen mit der Sohle, ein kurzer Antritt, ein wuchtiger Abschluss: der tolle Treffer gegen den VfB Lübeck geht seitdem viral. „Sieht geil aus“, kommentierte El Mala bei Magenta-Sport anschließend vergnügt.

Jubel nach dem Debüt-Tor: Said El Mala nutzte seinen ersten Startelf-Auftritt und ist seitdem fester Bestandteil der Kölner Viktoria.
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Seitdem verzückt der junge Linksaußen die 3. Liga. Vor zwei Jahren spielte Said mit seinem Bruder Malek noch beim TSV Meerbusch in der U17. Ausgebildet wurden beide in Gladbach.
Im Sommer 2024 schlossen sich die Brüder dem 1. FC Köln an. Während beim ebenfalls hoch veranlagten Malek El Mala noch ein weiteres Leihgeschäft mit Viktoria Köln möglich erscheint, soll Said die FC-Offensive in der kommenden Saison sicher verstärken.
2. Starke Physis mit viel Gefühl
Nimmt Said El Mala mit dem Ball am Fuß einmal Anlauf, ist er kaum zu stoppen. Es gibt wohl keinen Namen, den Kommentatoren oder Fußball-Liveticker der Dritten Liga so oft nennen müssen, weil über die linke Seite der Viktoria dermaßen regelmäßig die Post abgeht. Neun Tore und fünf Vorlagen sind bereits tolle Saison-Werte. Sie spiegeln jedoch nicht die Konstanz wider, mit der El Mala seine Gegenspieler unter Druck setzt.

Von der eigenen Torauslinie quer über den Platz: Gegen 1860 München gelang Said El Mala im Februar 2025 ein fantastisches Tor.
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Der Profi ist dabei nicht nur schnell, sondern mit 1,86 Meter auch noch äußerst kräftig unterwegs. Zudem ist El Mala in einer Form beidfüßig, wie sie nur selten zu sehen ist. Für seine Ballannahme und Mitnahme scheint er mehr Optionen zu haben als andere Profis. Das Zusammenspiel seiner Talente wird im Tempodribbling besonders explosiv: Der 18-Jährige treibt den Ball im Wechsel beider Füße nach Belieben, wie er etwa vor seinem Tor gegen 1860 München unter Beweis stellte.
3. Selbstbewusstsein mit Jubel-Faktor
Und dann ist da noch das Selbstverständnis, mit dem Said El Mala auf dem Feld steht. Zu einem Vergleich, sagen wir mit Stürmer-Superstar Cristiano Ronaldo, muss man sich an dieser Stelle zwar nicht hinreißen lassen. Doch jeder weiß, dass bei solchen Stars, neben Talent am Ball, noch etwas besonders hervorsticht: riesiges Selbstbewusstsein.

Selbstbewusst in jungen Jahren: Said El Mala jubelt nach einem Treffer mit seinen Mannschaftskollegen von Viktoria Köln.
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Ein solches versprüht El Mala in seinen Aktionen sowie beim Torjubel. Diverse Techniken der Freude sind da schon gesichtet worden, wie etwa ein hüpfender Fortnite-Tanz oder auch mit Händen lässig in den Shorts vergraben. Gemäß der Regel: Nur wer davon ausgeht, dass er auch trifft, legt sich einen Jubel zurecht.
Nach seinem vierten Saisontor wurde El Mala etwa auf einer Viktoria-Pressekonferenz gefragt, wie es denn für ihn laufe. „Extrem gut, hätte ich nicht gedacht“, sagte er an der Seite von Trainer Olaf Janßen, um dann mit einem Lächeln nachzuschieben: „Hätten auch mehr Tore sein können.“
4. Ein Spielertyp, der dem 1. FC Köln fehlt
Um es klar zu sagen: Die Flügelstürmer im Kader des 1. FC Köln heißen aktuell Linton Maina und Marvin Obuz. Und das war es dann auch. Maina, der aktuell verletzt fehlt, wurde von FC-Trainer Gerhard Struber zumeist als zweiter Stürmer eingesetzt. Obuz, gelernter Rechtsaußen, spielt derweil keine Rolle beim FC. Und beide verfügen kaum über das Gesamtpaket eines Said El Mala.
Dann wären da noch Florian Kainz als gelernter Linksaußen, der aber längst nur noch sporadisch dort eingesetzt wird, weil dessen Spritzigkeit verloren zu sein scheint. Und Jan Thielmann, der wiederum zum Rechtsverteidiger umgeschult wurde.

Bei einem Testspiel im Juli 2024 steigen Steffen Tigges und Said El Mala zu einem Zweikampf um den Ball hoch. Während Tigges die Erwartungen beim FC nie erfüllen konnte, wird El Mala ab Sommer 2025 die Chance bekommen, am Geißbockheim aufzutrumpfen.
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Der FC hat in der 2. Bundesliga nicht umsonst große Probleme, konstant Torgefahr zu entfachen und insofern einen großen Bedarf an Spielern, die in der Lage sind, mit mutigen Aktionen auf der Außenbahn für Torgefahr zu sorgen. El Mala ist ein solcher Spieler und dürfte im Sommer beim FC beste Voraussetzungen vorfinden, um sich in die Mannschaft zu spielen – ganz egal in welcher Liga.
In Anbetracht des Talents von Said El Mala und dessen Exklusivität, muss sogar die Frage erlaubt, warum der 18-Jährige nicht schon im Winter in den Profi-Kader des 1. FC Köln beordert wurde. Die Möglichkeit, den im Sommer 2024 verpflichteten und zur Viktoria zurück verliehenen Profi zum FC zu holen, war gegeben. FC-Sportchef Christian Keller sagte dazu: „Uns war klar, dass es für seine Entwicklung das Beste ist, die Saison bei der Viktoria zu Ende zu spielen. Er hat dort ein gutes Trainerteam, ein ruhiges Umfeld und damit beste Bedingungen, sich zu entwickeln.“
5. El Malas echte Zukunft in Köln
Immerhin: Christian Keller hat erst kürzlich öffentlich erklärt, dass er Said El Mala den Sprung zu den FC-Profis im Sommer absolut zutraut. „Er bringt alles mit, um sich auf höchstem Niveau durchzusetzen“, so Keller.
Gemessen an den bislang gebotenen Auftritten des Youngsters in der 3. Liga, für die U-19-Nationalmannschaft, sowie beim beachtlichen Testspiel gegen den FC im Januar, erscheint das sogar noch zaghaft eingeschätzt. Dass der Manager den Druck von seinem Talent aber fernhalten will, liegt in der Natur der Sache.
Zudem hat der 1. FC Köln in der weiteren Entwicklung des jungen Spielers tatsächlich Zeit. El Mala kommt mit einem Vertrag bis 2029 zum FC. Das ist beachtlich und stellt sicher: Wenn der Überflieger beim 1. FC Köln einschlägt, wird der Verein nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich davon profitieren.