Die Höhenberger setzen ihre Abwärtsfahrt fort und verlieren verdient mit 1:3 gegen Aufsteiger SSV Ulm.
Dritte LigaViktoria Köln schlittert nach haarsträubenden Fehlern tiefer in die Krise
Nur ein Sieg aus den vergangenen acht Partien, hinzu 17 Gegentore in den letzten sechs Spielen kassiert – es ist ein niederschmetterndes Zwischenzeugnis für den so furios in die Saison gestarteten FC Viktoria Köln.
Auch gegen Aufsteiger SSV Ulm gelang dem Team von Trainer Olaf Janßen am Wochenende nicht der erhoffte Turnaround; entsprechend bedient war der Chefcoach nach dem 1:3 (0:2) am Samstagnachmittag, das gleichbedeutend war mit der zweiten Heimpleite in Folge, „Im Moment fehlt uns einfach das Vertrauen in unser Spiel“, sagte der 57-Jährige. „Unter dem Strich war es eine verdiente Niederlage.“
Franz Wunderlich sieht ein mentales Problem beim FC Viktoria Köln
Gerade in der Defensive präsentiert sich der FC Viktoria in diesen Tagen vogelwild, verteidigt unzureichend und leistet sich haarsträubende Fehler im Aufbauspiel. Kölns Sportvorstand Franz Wunderlich hat als Ursache für die Ergebniskrise auch ein mentales Problem bei der Mannschaft ausgemacht: „Im Moment spielt sich einiges im Kopf ab. Wir haben nicht das aller größte Selbstvertrauen und befinden uns in einer schwierigen Phase.“
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Zu allem Überfluss musste Kapitän Moritz Fritz bereits nach einer guten halben Stunde den Platz aufgrund von Knieproblemen verlassen, obendrein kassierten gleich drei Höhenberger Fußballer die fünfte Gelbe Karte: Michael Schultz, Stefano Russo und Luca Marseiler fehlen ihrer Mannschaft am nächsten Sonntag in der Begegnung beim Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg.
Zwei frühe Nackenschläge für Viktoria Köln in Ulm
Bei klirrender Kälte hatten sich die knapp 3000 Zuschauer gerade einmal mit den unwirtlichen äußeren Bedingungen angefreundet, als es aus Kölner Sicht bereits zwei Gegentreffer zu beklagen gab. Offenbar konnte auch Olaf Janßen mit den frühen Nackenschlägen kaum etwas anfangen und meinte: „Das Spiel hat noch nicht mal begonnen, da steht es schon 2:0 für Ulm.“
Es waren, wie so häufig in den letzten Spielen, Tore der höchst vermeidbaren Sorte: Bei der Ulmer Führung durch Leonardo Scienza wurde der Gäste-Angreifer freundlich von Patrick Koronkiewicz und dem schwachen Michael Schultz begleitet, durfte anschließend locker vollenden und jubelnd abdrehen (5.).
Die Viktoria hatte kaum Luft geholt, da hatte erneut der umtriebige Scienza auf 2:0 erhöht (12.), zuvor hatte Geburtstagskind Jeremias Lorch dem Torschützen die Kugel aufgelegt, anstatt sie wegzuschlagen.
André Becker verwandelt Abpraller zum 1:2
Zwar berappelte sich Köln anschließend und hatte durch Donny Bogicevic nach einer Viertelstunde die Chance zum Anschluss, spätestens in der Schlussphase der ersten Halbzeit hätte der SSV die Begegnung jedoch entscheiden können, beließ es indes bei einer Zwei-Tore-Führung zur Pause.
Weil die Donaustädter den FC Viktoria im Spiel hielten, durften die schlingernden Gastgeber weiter am Geschehen teilnehmen, und kamen gar zurück: Zunächst hatte der für Fritz eingewechselte David Philipp den Ball an den linken Pfosten bugsiert, den Abpraller verwandelte der ansonsten blasse Mittelstürmer André Becker zum 1:2 (51.).
Es brach die beste Phase der Höhenberger an, erneut Becker (54.) und Verteidiger Christoph Greger, der aus der Drehung an SSV-Keeper Christian Ortag scheiterte (58.), verpassten jedoch den möglichen Ausgleich. „In der zweiten Hälfte haben wir ein gutes Gesicht gezeigt“, befand Janßen. „Da hätte das 2:2 fallen können.“
Nach einem Aussetzer von Donny Bogicevic gelingt Ulm das 3:1
Ein erneuter individueller Aussetzer, dieses Mal von Donny Bogicevic, besiegelte Viktorias Niederlage endgültig. Der Kölner Mittelfeldspieler spielte Nicolas Jann das Spielgerät perfekt in den Fuß, die Hereingabe verwertete Lucas Röser zum Endstand (81.).
In den ungemütlichen Herbst- und den nahenden Adventstagen sollte dem FC Viktoria der Umschwung dringend gelingen – ansonsten könnten es ungemütliche Weihnachten werden für Olaf Janßen und sein Team.
FC Viktoria: Voll – Schultz, Fritz (37. Philipp), Greger - Koronkiewicz, Lorch, Russo, Handle (75. May) - Bogicevic (85. Najar), Marseiler - Becker (75. Mustafa). – Zuschauer: 2909. – Tore: 0:1, 0:2 Scienza (5./12.), 1:2 Becker (51.), 1:3 Röser (81.).