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Nach FehlstartFC Viktoria gegen Mannheim unter Druck

Lesezeit 3 Minuten
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Viktorias Stürmer Timmy Thiele hofft auf den ersten Saisonsieg im Heimspiel gegen Mannheim. 

Köln – Entgegen seiner Gepflogenheiten versammelte Olaf Janßen seine Fußballer am letzten Wochenende nicht im inzwischen lieb gewonnenen Spielerkreis. Der Trainer des FC Viktoria Köln hatte sich spontan anders entscheiden und schickte die Spieler zu den eigenen Fans. Nach der 1:3-Niederlage beim SC Verl bedankten sich die Aktiven für den Support der mitgereisten Schlachtenbummler, und womöglich schwang bei ihnen ein Stück weit schlechtes Gewissen mit für einen in der zweiten Hälfte überaus dürftigen Vortrag. „Die Unterstützung unserer Anhänger war vor, während und nach dem Spiel unglaublich, und das trotz unserer zweiten Halbzeit“, bedankte sich Janßen bei Viktorias Fans für deren Beistand im Sportpark Lotte, etwa 200 Kilometer von der Domstadt entfernt.

Vogelwilde Viktoria

Weniger zufrieden war der 54-Jährige mit der Darbietung seines Teams, das zum dritten Mal in dieser Saison eine Führung aus der Hand gegeben hatte und den Gegner später zum Toreschießen einlud. „Es wurde nach unserer guten Anfangsphase vogelwild, wir haben nicht mehr verteidigt, es war ein Ausfall aller Systeme“, analysierte Janßen scharf. Gerade der eigene Strafraum gerät aktuell zu einer höchst kritischen Zone, in der der ein oder andere offenbar auch den Überblick verliert. „Wir schauen im Sechzehner zu, das ist aber nicht das Problem der Abwehr, sondern der ganzen Mannschaft“, mahnt der Trainer seine Akteure zu mehr Aufmerksamkeit im Verteidigen. „Wir müssen unsere Box sauberer beschützen, auf der anderen Seite aber trotzdem aktiv sein.“

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Gelegenheit, es besser zu machen, hat der FC Viktoria am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SV Waldhof Mannheim. „Entscheidend wird sein, dass wir da wieder ein anderes Gesicht zeigen“, fordert Sportvorstand Franz Wunderlich Kölns Fußballer zu mehr Geschlossenheit auf. Obwohl die Höhenberger nur einen Punkt auf dem Konto haben, behält Wunderlich die Ruhe: „Uns war klar, dass es gerade zu Beginn nicht einfach wird“, nimmt der 57-Jährige die Spieler in Schutz. „Auch, wenn wir weit davon entfernt sind, alles schön zu reden, müssen wir trotzdem ruhig bleiben.“

Marco Höger verstärkt Gegner Mannheim

Gerade Mannheim taugt vortrefflich für den Turnaround: Der Gegner reist mit dem einstigen Viktoria-Trainer Patrick Glöckner nach Höhenberg, zudem spielen seit letztem Jahr Marcel Gottschling und Hamza Saghiri in der Kurpfalz, beide standen auch schon bei der Viktoria unter Vertrag. Und dann ist da ja noch Marco Höger: Erst vor zwei Wochen wechselte der defensive Mittelfeldspieler vom 1. FC Köln nach Mannheim und spielt nun nicht mehr Bundesliga, sondern Dritte Liga. Es dürften am Wochenende reichlich Emotionen auf dem Platz sein, wobei Waldhof ebenfalls noch auf den ersten Sieg in der Liga wartet. „Mannheim hat eine gute Struktur im Spiel und viel individuelle Qualität in der Offensive“, spricht Olaf Janßen mit Respekt von den Gästen. Darüber hinaus versteht er sich auch mit dem Waldhofer Trainer blendend: Glöckner arbeitete einst beim FC St. Pauli als Assistent von Janßen, von Januar bis Mai 2018 in der gleichen Position beim FC Viktoria und anschließend noch als Chefcoach im Rechtsrheinischen. „Wir schätzen uns sehr und sind regelmäßig im Austausch“, freut sich Kölns aktueller Trainer auf ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Assistenten. Personell sieht es nicht allzu rosig bei den Rechtsrheinischen aus: Mittelfeld-Regisseur Federico Palacios (Fersenprellung) wird erneut fehlen, auch die Einsätze von Timmy Thiele (Adduktorenprobleme) und Youssef Amyn (Knieprellung) sind fraglich.