Die Höhenberger setzen sich dank David Philipp 1:0 in München durch.
Dritte LigaOlaf Janßens „intime Gespräche“ zeigen Wirkung – Viktoria Köln schlägt 1860
Es wurde viel gesprochen unter der Woche in Höhenberg: Nach dem desaströsen 0:3 am letzten Montag gegen die U 23 des SC Freiburg bestand bei Viktorias Fußballern Redebedarf. Offenbar haben die Gespräche gefruchtet: Nach einer stabilen Mannschaftsleistung und dank einer gut sortierten Defensive siegten die Kölner beim krisengeschüttelten Traditionsverein TSV 1860 München verdient mit 1:0 (1:0).
Trainer Olaf Janßen führte den Erfolg des Willens vornehmlich auf die Besprechungen in den Tagen zuvor zurück: „Entscheidend war, dass wir in der Woche sehr intime Gespräche hatten. Die Mannschaft unter sich und wir mit den Jungs. Wir haben an ein paar Stellschrauben gedreht, das hat man gesehen.“
Kein Trainer-Effekt bei 1860 München
München war der Aufbaugegner schlechthin: Die Löwen haben in den letzten zwölf Partien nur einmal gewonnen, inzwischen seit 315 Minuten kein Tor mehr zustande gebracht und aus lauter Not am Montag einen neuen Trainer präsentiert: Der Italiener Maurizio Jacobacci (60), gänzlich unerfahren in der Dritten Liga, soll Sechzig wieder in die Spur zurückbringen; nach dem mutlosen Spiel am Wochenende hat der adrett daher kommende Fußballehrer wohl mehr Arbeit vor sich als ihm lieb sein dürfte.
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An der ausverkauften Grünwalder Straße begannen beide Teams wild und zerfahren, nach spätestens 20 Minuten war die Viktoria aber im Takt: Marcel Risse, der für den angeschlagenen Mike Wunderlich (Zehenverletzung) in die Startelf gerückt war und sich erstmalig seit Oktober wieder von Beginn an präsentieren durfte, war im ersten Abschnitt an allen guten Kölner Aktionen beteiligt: Robin Meißner verpasste eine wohl getimte Vorlage des Standardspezialisten knapp, ein Fernschuss von Risse verfehlte knapp das Münchener Tor, nach einer halben Stunde verpasste David Philipp eine Hereingabe des 33-Jährigen um Haaresbreite.
David Philipp erzielt Viktoria Kölns Siegtreffer
Risse war Viktorias auffälligster Spieler, den entscheidenden Treffer des Nachmittags markierte aber ein anderer: Einen Abstoß von Keeper Ben Voll verlängerte Meißner mit dem Hinterkopf exakt in den Lauf von Philipp, der die Kugel humorlos an 1860-Torsteher Marco Hiller vorbei ins Tor bugsierte (41.).
Philipp, der aufgrund einer Wadenverletzung monatelang ausgefallen war, konnte sein Glück kaum fassen: „In diesem Stadion zu gewinnen, ist eine große Freude“, befand der gebürtige Hamburger. „Ich konnte meine Chance heute nutzen, darüber bin ich sehr froh.“
Auch nach Wiederanpfiff agierten die Löwen ohne Selbstvertrauen und brachten die Gäste kaum in Verlegenheit. Mit ein wenig mehr Cleverness hätte die Viktoria gegen überforderte Münchener gar nachlegen können. Am Ende des Nachmittags hatte ein Großteil der Zuschauer in der ausverkauften Arena genug gesehen: „Wir sind Löwen und ihr nicht!“, skandierten die enttäuschten Sechzig-Fans.
Zwei freie Tage für die Spieler von Viktoria Köln
Olaf Janßen spendierte seinem Team derweil zwei freie Tage. Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) erwarten die Höhenberger den FSV Zwickau und somit einen Gegner mit größten Abstiegssorgen.
FC Viktoria: Voll – Siebert, Dietz, Schultz – Handle (84. Lankford), Fritz, Sontheimer, May - Risse (78. Saghiri) – Philipp (66. Marseiler), Meißner (78. Becker). – Zuschauer: 15.000 (ausverkauft). – Tor: 0:1 Philipp (41.).