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Nach 3:1 gegen DuisburgViktoria Köln entfernt sich vom Abstiegskampf

Lesezeit 3 Minuten
TimmyT

Timmy Thiele (rechts) zeigt gegen Duisburg eine starke Partie und erzielt den Treffer zum 2:0.

Köln – Mike Wunderlich hat in seiner langen Karriere ja schon einiges erlebt. So etwas wie am frühen Samstagnachmittag aber auch noch nicht: Es lief die achte Minute des Drittliga-Spiels zwischen Viktoria Köln und dem MSV Duisburg, als der Himmel seine Schleusen öffnete. Nicht etwa Regen prasselte auf den tiefen Rasen des Höhenberger Sportparks, sondern Hagelkörner, die fast so groß wie Golfbälle waren. Im Nu war das Spielfeld in ein spektakuläres Weiß getüncht, Schiedsrichter Max Burda (Berlin) schickte daraufhin beide Mannschaften in die Kabinen. „Es war das erste Mal in meiner Laufbahn, dass es einen Hagelschauer mit Spielunterbrechung gegeben hat“, sagte Wunderlich knapp zwei Stunden später nach einem beeindruckenden 3:1 (2:1) gegen den MSV.

Etwa fünf Minuten harrten die Kontrahenten im Schutz der Katakomben aus; der FC Viktoria hatte die kurze Unterbrechung offenbar besser verkraftet und stürmte anschließend wie besessen auf verdutzte Duisburger ein. Womöglich auch, weil auf dem Trainerstuhl der Gäste Pavel Dotchev Platz genommen hatte. Der Bulgare war am 24. Januar als Kölner Coach freigestellt worden und kehrte sieben Wochen später an seine alte Wirkungsstätte zurück – als Trainer des MSV. Das Treffen mit seiner alten Liebe hatte sich Dotchev anders vorgestellt: „Wir haben viel zu einfach die Gegentore bekommen“, kritisierte der 55-Jährige sein neues Team, das er am 1. Februar übernommen hat.

JubelMike

Kapitän Mike Wunderlich (M.) bereitet zwei Tore vor und erzielt eines selbst.

Olaf Janßen, sein Nachfolger in Köln, strahlte nach dem dritten Sieg binnen sieben Tagen über beide Ohren und meinte: „Pavel hat mir eine intakte Mannschaft hinterlassen. Wir haben Mentalität und Teamgeist gezeigt. Das ist schon klasse.“

Freie Tage als Belohnung

Als Belohnung für den Erfolg gab Janßen seinen Fußballern zwei Tage frei; eine durchaus angebrachte Anerkennung, immerhin haben sich die Höhenberger in kurzer Zeit aus dem tiefen Abstiegsmorast ins Tabellenmittelfeld vorgearbeitet. Einer überragte an diesem meteorologisch wechselhaften Tag tatsächlich alle: Mike Wunderlich bereitete die ersten beiden Treffer durch Lucas Cueto, der eine Hereingabe des Kapitäns in den linken Torwinkel beförderte (23.), und Timmy Thiele, der Wunderlichs Pass in die Tiefe mit einem Treffer unter die Querlatte veredelte (35.), herausragend vor und traf später selbst zur Entscheidung (81.).

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Am Ende lagen sich alle Viktorianer in den Armen und gaben Pavel Dotchev artig die Hand. Und einer durfte sich über sein Profidebüt freuen: Der 17-Jährige Youssef Amyn startete für den angeschlagenen Marcel Risse (Zerrung) und durfte sich eine Halbzeit lang im Seniorenbereich probieren.

Viktoria: Mielitz - Koronkiewicz, Schultz, Rossmann, Handle - Fritz, Klefisch - Amyn (46. Holzweiler), Wunderlich, Cueto (73. Holthaus) - Thiele (73. Kyere). – Tore: 1:0 Cueto (23.), 2:0 Thiele (35.), 2:1 Tomic (41.), 3:1 Wunderlich (81.).