Die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen hat sich von der Abstiegszone der Dritten Liga distanziert. Einer der Erfolgsgaranten ist der 21-jährige Torhüter Ben Voll.
Nach 2:0 beim BVB IIViktoria Köln richtet den Blick nach oben
Nach dem dritten Sieg in Folge und der sechsten Auswärtspartie in Serie ohne Niederlage strahlte Ben Voll über beide Ohren. Der Torhüter des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln war einer der Garanten für den letztlich verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg seiner Mannschaft bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund.
Der gebürtige Bergisch Gladbacher hatte nach einer guten Stunde einen Elfmeter von Dortmunds Justin Njinmah mit Bravour entschärft (66.), umso glücklicher war das 21-jährige Talent nach insgesamt 93 Minuten Schwerstarbeit: „Es war eine unfassbare Kampfleistung von uns“, bemerkte der Keeper in gewohnt sachlicher Manier. „Beim Strafstoß habe ich lange gewartet und auch das nötige Glück gehabt.“
Das Matchglück haben aktuell aber auch die Mitspieler von Ben Voll gepachtet: Erst in den Schlussminuten sicherten sich die Höhenberger auf dem ziemlich tiefen Rasen im Wuppertaler Stadion am Zoo weitere drei Punkte, die sie immer weiter in höhere Tabellen-Gefilde spülen.
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Gerade in der ersten Halbzeit war Köln dominant und bemüht um Spielstruktur. Die beste Gelegenheit für die Viktoria hatte David Philipp, dessen Schuss von der Strafraumkante knapp über das BVB-Gehäuse zischte (28.). Das Team von Trainer Olaf Janßen war also gut im Spiel, allein die Effizienz im Abschluss fehlte noch.
Ein von Viktorias Abwehrhüne Jamil Siebert verschuldeter Elfmeter erweckte zuvor harmlose Dortmunder wieder zum Leben: Der junge Verteidiger ruderte nach Ansicht von Schiedsrichter Patrick Hanslbauer etwas zu arg mit seinen Armen, anschließend rettete Voll stark gegen BVB-Pechvogel Njinmah. Der Dortmunder Nachwuchs hatte dennoch Lunte gerochen und erarbeitete sich eine weitere riesige Möglichkeit durch Can Özkan, der das Kölner Tor nach einer Ecke um Haaresbreite verfehlte (72.).
Aber der FC Viktoria hatte am Dienstagabend im Bergischen, wo Dortmund II aufgrund eines Umbaus des eigenen Stadions „Rote Erde“ insgesamt drei Heimspiele austragen musste, das Glück auf seiner Seite: Der eingetauschte Luca Marseiler setzte sich auf dem Flügel im Eins gegen Eins raffiniert durch, schlug die Kugel auf Simon Stehle, der per Grätsche die späte Führung erzielte (84.). Es war der erste Drittliga-Treffer des gebürtigen Spaniers, sein Coach war anschließend voll des Lobes und meinte: „Er ist immer gierig, gibt immer Gas. Er ist einfach ein toller Junge.“
Das zweite und entscheidende Tor in Wuppertal hatte der Höhenberger Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz eingeleitet: Der Distanzschuss des 31-Jährigen wurde von Dortmunds Niklas Dams unhaltbar für dessen Torwart Marcel Lotka in den eigenen Kasten abgefälscht (87.), dann war Schluss und auch Olaf Janßen konnte sich diebisch freuen über den Erfolg in der Fremde: „Wir haben erneut kaum Torchancen zugelassen und trotz des tiefen Platzes versucht, Fußball zu spielen“, befand der Kölner Trainer zufrieden. „Die Mannschaft ist total überzeugt von sich. Es ist eine sehr gute Gruppe.“
Im letzten Meisterschaftsspiel vor der langen Winterpause erwartet die Viktoria am Sonntag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) die SpVgg Bayreuth, den abstiegsbedrohten Aufsteiger. Die Kölner hingegen können sich allmählich mit anderen Dingen als Abstiegskampf beschäftigen.
FC Viktoria: Voll – Siebert, Dietz, Greger – Sontheimer - Koronkiewicz, Saghiri (86. Fritz), Philipp (70. Stehle), Handle – Becker (80. Lankford), Meißner (70. Marseiler). – Zuschauer: 540. – Tore: 0:1 Stehle (84.), 0:2 Dams (87./Eigentor).