Die Zukunftsaussichten sind gut für die deutsche Elf, die auch ohne feste Achse bestens funktioniert.
Zum Abschluss des LänderspieljahresNagelsmann hat die Mannschaft zurück in die Herzen der Fans geführt
Es ist bedauerlich, dass vom Länderspieljahr 2024 vor allem die einzige Niederlage in Erinnerung bleiben wird. Das zweifelhafte Wirken des Schiedsrichters macht es weiterhin schwierig, Frieden zu schließen mit dem Aus bei der Heim-EM. Dabei war die Partie eine hinreißende, Deutschland hatte den späteren Champion am Rand der Niederlage. Kein Grund also, sich zu grämen. Im Gegenteil könnte dieser brachiale Rückschlag eines Tages als Erklärung dafür herhalten, sollte ein historischer Kontext konstruiert werden müssen, um etwa einen WM-Triumph 2026 zu erklären.
Abgesehen von der einen Niederlage gegen Spanien bleiben vom Jahr 2024 elf Siege und vier Unentschieden. Die Mannschaft überwintert in der Nations League, hat Aussichten auf die erstmalige Teilnahme am Finalturnier – vielleicht sogar im eigenen Land.
Die aktuelle DFB-Elf unterscheidet sich dabei deutlich von ihren Vorgängern. Derzeit ist Deutschland das Gegenteil einer Turniermannschaft; die Stärken liegen vollkommen anders als in den Jahren zuvor. Völlig ungewohnt ist etwa, dass nicht einmal der Torhüter feststeht. Davor sind momentan zwar Jonathan Tah und Antonio Rüdiger soweit gesetzt. Doch im Mittelfeld ist mit Blick auf die WM offen, wer die Achse bilden wird.
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Das ist jedoch nicht weiter wichtig. Denn statt einer Achse verfügt die aktuelle Generation über einen Angriff, der zwar ohne Basis nicht funktionieren kann. Doch scheint es, als genüge Solidität in den hinteren Reihen, um mit der Brillanz im vorderen Drittel jeden Gegner vor unlösbare Aufgaben zu stellen.
Wirtz und Musiala eilen von einer Entwicklungsstufe zur nächsten
Denn Florian Wirtz und Jamal Musiala erreichen mit jedem Spiel neue Entwicklungsstufen, in Echtzeit und vor den Augen der staunenden Fußballwelt. Hinzu kommt Kai Havertz, der Spielen aus dem Verborgenen eine Richtung zu geben versteht und vor allem dann auffällt, wenn er mal fehlt. Mit diesen Ausnahmespielern ist es zwar nicht egal, wer hinten die Bälle hält. Doch ist es denkbar, dass Deutschland den nächsten Titel gewinnt, ohne den besten Torwart der Welt zu haben.
Seine Ausnahmespieler verschaffen Julian Nagelsmann die Möglichkeit, in Ruhe nach seiner Achse zu suchen. Der Bundestrainer hat die deutsche Elf zurück in die Herzen ihrer Fans geführt, indem er in der schlimmsten Niederlage Emotionen zugelassen hat. Nagelsmann hat eine Berufung gefunden. Auch er blickt auf ein gutes Jahr zurück.