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Kölner Museum auf RädernMobile Ausstellung bringt Geschichte in die Veedel

Lesezeit 3 Minuten

Die vier jungen Besucher durften die Ausstellungsstücke schon einmal testen.

Köln – Wie sähe Ihr Stadtteil aus, wenn Sie ihn selbst bauen könnten? Was wissen Sie über die Orte in Ihrer Nachbarschaft, die etwas über die Vergangenheit erzählen? Diesen Fragen widmet sich ein neues Projekt des Kölner Museumsdienstes mit dem Namen „Museum in der Box“. Der Clou: Die Besucher müssen nicht in ein Museum in die Innenstadt gehen, sondern das Museum, das in einem E-Bus transportiert wird, kommt mit wechselnden Ausstellungen in die Kölner Viertel. Auftakt ist im November 2020 ein Einsatz in der Kölner Südstadt. In Zusammenarbeit mit dem Bürgerhaus Stollwerck werden Workshops mit verschiedenen Zielgruppen durchgeführt.

Ein Fokus des Projektes liegt auf den jungen Kölnern. „Mit diesem Projekt wollen wir vor allem Kinder und Jugendliche erreichen, die bislang wenig oder gar nicht mit den Kölner Museen und ihren Inhalten in Berührung gekommen sind“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Präsentation des Projekts im Rautenstrauch-Joest-Museum. „Die Teilhabe am kulturellen Geschehen unserer Gesellschaft ist sowohl für die eigene persönliche Entwicklung als auch für die Entwicklung eines positiven Gemeinschaftsgedankens von großer Bedeutung “, ergänzte Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach.

Kindern und Jugendlichen Geschichte nahebringen

Vor Ort könnten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit den Ausstellungsgegenständen auseinandersetzen, so der Direktor des Museumsdienstes, Matthias Hamann. Auch „wir helfen“ unterstützt das Projekt finanziell. „Das Kunstmobil ist eine tolle Idee“, sagte Geschäftsführer Karl-Heinz Goßmann. Denn die Erfahrung zeige, dass Kinder und Jugendliche Kunstprojekte besonders gut annähmen.

Alles zum Thema Henriette Reker

Damit die Exponate in die Viertel kommen, hatte der Projektpartner Regionalverkehr Köln GmbH einen batteriebetriebenen Bus herstellen lassen und zur Verfügung gestellt. Das Fahrzeug ist mit Solarpanels versehen und produziert eigenen Strom.

Der E-Bus vor dem Rautenstrauch-Joest-Museum

Für das Projekt wurden auch Boxen entwickelt, die als Behälter für Ausstellungsstücke und als Bühne dienen können, erläuterte Projektleiterin Julia Müller vom Museumsdienst. In ihnen werden etwa Nachbildungen antiker und mittelalterlicher Gefäße und Lampen sowie Kaffeekannen, eine Hausnummer und ein Wählscheibentelefon transportiert. Alle diese Gegenstände gehören zur Schau „Wohnen in Köln“, die auch auf die Vergangenheit der eigenen vier Wände eingeht. Das Projekt wurde in einer Pilotphase bereites in mehreren Stadtteilen in Schulen, Kitas und Jugendzentren getestet.

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Die Schüler der Grundschule Weimarer Straße widmeten sich den eigenen vier Wänden. Mit Museumspädagogen untersuchten die Kinder, wie sich das Zuhause der Kölner in den letzten Jahrhunderten verändert hat. Zu Beginn wurden geheimnisvolle „Mystery-Boxen“ ausgepackt. Die darin enthaltenen Objekte durften von jedem Kind ausgiebig untersucht und ausnahmsweise in die Hand genommen werden: Alltagsgegenstände wie Öllampen und Krüge aus der Römerzeit und dem Mittelalter, eine modernere Wärmflasche. Im zweiten Teil des Workshops konnten alle Teilnehmer, die eigenen vier Wände selbst gestalten. In einer „Möbelwerkstatt“ wurden Möbelstücke für die Familie entworfen und gebastelt.

So können Sie helfen

Mit „wir helfen: dass auch Du dazugehörst“ bitten wir um Spenden für Projekte, Initiativen und Vereine, die ausgegrenzten Kindern und Jugendlichen in Köln und der Region helfen, wieder in Gemeinschaften zu leben. Bislang sind 1 554 428 Euro eingegangen.

Die Spendenkonten lauten:

„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN:DE03370502990000162155

Sparkasse Köln-Bonn, IBAN:DE21 37050198 0022252225