Köln – Dass die Höhner ein Herz für Kinder haben, beweist nicht allein die Anzahl ihrer Nachkommen – 18 sind es an der Zahl. Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich die Kölner Band als Unicef-Botschafter für notleidende Kinder dieser Welt – und präsentiert am 24. November erstmals den offiziellen Unicef-Song bei der 15. Jubiläumsgala in Köln. Im Gespräch erklärt Höhner-Frontmann Henning Krautmacher, was das für seine Band bedeutet.
Herr Krautmacher, Ihre Band ist die erste deutsche, die den Song „Come Make A Little Step Of Peace“ interpretiert – und erstmals auch zweisprachig, wie kommt’s?
Henning Krautmacher: Wir verstehen uns als Vermittler der Kölschen Kultur. Es ist uns eine große Ehre, dass wir beauftragt wurden, von unserer Heimatstadt aus, in der es viele Musikschaffende gibt, eine musikalische Friedensbotschaft in die Welt zu senden – das funktioniert natürlich am besten auf Kölsch, der Sprache des Herzens.
Bislang haben 15 Musiker aus 15 Nationen den Song interpretiert – Was ist das Besondere an der „Höhner“-Version?
Henning Krautmacher: Was sicher nicht überrascht: Dass wir als Stimmungsmacher der Nation eine Version präsentieren, die den Hörern beschwingte Momente bieten soll – mit fröhlich und optimistisch klingenden Tönen. Eine Version, die zum Mitsingen und Mitbewegen einlädt. Schließlich geht es um eine Friedensbotschaft, mit der wir möglichst viele Menschen anstecken möchten.
Das Programm der Unicef-Gala verrät: Die Höhner werden nicht alleine auf der Bühne stehen...
Henning Krautmacher: Es ist großartig und passt hervorragend zum Thema, dass uns der „Grenzenlos-Chor“ begleitet – ein Projekt, bei dem Kölner Jugendliche gemeinsam mit jungen Flüchtlingen musizieren und damit vorbildliche Friedensarbeit leisten.
Wenn Sie persönlich eine Friedensbotschaft in die Welt senden sollten, wie würde sie lauten?
Henning Krautmacher: Dass Kinder das größte Geschenk sind, das man haben kann. Wir müssen gemeinsam alles tun, dass es ihnen gut geht, und wir müssen ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die Krisengebiete und Brennpunkte dieser Welt befinden sich im Wandel. Wichtig ist, dass Hilfe dort ankommt, wo das Feuer am höchsten lodert, so wie es Unicef seit Jahrzehnten tut.
Apropos lodern, auch das Thema Kinderarmut vor unserer Haustüre brenne Ihnen unter den Nägeln, haben Sie kürzlich in einem Interview erwähnt.
Henning Krautmacher: Dass es auch in unserer Region immer mehr Kinder gibt, die nicht wohlbehalten aufwachsen können, ist eine traurige Tatsache. Es gibt unendlich viel zu tun. Ich habe mich mit meinem Engagement für Leseclubs der Leseförderung verschrieben. Denn nur wer unsere Sprache beherrscht, hat eine Chance auf Bildung – und damit auch auf eine lebenswerte Zukunft.
Song-Macher Heribert Klein
Heribert Klein (69), ehemaliger NRW-Pressesprecher der Commerzbank AG und Unicef-Komiteemitglied hatte 2002 die einzigartige Idee, einen Friedenssong zu schreiben. „Wenn jeder Mensch einen kleinen Schritt zum Frieden macht, hat die Menschheit viel gewonnen. Wir müssen im Kleinen beginnen“, so sein Credo. Es entstand der Text zu „come make a little step of peace“, den als erstes der amerikanische Jazz-Pianist Al Copley interpretierte. Es folgten 15 Künstler aus 15 Nationen mit ihrer eigenen musikalischen Interpretation. „Damit zieht die Botschaft weltweit immer weiter Kreise“, so der ehemalige Pressechef der Commerzbank, der sich seit 36 Jahren für Kinder in Not engagiert.