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Corona und FinanzenWas in der Krise mit Ersparnissen und Versicherungen passiert

Lesezeit 4 Minuten
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Symbolbild.

  1. Viele Anleger fragen sich, wie sicher ihre Ersparnisse in der Coronakrise sind – schließlich sind die Börsen im freien Fall.
  2. Experten betonen aber, dass es in den meisten Bereichen keinen Grund zur Besorgnis gibt.
  3. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Ihre Einlagen.

Köln – In der Bevölkerung gibt es in Zeiten der Coronakrise viele Sorgen um die finanzielle Absicherung. Wir geben Antworten auf wichtige Fragen.

Rente

Gute Nachrichten für Rentner: Die gesetzliche Rente darf nicht gekürzt werden. Das ist seit 2009 ausgeschlossen, auch wenn das Lohnniveau, nach der die Bezüge unter anderem berechnet werden, einmal sinkt. Damals, kurz nach der großen Wirtschaftskrise, hat der Bundestag aufgrund solcher Befürchtungen eine sogenannte Rentengarantieklausel beschlossen.

Die gilt auch jetzt, in Folge der Coronakrise. Und weil es in den vergangenen Jahren außerordentlich gut lief, dürfen Rentner sich sogar auf mehr Geld im Portemonnaie freuen. In Westdeutschland steigt die Rente um 3,45 Prozent, in den neuen Ländern um 4,20 Prozent. Das teilte das Bundessozialministerium am Freitag mit. Damit wachsen die Renten am 1. Juli etwas stärker als zunächst vorhergesagt.

Ersparnisse bei Banken

Keine Sorge, in kaum einem Land sind Sparbücher und Festgelder so sicher wie in der Bundesrepublik. Nach der deutschen Einlagensicherung sind alle Bankeinlagen bis zu 100.000 Euro pro Person geschützt, selbst im schlimmsten Falle einer Bankenkrise. Darüber hinaus unterhalten fast alle Banken in Deutschland sogenannte Einlagensicherungsfonds. Privatbanken, Genossenschaftsinstitute und Sparkassen zahlen in unterschiedlichen Modellen regelmäßig in Fonds ein, die im Falle der Insolvenz eines Geldhauses für den Verlust von Girokonten, Sparguthaben und Festgeldern weit über die gesetzlichen 100.000 Euro aufkommen, bis hin zu vielen Millionen Euro. Die Absicherung unterscheidet sich in ihrer Höhe stark je nach Institut.

Lebensversicherungen

Als langfristige Kapitalanleger sind Lebensversicherungen – und damit auch ihre Kunden – von kurzfristigen Kursschwankungen am Aktienmarkt weitaus weniger betroffen als kurzfristig orientierte Anleger. Zudem entfällt nur ein vergleichsweise geringer Teil der Kapitalanlagen in der Lebensversicherung auf Aktien oder Fonds.

Zum 31. Dezember 2019 belief sich der Aktienanteil an den gesamten Kapitalanlagen der Lebensversicherer auf 5,8 Prozent. „Dementsprechend dürften sich die unmittelbaren Folgen des aktuellen Kursverfalls am Aktienmarkt auf die Überschussbeteiligung der Versicherten in Grenzen halten“, so ein Sprecher des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Rendite bei Versicherungen

„Sinkende Zinsen und Renditen sind kurzfristig kein Stabilitätsrisiko, da sie zu höheren Anleihekursen am Kapitalmarkt führen. Die Anleihen im Bestand der Versicherungsunternehmen gewinnen also an Wert“, so der GDV-Sprecher. Durch diesen Effekt werden Kursrückgänge an den Börsen und erhöhte Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen teilweise ausgeglichen. Im Ergebnis bleiben die gesamten Bewertungsreserven der Versicherer auf einem hohen Niveau. Die Leistungsversprechen der Lebensversicherung sind daher auf absehbare Zeit gesichert.

Der Renditeverfall führt allerdings kurzfristig zu schlechteren Bedingungen bei der Neu- und Wiederanlage, heißt es vom GDV.

Aktien

Wer Aktien hat, dürfte dieser Tage beim im Blick auf die Kurse feuchte Augen bekommen. Die Börsen fahren Achterbahn und schließen am Abend meist deutlich im Minus. Der Dax etwa ist binnen eines Monats von mehr als 13 000 auf zwischenzeitlich fast 8000 Punkte gefallen, andere Indizes taten es ihm gleich. Aber: „Kleinanleger sollten auf keinen Fall ihre Bestände verkaufen. Damit würde der Crash für die Anleger erst Realität. Sie sollten die Nerven behalten“, sagte Kater, Chefvolkswirt der Deka, dem Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen, kürzlich im Interview mit dieser Zeitung.

Aktienanlagen sollten über einen Zeitraum von zehn Jahren und mehr gewählt werden. So lange betrachtet würden solche Crashs ausgeglichen. Von der Vorstellung, vor dem Crash zu verkaufen, um nachher wieder einzusteigen, solle man sich verabschieden. „Das ist wie ein Autounfall, den kann man nicht erahnen“, sagte Kater. Übrigens: Der erste Börsencrash der Nachkriegszeit war der „Schwarze Montag“ 1987. 15 Monate danach erreichte der Dow Jones wieder sein Niveau von vor dem Börsencrash.

Bargeldversorgung

Hamstern von Bargeld ist nicht erforderlich. Die Bundesbank geht davon aus, dass sich Banken zusätzlich mit Bargeld eingedeckt hätten, weil sie höhere Abhebungen erwarten.

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Die Bundesbank befürchte aber keine Engpässe, sagte ein Sprecher: „Unsere Tresore sind gut gefüllt.“ Das Bargeld werde in Deutschland nicht ausgehen. „Die Bargeldversorgung in Deutschland ist sichergestellt“.