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Fluggesellschaften rüsten sichSo soll ein Ferienchaos in Köln/Bonn verhindert werden

Lesezeit 3 Minuten

In den Sommerferien wird es besonders eng an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn.

  1. Die Fluggesellschaften bereiten sich auf den Ferienstart in Nordrhein-Westfalen vor.
  2. Eurowings und Co. wollen dabei größere Verspätungspuffer einbauen.
  3. Vor allem Probleme bei Boeing haben die Fluggesellschaften aber kalt erwischt.

Düsseldorf – Kurz vor Beginn der Sommerferien versprechen die Ferienflieger und der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), dass sich das Verspätungs- und Abfertigungschaos des vergangenen Jahres nicht wiederholen wird. Den beiden größten NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn bescheren die Sommerferien ein gegenüber normalen Tagen bis zu 35 Prozent höheres Passagieraufkommen.

Vor allem in Düsseldorf hatte es 2018 erhebliche Schwierigkeiten gegeben: Die Zahl der Spätlandungen nach 22.59 Uhr, die eigentlich nur in Ausnahmefällen gestattet sind, erreichten im ersten Halbjahr 2018 bei der Lufthansa-Tochter Eurowings mit 435 einen Rekordwert. „Wir haben reagiert“, sagte Eurowings-Geschäftsführer Frank Bauer bei einer Anhörung am Mittwoch im Verkehrsausschuss des NRW-Landtags.

Eurowings stünden statt bisher acht nun zwölf Reserve-Flugzeuge zur Verfügung, die Lufthansa insgesamt habe die Reserve auf 37 Maschinen erhöht und 600 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. „Im ersten Halbjahr 2019 hatten wir in Düsseldorf nur noch 169 Spätlandungen nach 23 Uhr. Das ist ein Rückgang um 61 Prozent“, so Bauer.

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Nach Angaben des BDF hat sich die Gesamtzahl der Spätlandungen bis Ende Juni 2019 in Düsseldorf im Vergleich zu 2018 um 45 Prozent verringert.

Tuifly wurde von Boeing-Vorfällen kalt erwischt

Bei Tuifly, dem zweiten großen Ferienflieger in Düsseldorf, ist die Lage längst nicht so stabil wie bei Eurowings. Das weltweite Flugverbot für die neue Boeing 737 Max nach zwei Abstürzen habe das Unternehmen kalt erwischt. „Wir hatten drei Maschinen bestellt und mussten in kürzester Zeit Ersatz beschaffen“, sagte Hermann Lindner, Cheflobbyist bei Tuifly. Das habe die Planungen erheblich durcheinander gewirbelt.

Nach deutlichen Worten des NRW-Verkehrsministers Hendrik Wüst (CDU), der die Fluggesellschaft wegen ihrer unrealistischen Planungen der Flugumläufe heftig kritisiert hatte, musste die Branche reagieren und hat nach eigenen Angaben größere Zeitpuffer eingebaut. Doch die strukturellen Probleme des weiter steigenden Flugverkehrs sind damit nicht behoben.

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Seit Jahren kämpfen die Airlines in Düsseldorf darum, die beiden Landebahnen flexibler nutzen zu können, um vor allem in der letzten Stunde vor der Nachtschließung den Anflugstau auf Düsseldorf zu vermeiden. Doch über diese Pläne der Flughafengesellschaft, gegen die Zehntausende Einsprüche vorgebracht wurden, wird laut Verkehrsministerium wohl frühestens 2022 entschieden sein. So komplex ist die Materie.

„Nach 22 Uhr würden uns zusätzliche Slots sehr helfen. Stattdessen müssen wir Warteschleifen fliegen“, so Eurowings-Geschäftsführer Bauer. Umleitungen nach Köln/Bonn, wo es kein Nachflugverbot gibt, seien ökonomisch und ökologisch unsinnig, weil die Maschinen am nächsten Tag leer nach Düsseldorf fliegen müssten.

Bessere Kommunikation angekündigt

Die angekündigten Sparmaßnahmen bei Eurowings sollen nicht zulasten der Pünktlichkeit gehen, so Bauer weiter. Man werde bei den Reserven genau kalkulieren, mit wie vielen Maschinen man wie viele Verspätungen auffangen kann. Kostensenkungen seien vor allem durch Einsparungen in der Verwaltung zu erzielen: „Die hat sich in den letzten Jahren durch die Übernahmen doch sehr aufgebläht.“

Eine Pünktlichkeitsgarantie für den Sommer wollten die Branchenvertreter den Landespolitikern im Verkehrsausschuss nicht geben. „Wir sind noch längst nicht zufrieden“, sagte Bauer. Auch bei der Kommunikation mit den Kunden gebe es noch Verbesserungsbedarf .