Oberbürgermeisterin Henriette Reker würdigte den konstruktiven Einsatz Palms für eine „vielfältige und offene Stadt“.
„Höchstverdiente Auszeichnung“Kölnerin Ute Palm erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement für Menschen mit Behinderung
Ob als Vertreterin für Arbeitnehmer bei der Lufthansa, im Vorstand des Vereins „Pro Retina“ oder auch in politischen Ausschüssen der Stadt Köln: Ute Palm setzt sich bereits seit Jahrzehnten für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im öffentlichen Leben ein. Besonders für die Belange von sehbehinderten Menschen setzt sich Palm seit jeher ein. Sie selbst leidet unter einer Sehbehinderung, ausgelöst durch die Krankheit Retinitis Pigmentosa.
Am Freitagnachmittag verlieh ihr Oberbürgermeisterin Henriette Reker für dieses Engagement in Vertretung für den Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Und diese Verleihung ist eine höchstverdiente Auszeichnung, die ich von ganzem Herzen überreiche“, würdigte Reker in der Residenz am Dom vor einem großen Kreis aus Verwandten und Mitstreitern von Ute Palm die Ehrenamtlerin.
Engagement bei der Lufthana und in städtischen Gremien
Die Auszeichnung empfing die sichtlich ergriffene Ehrenamtlerin „mit einem sehr guten Gefühl und mit viel Dankbarkeit.“ Auch wenn es noch immer Probleme gebe, habe Ute Palm in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung mit Blick auf die Gleichstellung behinderter Menschen miterlebt: „Das wichtigste Anliegen ist mir, dass Eltern von Kindern mit Behinderung den Mut finden, ihrer Aufgabe ins Gesicht zu blicken. Das ist schon besser geworden.“
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Begonnen hat ihr Engagement als Gesamtvertrauensfrau der Schwerbehinderten der Deutschen Lufthansa in Köln. Von 1990 bis 2006 vertrat sie gegenüber der Lufthansa die Belange schwerbehinderter Angestellter. 2007 wurde sie dann zunächst Mitglied im Verein „Pro Retina“, bevor sie 2009 die Rolle als Vertreterin der Selbsthilfevereinigung für die Region Köln übernahm. Der Verein besteht aus Menschen mit Netzhautdegeneration und widmet sich insbesondere der Gleichstellung sehbehinderter und blinder Menschen im öffentlichen Raum.
Auch in den politischen Gremien der Stadt Köln hat Palm diese Herausforderungen über viele Jahre ehrenamtlich aufgegriffen, wie Oberbürgermeisterin Reker in ihrer Dankesrede an Ute Palm würdigte: „Sie haben immer konstruktive Lösungen gesucht und oft auch gefunden – immer mit dem Ziel, eine vielfältige und offene Stadt zu gestalten“.
Vor allem im Arbeitskreis „Barrierefreies Köln“ setzte sie sich ein, aber auch die Umgestaltung öffentlicher Toiletten und die Anlage von Parkplätzen für E-Roller, sodass diese blinden Menschen nicht den Weg durch die Stadt erschweren, gehen auf Ute Palm zurück. „Für ihre Ratschläge waren und sind wir immer sehr dankbar“, betonte deswegen auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin der Innenstadt, Antje Kosubek, die jahrelang mit Ute Palm zusammengearbeitet hat.