Köln – Die Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings sieht einen starken Anstieg der Buchungen im Mai dieses Jahres. Parallel mit den Reise-Erleichterungen der vergangenen zwei Wochen habe sich die Zahl der Buchungen verdoppelt, sagte Eurowings-Chef Jens Bischof am Montag bei einer Pressekonferenz in Köln, die per Video übertragen wurde. An Spitzentagen verkaufe man wegen der gestiegenen Nachfrage von Privatleuten und Reiseveranstaltern aktuell mehr als 50.000 Tickets – im Vergleich zu mehr als 80.000 Tickets in der Vorkrisenzeit. Für die kommenden vier Wochen habe man bereits 500 zusätzliche Flüge aufgelegt.
Vor allem Mallorca ist bei Deutschen gefragt
Mit Abstand das beliebteste Reiseziel der Eurowings-Kunden sei die Balearen-Insel Mallorca. Dort sei der Anstieg deutlich stärker als 100 Prozent. Im Sommer wolle die Fluggesellschaft die Inselhauptstadt Palma mehr als 300 Mal pro Woche anfliegen. Mallorca sei dann an 24 europäische Flughäfen angebunden, davon 16 deutsche. „Mallorca ist mit Blick auf eine Inzidenz von unter 25 und einer Flugzeit von durchschnittlich unter zwei Stunden derzeit sehr gefragt“, sagte Bischof auf Nachfrage. Zurzeit sind fünf Flugzeuge von Eurowings dauerhaft am Flughafen von Palma stationiert, die Zahl soll nun auf sechs erhöht werden. Bischof begrüßte mit Blick auf die neu gewonnenen Reisefreiheiten, dass negative PCR-Testergebnisse nun 72 statt zuvor 48 Stunden lang gültig seien. Die steigenden Buchungszahlen seien auch davon getrieben, dass Urlaub in Griechenland für Reisende aus Deutschland seit dem Wochenende wieder möglich seien.
Erst 45 von 80 Fliegern in der Luft
Trotz der Euphorie, die der Airline-Chef verbreiten will, ist die Eurowings noch hinter ihren selbst gesteckten Zielen zur Rückkehr der Reisen zurückgeblieben. Man werde voraussichtlich Ende August oder Anfang September die geplanten 80 Flugzeuge in der Luft haben, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter. Das sei eine Verspätung um etwa vier Wochen. Aktuell seien rund 45 Flugzeuge unterwegs.
75 der Flieger seien eigene, 15 davon im Besitz der österreichischen Schwestergesellschaft Eurowings Europe. Die restlichen Flieger werden in einem Leasing-Modell von der Schweizer Airline Helvetic angemietet. Im Jahr 2022 sollen laut Bischof wieder 100 Flugzeuge unter dem Logo von Eurowings abheben. Für das kommende Jahr setzt Eurowings auf neue Flugzeuge vom Typ Airbus A 320neo. Diese böten eine Treibstoffersparnis von 30 Prozent und wären deutlich leiser, was beides im Sinne von Umwelt und Anwohnern wäre.
Keine Flüge unter 30 Euro
Mit einer neuen Positionierung will sich Eurowings künftig stärker von Billigfliegern wie Easyjet, Ryanair oder deren Tochter Lauda abheben. Flüge für zehn Euro oder zu ähnlichen Kampfpreisen werde es nicht geben. Solche Preise seien „verantwortungslos“, so Bischof. Die Untergrenze liege bei knapp unter 30 Euro, und das auch nur in Ausnahmefällen. Dieser Preis sei notwendig, um in den Internetsuchmaschinen gut gefunden zu werden. Der eigentliche Einstiegspreis liege bei knapp unter 40 Euro.
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An der Buchung eines freien Zwischenplatzes ab Preisen von zehn Euro will Eurowings auch bei einem Abflauen der Pandemie und einer besseren Auslastung der Flugzeuge festhalten.