Die zweitgrößte Billigairline Europas kehrt nach Jahren der Abstinenz zurück nach Nordrhein-Westfalen. Wie die britische Fluggesellschaft am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf bekanntgab, wird sie den dortigen Airport im kommenden Jahr wieder regelmäßig anfliegen.

Konkret gibt es drei neue Verbindungen: Ab dem 30. März fliegt Easyjet zweimal pro Woche von Düsseldorf ins schottische Edinburgh, und zwar dienstags und freitags. Ab Anfang Mai werden Flüge von Düsseldorf nach London-Gatwick stattfinden. Geplant sind sie für montags, freitags und sonntags. Der Flughafen hat eine gute Bahnanbindung, mit der Regionalbahn erreichen Passagiere London innerhalb von 30 bis 45 Minuten. Die Ticketpreise sollen bei 43 Euro beginnen. Die Flüge sind ab sofort buchbar. Schließlich wird ab dem 24. Juni auch Nizza in Südfrankreich angeflogen, und zwar viermal wöchentlich, konkret dienstags, donnerstags, freitags und sonntags.

Easyjet macht der Kölner Eurowings Konkurrenz

Eingesetzt werden verschiedene Flugzeugmodelle der Airbus-A320-Familie. Wie Easyjet-Deutschlandchef Stephan Erler sagte, sollen je nach Auslastung auch die kleineren A319 oder die etwas längeren A321 zum Einsatz kommen. Es gehört zum Geschäftsmodell von Easyjet, eine einheitliche und damit preiswerte Airbus-Flotte einzusetzen, um Wartungsaufwand zu sparen. Außerdem könnten so Besatzungen flexibel auf allen Flugzeugen eingesetzt werden. Konkurrenz ist die Lufthansa-Tochter Eurowings, die ebenfalls Edinburgh, Nizza sowie London-Heathrow ab Düsseldorf ansteuert, und British Airways, die ebenfalls nach London-Heathrow fliegt.

Easyjet hatte am Düsseldorfer Flughafen nach der Pleite von Air Berlin Flüge in die Hauptstadt übernommen, diese wurden wegen der Corona-Pandemie aber 2020 eingestellt. An den anderen deutschen Standorten Berlin, Hamburg, München und Friedrichshafen werde Easyjet für Düsseldorf keine Verbindungen streichen, erläuterte Erler. Er sehe am Düsseldorfer Flughafen noch weitaus größeres Potenzial. Man sei „offen für mehr“, dies sei aber auch eine Frage der Politik: In Deutschland müsse man die Marktbedingungen für Airlines verbessern. „Das ist notwendig für eine Demokratisierung des Reisens“, sagte Erler.

Konkrete weitere Ziele nannte Erler nicht, er machte aber eine Verdichtung der Taktung auf den bestehenden Strecken als Option auf. Gleichzeitig schloss er es auf Nachfrage aber aus, dass in Düsseldorf Maschinen der Easyjet dauerhaft stationiert werden. Konkret sagte er, eine neue Basis sei angesichts der hohen Kosten für die Luftfahrt in Deutschland nicht rentabel.

Easyjet hat Flüge ab Köln/Bonn vor Jahren eingestellt

Auch Flughafenchef Lars Redeligx sprach von „schwierigen staatlichen Rahmenbedingungen für den Luftverkehr in Deutschland“. Umso mehr sei man in Düsseldorf stolz auf die neue Partnerschaft mit Easyjet. Redeligx betonte, dass der Flughafen Düsseldorf ein Einzugsgebiet von 18 Millionen Menschen bis in die Niederlande habe. Easyjet schließt mit der Rückkehr an den Flughafen Düsseldorf eine Lücke im Westen Deutschlands. Denn bisher ist die Airline im Norden des Landes in Hamburg aktiv, im Osten in Berlin und im Süden in München sowie im Winter in Friedrichshafen.

Airline-Chef im Gespräch

Wie Eurowings sein Billig-Image loswerden will

Von

Anna Friedrich

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Am Flughafen Köln/Bonn ist Easyjet nicht mehr aktiv. Vor der Corona-Pandemie wurde von Köln aus die Verbindung nach Berlin unterhalten. Wegen vieler Behörden in Bonn und Berlin wurde die Strecke auch Regierungsshuttle genannt. Mit Ausbruch der Corona-Krise wurden die Flüge eingestellt. Kurz nach Corona kam Easyjet mit der Berlinverbindung und London-Flügen nach Köln/Bonn zurück, stellte die Flüge aber nach sehr kurzer Zeit wieder ein.